Swisscom bestätigt, dass die Mobilfunk-Versorgung in Niederteufen alles andere als optimal ist. Foto: Archiv
Es ist «auf dem Land» immer ein Thema: die Mobilfunk-Abdeckung. Oft ist sie in der Agglomeration deutlich schlechter als in den Städten. Das gilt insbesondere für das hügelige Appenzellerland. In den vergangenen Monaten scheint sich die Situation aber besonders in Niederteufen noch verschlechtert zu haben. Stimmt das? Die TP hat bei der «Swisscom» nachgefragt.
Die Idee für diesen kurzen Online-Artikel entstand an der jüngsten Sitzung des «Tüüfner Poscht»-Teams. Während des Themen-Brainstormings wollte ein Mitglied auf dem Handy eine Internet-Kurz-Recherche durchführen. Ohne Wifi-Verbindung war das Resultat aber nur Frust: «Puh, warum habe ich hier jetzt wieder nur einen Balken? Direkt an der Hauptstrasse?» Seine Kollegin bestätig: «Ja, das ist bei uns daheim seit einigen Monaten auch so – ganz zum Verdruss des Nachwuchses.» Beides sind Swisscom-Kunden. Folglich wandte sich die TP auch an den Mobilfunk-Marktführer der Schweiz. Erste Frage: Weiss «Swisscom» überhaupt, wie gut die Netzabdeckung in einzelnen Orts- oder Dorfteilen ist? Die Antwort: ja. Das sagt zumindest Mediensprecherin Sabrina Hubacher. Sie schreibt: «Wir sehen die Netzverfügbarkeit in unseren Systemen. Weiter erhalten wir Kundenfeedbacks und es werden regelmässig Tests gemacht.» Diese Daten sind zwar nicht komplett öffentlich. Aber Kunden können doch einiges davon einsehen (mehr dazu im Kasten). Und wie ist denn nun die Abdeckung in Niederteufen? «Die Versorgung ist in Niederteufen leider – insbesondere in den Gebäuden – nicht gut und klar verbesserungswürdig.»
Mehr Antennen?
Damit bestätigt die «Swisscom» erst einmal die Beobachtung des TP-Teams. Aber das Feedback der Mediensprecherin deckt sich dennoch nicht ganz mit deren Erfahrungen. Denn Sabrina Hubacher schreibt weiter: «Wir haben im letzten Jahr nichts geändert, und können die von Ihnen beschriebene Verschlechterung daher aktuell nicht nachvollziehen.» Also ist die Abdeckung gar nicht schlechter geworden? Nicht unbedingt. Wahrscheinlicher ist laut «Swisscom», dass das ohnehin schon geforderte Mobilfunknetz an seine Leistungsgrenzen stösst. Immer mehr Kunden übertragen immer grössere Datenmengen. Gleichzeitig haben es Projekte zum Ausbau des Netzes schwer. Das gilt auch für Niederteufen: «Wir haben wegen der schlechten Versorgung und der Netzüberlastung im 2017 ein erstes und im 2019 ein zweites Projekt eröffnet, heisst: Wir suchen seit dann in zwei Gebieten Mobilfunkstandorte. Leider konnten wir bisher keinen Standort akquirieren, haben also keinen Standortgeber gefunden.» Das ist laut der Mediensprecherin ein genereller Trend in der Schweiz: Der «Datenhunger» ist gross – genau wie der Widerstand gegen neue Antennen.
Die «Swisscom» ist weiterhin darum bemüht, das Netz in Niederteufen zu stärken bzw. auszubauen. Das sollte auch die Strahlenbelastung reduzieren. Denn grundsätzlich gelte: Je schwacher das Signal, desto intensiver die Belastung. «Standortangebote in Niederteufen nehmen wir gerne unter friendly.site@swisscom.com entgegen.» Die Mediensprecherin gibt aber auch zu bedenken, dass es aufgrund der herausfordernden Topografie gewisse Einschränkungen bezüglich möglicher Standorte gibt. tiz
Abdeckung checken?
Kunden können die Empfangsstärke auch selbst einsehen (limitiert). Hier die Links.
Mobilfunk: https://scmplc.begasoft.ch/plcapp/pages/gis/netzabdeckung.jsf
Hinweis: Diese Karte basiert auf berechneten Abdeckungswerten und so kann es vor Ort natürlich Abweichungen geben, zudem gibt die Karte keine Information über die Qualität der Abdeckung.
Festnetz/Internet: www.swisscom.ch/checker