Bildbericht: Erich Gmünder
Für ihre Unterhaltung im Lindensaal hatte sich die Harmoniemusik nach dem Skigaudi wieder etwas Besonderes einfallen lassen: Sie entführte die Besucher auf ein Luxusschiff und legte damit musikalisch an verschiedenen Stationen im Mittelmeer an. Die zweite Aufführung folgt heute Sonntagmittag um 14 Uhr.
Die Ankündigungen der musikalischen Kreuzfahrt waren nicht zu hoch gegriffen: Für die Gäste auf dem Luxusdampfer wurde rundum gesorgt. Es begann mit dem Begrüssungsapéro im Foyer des Lindensaals, kredenzt von Matrosinnen und Matrosen, und ging weiter mit dem Einchecken, wo die Bordkarte und die Reiseunterlagen abgegeben wurden.
Schier erschlagen wurde man schliesslich beim Eintritt in den Lindensaal: Ein riesiger Schiffsbug stand da mitten im Saal, daneben kleinere Beiboote, alle Plätze waren bereits um halb acht Uhr besetzt.
Möwen kreisten laut kreischend über dem Schiff, Wellen schlugen leise, vom Leuchtturm kam eine Sturmwarnung, unter den Palmen lag eine Seemannskiste voller Edelmetall, ein Hinweis auf die Piraten, die das Schiff bald entern sollten.
Die vielen liebevollen Details liessen die bange Frage aufkommen, ob die Musikantinnen und Musikanten wohl noch genug Zeit gehabt hatten, sich auch für den musikalischen Teil vorzubereiten. Hatten sie offenbar, wie sich bald herausstellte. Zudem, so erklärte uns ein Matrose, sei das Bühnenbild bereits vor Weihnachten praktisch fertig gewesen.
Vor dem Auslaufen durften die jungen Musikanten der Mini-Big-Band der Musikschule MSAM unter Leitung von Christian Käufeler zeigen, was sie draufhaben. Schliesslich präsentierte sich der musikalische Nachwuchs zusammen mit der HMT mit einer gemeinsamen Aufführung.
Dann schlug die Stunde des Kapitäns: Für die Rolle des Moderators und Reiseleiters war wie beim Skigaudi vor zwei Jahren wieder der Vorarlberger Kurt Renner eingeflogen worden, und er zog alle Register, um die Gesellschaft an Bord des Schiffes auf die Reise einzustimmen.
Man erfuhr viel Wissenswertes über die Destinationen und die Stückwahl des Bordorchesters, und auch über die Gäste an Bord, die er gekonnt in seine Moderationen einbezog.
Schliesslich stach die Gesellschaft in See, begleitet von der Titelmusik des Traumschiffs, arrangiert von Lukas Würmli.
Stationen waren unter anderem Barcelona, Frankreich, San Carlo on the Water – mit einer Piratenband – und Rom.
Nach der Pause legte das Schiff in Slowenien an, und das Orchester mit Oberkrainermelodien von Slavko Avsenik schöpfte aus dem Vollen und brachte das Publikum zum Toben. Amerika mit dem Musical Grease und Griechenland mit Zorba’s Dance folgten.
Ein weiterer Höhepunkt war der Gastauftritt von vier Männern des Männerchors Tobel-Teufen, angeführt von ihrem Präsidenten, dem Gesangstalent Beat Graf, die als Freibeuter auftraten und als Zugabe ein Zäuerli zum Besten gaben.
Karibische und arabische Klänge (Filmmusik von Pirates of Caribbean, und Arabien Dances) folgten, und mit der Traumschiffmelodie kam das Schiff wieder am Ursprungshafen an.
Begeistert forderte das Publikum mehrere Zugaben.
Gerührt vom Applaus und vom grossen Engagement ihrer Kolleginnen und Kollegen dankte Präsidentin Mirjam Staub allen Beteiligten für den Einsatz und würdigte insbesondere die Arbeit von Dirigent Gerhard Pachler.
Daniel Egger hatte die Idee zum Bühnenbild und durfte bei der aufwendigen Umsetzung auf grosse Unterstützung im Verein und bei den Angehörigen zählen.
Viel Applaus gab es auch an die Bordküche, den Service, den der Männerchor übernommen hatte, sowie die vielen grossen und kleinen Helfer hinter den Kulissen.
Dave Meier wurde mit einem Ständchen zu seinem Geburtstag überrascht.