Teufner Rinder verreisen in die Sommerferien

07.06.2025 | Hans Koller

Seit dem 6. Juni ist Teufen um ein paar vierbeinige Einwohner ärmer. Aber nur vorübergehend. Im Herbst kehren die Rinder, die gestern auf die Hochalp gebracht wurden, dann zurück in ihre Ställe. Jetzt heisst es für sie aber erstmal: Alpsommer geniessen.

Freitagmorgen, Traktoren fahren mit Rindern Richtung Hochalp. Es sind Teufner Bauern, welche ihre Tiere auf die gemeindeeigenen Alpen bringen. Der Präsident der Land- und Alpwirtschaftlichen Genossenschaft, Werner Giezendanner, erwähnt mit Stolz, dass Teufen über drei eigene Alpen verfüge. Wertvoll findet er auch, dass diese Alpen gepflegt und die Gebäude instandgehalten gehalten werden. Dies geschieht dank Eigenleistungen kostengünstig, dazu steuern der Alpmeister Ueli Graf und der Vizealpmeister Bruno Staub mit ihrem grossen Einsatz viel dazu bei.

Auf der Hochalp angekommen, haben es die rund 50 Rinder eilig, zum «Älpli» zu gelangen. Sie sind kaum aufzuhalten, wenn es etwa zwei Kilometer teils steil abwärts geht, als würden sie es ahnen, dass saftige Weiden für sie bereitstehen. Im «Älpli» angekommen gibt es für alle eine Verschnaufpause, die Rinder fressen auf saftigen Wiesen und die Bauern geniessen Brot und Käse.

Anschliessend beginnt die umsichtige Arbeit des Alpmeisters Ueli Graf. Er hat genau geplant, in welchen der drei Ställe die Tiere verteilt werden. Mit dabei ist auch der Alpmeister Walter Bösch aus dem Rheintal. Er ist froh gelaunt, als würde für ihn jetzt die schönste Zeit des Jahres beginnen. Er schaut sich die Rinder genau an und macht sich Notizen dazu, für welche Tiere er wohl den Besamungsdienst benötigt. Man sieht es dem 80-Jährigen an, bis in den September sind dies nun seine Tiere.

Giezendanner und Graf pflegen das Bestossen der Alpen als wertvolle Tradition. Für die Landwirte bedeutet der Alpsommer eine Arbeitsentlastung zu Hause und es kann damit auch Futter eingespart werden. Zwar lasse sich damit nicht wirklich Geld verdienen, finden beide. Aber der Anblick der zufriedenen Tiere lohnt den Aufwand doch allemal und freut alle.

Darum sind sich die beiden einig, das Bestossen mache auch zukünftig Sinn. Obwohl auch neue Herausforderungen auf sie warten. Fahrbar erschlossen werden die beiden Alpen, Aelpli und Hochfläschli, auch zukünftig nicht sein. Das Notwendigste kann mit einer Materialseilbahn hochgezogen werden. Für schwerere Transporte sind Helikopter notwendig. Was ganz Europa Probleme bereitet, macht auch vor den Teufner Alpen nicht Halt: Zunehmend wird das Wasser knapp. 2018 musste ab August Wasser hochgezogen werden, damit die Rinder nicht gar zu früh die Alpen verlassen mussten. Als Möglichkeit sind Wasserreservoirs angedacht, um das Winterwasser für den Sommer zu speichern.

Der Alphirt Walter Bösch verlässt die Alp über den Sommer nicht, zu mühsam sei es und er sei gerne bei den Tieren. Aber dafür freut er sich natürlich über Besuche aus Teufen und er schätzt es, wenn Bauern ihm etwas frisches zum Essen mitbringen.

Dann, mit dem Wunsch «en guete Sommer» geht es für die Bauern zurück und sie sind sicher, wohl erhalten und widerstandsfähig kommen im Herbst auch ihre Tiere wieder in die Betriebe zurück.

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