Zwar ist die über dem Eingang gravierte Jahreszahl 1228 von Historikern widerlegt worden, neuere Forschungen gehen vom Jahr 1380 aus, als die erste Frau Mutter schriftlich erwähnt wurde. Damit wäre Wonnenstein 631 Jahre alt. Schwestern vom Wonnenstein waren denn auch bei der Gründung der Klöster Maria der Engel, Appenzell (1613) und Leiden Christi, Jakobsbad (1851) führend. Auch die Appenzeller Handstickerei erhielt von Wonnenstein aus wesentliche Impulse.
Wonnenstein liegt wie das Kloster Grimmenstein auf Ausserrhoder Boden. Nach der Landteilung 1597 war die territoriale Zugehörigkeit der beiden Klöster umstritten, bis 1870 ein Bundesbeschluss festlegte, dass alles Gebiet innerhalb der Klostermauern zu Appenzell Innerrhoden gehört.
Der heutige Bau des Klosters und der Kirche stammt aus dem Jahre 1688. Berühmt war früher die eigene Apotheke. Heute werden keine eigenen Naturheilmittel mehr hergestellt. Bis anfangs der 60er-Jahre wurde auch noch eine Gaststube geführt.
Seit 1980 war Pater Frowin Keel aus dem Kloster Engelberg Spiritual; im hohen Alter von 97 Jahren wurde er kürzlich nach Engelberg zurück gerufen.
Ein Anziehungspunkt für die Pilger ist das Gnadenbild der Muttergottes, ein Abbild des Schwarzen Madonna von Einsiedeln, das 1834 ins Kloster kam und auf dem linken Seitenaltar zum Gebet einlädt. Im Kloster Mariä Rosengarten lebten in Blütezeiten über 40 Schwestern, heute teilen sich noch sechs Schwestern in die Aufgaben der Klostergemeinschaft. Seit 1596 gehört das ursprüngliche Beginenkloster zur Kapuzinergemeinschaft.
Erich Gmünder