Klingender Tüüfner Bär für Wilfried Schnetzler

13.03.2015 | Erika Preisig-Studach
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Für seine Verdienste für die Musikschule msam, als Kirchenmusiker sowie als musikalischer Leiter der Bach-Kantorei erhielt Wilfried Schnetzler am 12. März aus den Händen von Gemeindepräsident Walter Grob den 7. Tüüfner Bär.

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Alle Gäste freuten sich an diesem Frühlingsabend über die hochverdiente Ehrung für Wilfried Schnetzler, der in den letzten 30 Jahren das musikalische Leben in der Gemeinde und weit darüber hinaus ganz wesentlich geprägt hat.

Würdige Feier mit musikalischen Überraschungen

Geladen waren, nebst „Abgeordneten“ aus Musikschule, Kirche, Kantorei und Politik auch die ehemaligen Tüüfner Bär-Empfänger. Mit viel Liebe und „musikalisch-dekorativem“ Flair war der Lindensaal geschmückt. Von der Tischdekoration, der elegant verpackten Bestuhlung, dem Blumenschmuck bis hin zu Blätterteig Noten- und Notenschlüssel auf den Speisen: Alles war auf diesen Anlass abgestimmt – dank der Lindenwirtin Julia Lanker sowie Christine Spring und Ruth Zarro von der Kulturkommission.

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Überraschungsgast Manuel Walser
Auf der Bühne stand der Flügel bereit. Wer wohl darauf spielen würde heute Abend? Und bald wurde das Geheimnis gelüftet. Den Organisatoren war es gelungen, Manuel Walser, einfühlsam auf dem Flügel begleitet von Anano Gokieli, für diesen Abend zu engagieren. Eine grosse Überraschung und Freude für Wilfried Schnetzler und seine Gäste.

Gerne war der zur Zeit an der Wiener Staatsoper engagierte Teufner Bariton angereist zur Feier seines Mentors aus Kindertagen. Und seine wunderbare Stimme und die Lebendigkeit und Ausdrucksstärke seines Vortrags – „Dichterliebe“ von Robert Schumann und im zweiten Teil „Songs of Travel“ von Ralph Vaughan Williams – bewegten und berührten.

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Rapper Nemo Mettler mit seinem stolzen Grossvater

Rap für den Grossvater
Ein ganz besonderes Geschenk bot Nemo Mettler seinem Grossvater dar: Ein selber komponierter und getexteter Rap, mangels Elektronik auf dem Klavier improvisiert.

DGST nemo mettler

Nemo begeisterte, und alle waren sich einig, sein Etappensieg mit viermal „Ja“, an der Talentschau „Die grössten Schweizer Talente“ war mehr als verdient.

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In seiner Laudatio würdigte Gottlieb Höpli als Mitglied der Kulturkommission und als „spätberufener“ Orgelschüler die grossen Verdienste von Wilfried Schnetzler.

Der Preisträger habe nicht nur auf einem, sondern auf drei Gebieten den Tüüfner Bär verdient:

  • Als herausragender Kirchenmusiker und Kantor an unserer Grubenmannkirche mit Wirkung weit über die sonntäglichen Gottesdienste hinaus,
  • als Gründer und Leiter der Bach-Kantorei Appenzeller Mittelland seit 1985
  • und schliesslich als Mitbegründer und Schulleiter der Musikschule Appenzeller Mittelland von 1984 bis 2010.

Der Laudator schilderte die Laufbahn des aus dem Klettgau stammenden Preisträgers, der 1981 aus Mexiko City kommend, seine Tätigkeit in Teufen als Kirchenmusiker der evang. Kirchgemeinde aufnahm und bis heute ausübt. Er würdigte den hochprofessionellen Organisten, der grössere Orgelwerke einspielte und sie auf Youtube stellte.
Den vielleicht grössten Aufwand an Zeit und Energie habe Wilfried Schnetzler in den Aufbau der Musikschule geleistet, welche er 25 Jahre lang vorbildlich leitete. Nicht nur im mühsamen Kampf um Geld, nicht nur durch eine effiziente Organisation und Administration, sondern durch die Weiterbildung der Lehrer, durch neue, vorbildliche Unterrichtsmethoden, wurde die msam weitherum zum Vorbild.
Und schliesslich schilderte Höpli die Erfolgsgeschichte der Bach-Kantorei, welche 1985 mit dem Weihnachtsoratorium begann und diesen Herbst mit Monteverdis Marienvesper endet.
In all seinen Tätigkeiten gehe es Wilfried Schnetzler nicht darum, sich selber „aufzuspielen“, sondern um diese Werke lebendig zu erhalten, und zwar in einem transparenten, durchsichtigen Aufführungsstil. Denn darauf lege er, wo immer er wirke, den grössten Wert: Auf die Durchsichtigkeit, Durchhörbarkeit der Komposition.
Zum Schluss zitierte Gottlieb Höpli Louis Armstrong, der sagte: Es gibt nur zwei Arten von Musik: gute und schlechte. Für Wilfried Schnetzler modifizierte er dieses Zitat: „Es gibt nur gute und schlechte Musik. Und es gibt die Musik Johann Sebastian Bachs.„

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Wilfried Schnetzler, sichtlich gerührt, bedankte sich für die Ehrung und wies hin auf die Menschen, die ihn auf seinem Weg begleitet, unterstützt und an ihn geglaubt hätten. Aus den Anfängen der Kantorei erwähnte er Pfarrer Hans Martin Walser und Walter Schneider (Schnäpf). Ohne diese vielen Weggefährten/-innen wäre die Realisierung der Projekte nicht möglich gewesen.

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Johanna und Wilfried Schnetzler (Fotos Erich Gmünder)

 

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