Mägi Walti
Am 21. Februar luden die reformierte und die katholische Kirche zu einem gemütlichen Theaternachmittag mit anschliessendem Zvieri ein. Im Lindensaal war kein Platz mehr frei, alle Tische waren besetzt und die Anwesenden warteten gespannt auf das Stück «Im Park».
Das Theaterstück über den heiteren Sinn des Lebens spielt in einem Park mitten in einer Kleinstadt, ein idealer Begegnungsort für die verschiedensten Charaktere. Hier treffen sich die altmodische, besitzergreifende Frau Hässig, der erfolglose Geschäftsmann, die stolze Grossmama sowie die beiden Lebenskünstler Jim und John. Als eine weltgewandte jüngere Frau dazukommt, kommt Bewegung in die kleine Gruppe. Hin und wieder taucht auch ein Polizist auf, der bei seinen Rundgängen mit der zusammengewürfelten kleinen Gesellschaft gerne ein Schwätzchen abhält. Nach und nach zeigt es sich, dass auch im täglichen Alltagstrott positive Veränderungen möglich sind.
In der Mitte des kleinen Parks steht eine mysteriöse weibliche Statue, die des Nachts, wenn alle schlafen, plötzlich lebendig wird und sich bewegt. Sie beobachtet das Treiben der Gruppe, sicher wundert sie sich über die Vielfältigkeit und den Charakter der Spezies Mensch. Man könnte fast sagen, sie stellt den Fels in der Brandung im täglichen turbulenten Leben dar.
Geschrieben hat das Stück die 88-jährige Ruth Weymuth, sie spielt die eher stille bescheidene Nachbarin von Frau Hässig.
Das Seniorentheater St. Gallen gibt es seit 1977. Aktueller Präsident ist Werner Menet, auch er hat eine Rolle im Stück. Als Wandertheater ist das Ensemble vor allem in der Ostschweiz unterwegs. Auch in Zürich oder im Aargau wurde schon gespielt. Alle Aktivmitglieder sind über 60 Jahre alt. Jedes Stück wird zwei Jahre lang gespielt, das sind 50 Aufführungen, dann wird ein neues Theaterstück eingeübt.
Präsident Werner Menet erwähnt zum Schluss, dass sich das Seniorentheater über neue Mitglieder freuen würde. Mehr über das Theater erfahren Sie hier.