




























Sepp Zurmühle
An diesem 3. März bricht die Senioren Wandergruppe Teufen zu ihrer dritten Wanderung 2023 auf. Der Weg führt von Degersheim zum Kloster Magdenau, mit einer Zusatzschlaufe für alljene, die genügend Zeit, Fitness und eventuell Lust auf Süsses haben.
Das Interesse ist gross. 29 Personen haben sich angemeldet. Eine davon musste sich krankheitshalber entschuldigen. Mit dem Zug geht’s via St.Gallen nach Degersheim. Der gleiche Nebel wie zuhause lässt die Sonne nur milchig erscheinen. Hans-Werner und Marie-Theres Butz haben die Wanderung organisiert und erzählen gleich zu Beginn ein paar geschichtliche Hintergründe zu Degersheim. Im Jahr 837 wurde Degersheim zum ersten Mal erwähnt als «Tegerasca», welches an die bis heute verwendete Bezeichnung «Tegerschen» erinnert. «Asc» oder «Asch» bedeutete Esche. Dieser Baum ziert seither das Wappen der Gemeinde, zu der auch Wolfertswil und Magdenau gehören. Sie zählt rund 4000 Einwohnende.
Auf dem Friedensweg
Der Wanderweg zum Zisterzienserinnen-Kloster Magdenau existiert schon lange. Inspiriert von den 250’000 Friedenspfählen, die seit 1955 weltweit in 25 Sprachen aufgestellt sind, entschied die katholische Kirchgemeinde Degersheim einen eigenen Friedenspfad zu errichten. Aktueller könnte das Thema von www.wordpeace.de (Europabüro) nicht sein.
Überaus friedlich ist denn auch die Stimmung unter den Wanderinnen und Wandern. Den Anstieg von knapp 200 Höhenmetern geht man gemütlich an. Die geografische Weitsicht ist heute getrübt und der Blick zu den Churfirsten verwehrt. Die Sonne blitzt nur während des schmackhaften Mittagessens mit Nachservice im gemütlichen Restaurant Moosbad kurz auf.
Der Weg dorthin führte via Sennrüti, Waldhof, Tannen, Baldenwil und Moos. Nach dem Mittagessen bestaunt man noch die vielen Schwalbennester unter dem Vordach der gegenüberliegenden Scheune, bevor sich die eine Gruppe von der anderen trennt.
Getrennte Wege
Diejenigen, die sich fit genug fühlen und kein Zeitlimit haben, nehmen den Weg hinunter nach Magdenau etwas zügiger unter die Füsse. Dieser führt via Wöösch und Wittenberg am tiefstgelegenen Hochmoor der Alpennordseite, dem Rotmoos oberhalb Wolferstwil, vorbei. Der Rest der Wandergruppe wandert gemütlich zum Kloster Magdenau und besichtigt dort die Örtlichkeiten. Die beiden Weiher wurden früher vom Kloster zur Karpfenzucht angelegt, damit auch in der Fastenzeit etwas Leckeres auf den Tisch kam. In kalten Wintern kann dort Schlittschuh gelaufen werden. Um 14.48 Uhr fährt der Bus hinauf nach Degersheim.
Die anderen 13 Personen sind bereits unterwegs von Magdenau hinunter zum Botsberger Riet. Praktisch am tiefsten Punkt der Gemeinde Degersheim teilt sich die Gruppe erneut. Die einen peilen die nahgelegene Schokoladenfabrik Maestrani und dessen Schoggi-Shop mit Kaffee an. Sie fahren danach via Flawil nach Hause.
Die anderen wandern an Christbaumfeldern vorbei nach Buebental. Nach einem kurzen Trinkhalt und dem Füttern und Streicheln von zwei hungrigen Ziegen geht’s hangaufwärts; zuerst recht steil, dann leicht und stetig durch den Wald. Noch einen kurzen Halt bei der «Holzbeigen-Bar» von Kurt, ohne jedoch von seinem Schnaps-Angebot zu degustieren. Und schon bald ist das eindrückliche Sägewerk des Klosters in Sicht. Dahinter befindet sich die Verena-Kapelle, die 1244 dem Kloster geschenkt wurde.
Angekommen in Magdenau bleibt die Zeit eine Kerze in der Klosterkirche anzuzünden und dann fährt der Bus, eine Stunde nach der ersten Gruppe, hinauf nach Degersheim. Am Bahnhof bewundern wir noch das markante Gebäude der Dream-Factory von Retonio Breitenmoser, ohne im Entferntesten zu ahnen, dass am gleichen Abend in der Sendung Ding Dong auf SRF1, genau dieses Haus und sein Besitzer, vorgestellt wird.
Nein, es war und ist kein Traum, ausser der vom Frieden auf Erden. Einige werden dieses wunderschöne Wandergebiet erneut aufsuchen, das nächste Mal mit dem Ziel auch die weiter entfernten Berggipfel und Hügel bewundern zu können.