








«Das ist ja unglaublich laut», bemerkt ein Passant. Er hat gerade das Bubenrütibrücke-Provisorium überschritten und nimmt jetzt den steilen Anstieg in Richtung Teufen in Angriff. Die «echte» Bubenrütibrücke gibt es seit einem Tag nicht mehr. Sie wird ersetzt, weil die Traglast und somit die Sicherheit nicht mehr gewährleistet waren. Das, was «unglaublich laut» ist, ist der Bagger. Der Maschinist spitzt damit gerade den oberen Teil des Widerlagers auf Ausserrhoder Seite ab.
40 Tonnen statt 32
32 Tonnen betrug die Maximallast für die Brücke über den Wattbach. Wer diese passiert, überwindet zugleich die Kantonsgrenze. Auf der Westseite ist St. Gallen, ostseitig dann Ausserrhoder Boden. «Die neue Brücke wird sogar 40 Tonnen tragen», sagt Lino Pellegatta. Der Leiter Infrastruktur und Werkbetriebe ist seitens Gemeinde für den Neubau der Bubenrütibrücke zuständig. Er relativiert, was gerade eben nach viel klang: «40 Tonnen, das ist die normale Strassenlast.» Hier im Brandtobel ist das vor allem wegen Forstarbeiten wichtig. Dass die Brücke ersetzt werden muss, war bereits 2023 klar. «Damals haben wir sie noch verstärkt, um die Sicherheit bis zum Neubau zu gewährleisten.» Bei der Brückeninspektion im Jahr 2022 wurde die Bubenrütibrücke auf die Liste der «baufälligen» genommen. Rund 11 grössere Brücken gibt es auf Teufner Boden, die von der Gemeinde unterhalten werden. «Und natürlich noch einige kleine Fussgängerbrücken», fügt Alfred Höhener, Leiter Bauamt, an.
Neue Plattenbrücke bis im Herbst
Derzeit wird noch abgebrochen. Die Brückenplatte ist bereits weg, jetzt ist der obere Teil des Widerlagers dran. Dieser wird anschliessend neu betoniert. Bevor dann die Plattenbrücke erstellt werden kann. 3.4 Meter breit und 5.5 Meter lang wird die neue Bubenrütibrücke. Die Betonplatte wird beidseitig mit Mikropfählen fundiert und mit Nägeln zurückgehalten. Und die neue Brücke bekommt einen Asphaltbelag. Die Kosten für den Neubau trägt die Gemeinde Teufen: 290’000 Franken soll sie laut Voranschlag kosten. Direkt neben der Brücke verläuft auch eine Schmutzwasserleitung der Wohnhäuser in der Bubenrüti. Diese bleibt bestehen, wie sie ist. Bloss beschädigt werden sollte sie jetzt während des Brückenbaus nicht.
Uns war wichtig, dass der Wanderweg nicht unterbrochen und umgeleitet werden muss.
Lino Pellegatta, Leiter Infrastruktur und Werkbetriebe
Bitte absteigen
Die neue Plattenbrücke wird Mitte bis Ende September fertig sein. Anwohnende mit Auto müssen bis dahin von oben zufahren. Fussgänger und Bikerinnen können aber jederzeit den gewohnten Weg nehmen. «Uns war wichtig, dass der Wanderweg nicht unterbrochen und umgeleitet werden muss», sagt Lino Pellegatta. «Das Provisorium war zuerst nicht geplant. Aber wir wollten nicht, dass den ganzen Sommer über Leute plötzlich vor dem Abgrund stehen.» Eine orange Tafel bittet Zweiradlenker aber, abzusteigen. Auf St. Galler Seite wurde eine relativ steile Rampe erstellt als Verbindung zwischen Waldstrasse und Brücke. Lino Pellegatta sagt dazu: «Natürlich tragen alle selbst die Verantwortung, wenn sie das Provisorium fahrend passieren. Aber man muss ja nichts riskieren.»

