
Die Ergebnisse der Variantenstudie für einen Autobahnzubringer via St. Gallen ins Appenzellerland lassen aufhorchen – auch in Teufen.
Am Rande der Ausstellung über den Objektkredit für einen Tunnel der Appenzeller Bahnen im Haus Unteres Gremm sprachen wir darüber mit Gemeindepräsident Walter Grob sowie Baudirektor Jakob Brunnschweiler.
Walter Grob: „Erfreulich“
Walter Grob, was halten Sie von dieser Information?
Für Teufen ist der Entscheid erfreulich. Einerseits verspricht diese Variante eine Entlastung für die Teufener Strasse im Riethüsli, anderseits einen schnellen Anschluss Richtung Zürich. Das ist nicht nur für Teufen, sondern für die ganze Region ein positiver, zukunftsgerichteter Ansatz. Der Appell geht aber an alle, zusammenzustehen, dann bringen wir den Zubringer Appenzellerland „ane“.
Herisau wünscht sich schon länger eine Entlastung mit einem direkten Autobahnzubringer – geht die neue Entwicklung jetzt auf Kosten von Herisau?
Diese Frage steht auf einem anderen Blatt. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass bei einem Zubringer St. Gallen nicht nur Teufen, Bühler und Gais profitieren könnten, sondern auch Innerrhoden, das jetzt mehrheitlich über Herisau abgedeckt ist. Wenn sich alle Innerrhoder sagen, wir sind schneller über den Zubringer St. Gallen, dann ist zwar das Problem Herisau noch nicht gelöst, aber es gäbe auch dort eine spürbare Entlastung.
Würden die Gemeinden, die profitieren, denn auch finanziell gefordert, oder wäre das Sache der Kantone?
Für diese Frage ist es jetzt noch ein bisschen früh; noch weiss man nicht, wie weit die Finanzierung des Autobahnzubringers Bundessache ist. Aber: Nehmen wir zum Beispiel Appenzell Ausserrhoden. Unser Kanton will mehr Einwohner und ist zurzeit am Überarbeiten des kantonalen Richtplans. Wenn er mehr Einwohner will, muss er Massnahmen ergreifen, auch im Bereich Verkehr. Und das kostet Geld. Da sind aber sicher alle betroffenen Kantone gefordert, Überlegungen anzustellen.
Jakob Brunnschweiler: “Positiver erster Schritt”
Der Ausserrhoder Baudirektor Jakob Brunnschweiler war von seinem Amtskollegen Willi Haag über den Stand der Studien eingeweiht worden. Weil er wegen anderweitiger Verpflichtungen verhindert war, schickte einen Mitarbeiter an die Informationsveranstaltung am Donnerstag, welche eigens für die Behörden im Grossratssaal St. Gallen organisiert worden war.
Brunnschweiler zeigte sich bereits am Freitag in einer ersten Reaktion “sehr erfreut über diesen positiven ersten Schritt” zur Engpassbeseitigung der A1. Allerdings: Er verfüge weder über konkrete Fakten noch die genauen Zahlen und insbesondere Kosten für die Teilspange. Diese müssten jetzt genau angeschaut werden, bevor eine detaillierte Stellungnahme abgegeben werden könne. Aber grundsätzlich seien die Studien sehr zu begrüssen, sagte der Regierungsrat aus Teufen.
Interview/Bericht: Erich Gmünder
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