Jörg Moll hat vor dem «Schwanen» eine kleine Terrasse eingerichtet. Foto: tiz
Die Öffnung der Terrassen am 19. April war ein zögerlicher Schritt in Richtung Normalität. Für viele Gastronomen rentiert sich der Betrieb einer Gartenterrasse allerdings nicht, wenn die Gaststube leer bleiben muss. Das gilt auch für den «Schwanen». Trotzdem hat Jörg Moll Gartenmöbel besorgt.
«In erster Linie geht es um meine Psyche.» Jörg Moll hat den «Schwanen» mitten in der Corona-Krise übernommen. Das war Anfang Jahr. Seither konnte er noch keinen einzigen Gast in der gemütlichen Appenzeller-Stube bedienen. Kundenkontakt hatte er nur während der «Drive-In-Events» auf dem Zeughausplatz. «Deshalb musste ich einfach versuchen, eine kleine Terrasse einzurichten. Auch ohne Budget.» Die dafür nötigen Möbel stellte ihm ein Messemöbelvertrieb aus Zürich kostenlos zur Verfügung. Seit mittlerweile drei Wochen bedient Jörg Moll nun schon Gäste – zum ersten Mal seit dem Einzug Anfang Februar. «Aus wirtschaftlicher Sicht rentiert es sich natürlich nicht. Aber es tut mir einfach unglaublich gut. Und es gibt mir die Möglichkeit, Gäste und Betrieb besser kennenzulernen.»
Falscher Zeitpunkt
Den Schritt in die Selbstständigkeit bereut Jörg Moll nicht – nur den Zeitpunkt. «Ich war wohl etwas zu positiv eingestellt. Dass es dann doch noch so lange geht, hätte ich nicht gedacht.» Wie alle Gastronomen hofft er jetzt auf eine baldige Öffnung, damit er seinen «Schwanen» endlich richtig betreiben kann. Für die Übergangszeit hat er sich nun auch noch ein paar Pavillons besorgt – als Regenschutz für die anstehenden Feiertage. tiz
SRF zu Gast
Der vergangene Sonn- und Muttertag war nicht nur der bisher beste «Terrassen-Tag» für Jörg Moll, er hatte auch hohen Besuch: ein Film-Team des SRF. Sie sind auf den Gastronomen nach der schweizweiten Berichterstattung in der «NZZ» aufmerksam geworden und planen einen Beitrag über den «Schwanen» für die Sendung «SRF bi de lüt». Ausgestrahlt werden, sollen die Folgen diesen Herbst.