Spielend Roboter programmieren

23.10.2019 | Alexandra Grueter-Axthammer
Gians Roboter wird Pingpongbälle in zwei Tore schiessen (RoboBall)
Gians Roboter wird Pingpongbälle in zwei Tore schiessen (RoboBall). Fotos: Alexandra Grüter-Axthammer

Alexandra Grüter-Axthammer

Aufgeklappte Laptops stehen zwischen den schwarzen Kisten von Lego Mindstorms. Kabel und kleine Legosteine verteilen sich auf den Tischen. Ein Jugendlicher konstruiert eine Schaufel, um Pingpongbälle aufzuladen und über eine Abschrankung zu kippen.

In der modernen Werkstatt mit Wänden aus grauen Backsteinen und Sichtbetonsäulen wird getüftelt, konstruiert und programmiert. Die Jugendlichen sind emsig an der Arbeit. Einige diskutieren über ihre Ideen und Konstruktionen, andere arbeiten konzentriert und still. Es ist genau Halbzeit in der Vorbereitung auf die RobOlympics. Heute sind nur vier Jugendliche im Kurs von insgesamt acht. Auch das einzige Mädchen kann an diesem Samstag nicht dabei sein: Ladina Schäpper aus Niederteufen ist krank. «Mich fasziniert das Programmieren», sagt Ladina Schäpper deshalb am Telefon. Einen Roboter so zu programmieren, dass er das mache, was man von ihm wolle, das reize sie. Am Wettkampf der RobOlympics in Rapperswil wird sie für die Disziplin des Linienfolgers verantwortlich sein und das Team 1 leiten. Im Frühling dieses Jahres besuchte sie einen ersten Schnupperkurs in Robotik in Teufen und seither ist sie von den Möglichkeiten fasziniert. Sie hat sich einen eigenen Mindstorms Roboter gekauft. Nun tüftelt sie zu Hause an Konstruktionen und Programmen.

Recherche und Vorarbeit

Leiter des Kurses im Smartfeld in St. Gallen ist Danilo Just aus Teufen. Er hat an der Hochschule für Technik in Rapperswil Elektrotechnik studiert und arbeitet nun bei Thyssenkrupp Lenksysteme in Eschen. Er führt die Jugendlichen in die Robotik ein und coacht sie während der Vorbereitung.

«Am Wettkampftag selber darf ich nicht mehr mithelfen», sagt er. Da ist er nur Begleiter. An den acht vorbereitenden Samstagen jedoch, ist seine Unterstützung und sein Knowhow bei den Jugendlichen gefragt.

Bevor sie mit dem Konstruieren und Programmieren angefangen hatten, wurden die Wettkampfregeln studiert und die Jugendlichen entschieden sich für eine der vorgegebenen Disziplinen. «Jeder kann etwas speziell gut und die Jugendlichen haben natürlich auch unterschiedliche Interessen und Potentiale.» Auch die verschiedenen Disziplinen am Wettkampf fordern die Jugendlichen unterschiedlich und so konnten sie sich selber einteilen. Es gibt zwei Teams, welche jeweils alle fünf Disziplinen absolvieren. Je nach Spiel ist die Zeit oder die Anzahl Punkte entscheidend für die Gesamtwertung. Gewicht und Grösse der Roboter sind vorgeschrieben. Die Jugendlichen analysierten anhand von vorhergegangen Wettkämpfen die verschieden gebauten Roboter und deren Technik. Die Software, welche die Roboter steuert, wird von den Jugendlichen selbst geschrieben.

Zum Wettkampf werden dann die vorbereiteten Roboter, die ausgerüstet sind mit Elektronik, Sensortechnik und Motoren, die gestellten Aufgaben lösen. Während des Wettkampftages können die Teilnehmer die Roboter der Umgebung anpassen und sie optimieren.

Träumen vom Glaspokal

Beim Roboter des 13-jährigen Nicolas fehlen noch 15 Gramm. Die Küchenwaage auf die der Roboter mit Raupenantrieb liegt, zeigt 745 Gramm an – erlaubt sind 760 Gramm. «Das schöpfen wir bis auf das letzte Gramm aus, das gibt mehr Haftung am Boden», erklärt Danilo Just. Das sei wie beim Kampfgewicht eines Sportlers, sagt er lächelnd.

Die Jugendlichen arbeiten an den Samstagen jeweils vier Stunden an ihren Robotern und die Intensität mit der sie arbeiten erstaunt. Trotzdem ist die Stimmung nicht allzu ernst und es werden Spässe gemacht. Doch obwohl die Jugendlichen versichern, dass der Spass im Vordergrund steht, träumen sie gemeinsam vom gläsernen Pokal, den es an den RobOlympics zu gewinnen gibt.

Am 30. November 2019 organisiert die Schule Teufen gemeinsam mit dem Elternrat einen weiteren Kurs in Robotik. Weitere Infos unter www.schuleteufen.ch

RobOlympics 16. November 2019


Bereits zum siebzehnten Mal finden die RobOlympics an der Fachhochschule in Rapperswil statt. Es werden rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in über 35 Teams erwartet. Weiter Infos: www.robolympics.ch

Smartfeld


Smartfeld ist eine Initiative des Netzwerkverbunds Startfeld, der Empa, der Fachhochschule St. Gallen, der NTB Buchs, der Pädagogischen Hochschule St. Gallen und der Universität St. Gallen. Das Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kreativität sowie wichtige Zukunftskompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu fördern und sie auf diese Weise für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters vorzubereiten. Weiter Infos: www.smartfeld.ch

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