Im Entsorgungspark ist wie gewohnt viel los. Das Tagesgeschäft läuft, es wird entsorgt. Äpfel sind aber noch keine zu sehen auf den Anhängern. Die riesige Mulde steht bereit. «Um vier kommen sie mit den Äpfeln», hat Johannes Studach am Telefon am Vormittag angekündigt. Und pünktlich um vier fährt dann auch der erste Landwirt vor.
Er kommt aus Haslen, der nächste aus Stein, ein dritter aus Speicher. 15 Landwirte haben sich an diesem Tag angemeldet. «Aus dem ganzen Mittelland kommen sie hierher, um abzuladen.» Sie alle sind Mitglieder der IG Appenzeller Obst. «Wer da dabei ist, kann seine Äpfel und Birnen also einfach bringen.» Die Lieferungen laufen routiniert ab. Sobald der Lader öffnet, wird es ohrenbetäubend laut. Der eine oder andere Apfel kullert aus dem Anhänger. «Wir sammeln die dann zusammen», erzählen die Kinder von Johannes Studach stolz. «Und ab und zu ergattern wir auch einen, der lecker ist.»
Johannes Studach sammelt Äpfel und Birnen in Herisau und Teufen. Von dort aus geht es weiter nach Marbach, wo sie bei der Mosterei Kobelt AG gepresst werden. Der Saft wird dann in einem weiteren Schritt in Steinmaur (ZH) zu Konzentrat weiterverarbeitet. «Am Ende kommen sie dann aber alle wieder nach Appenzell.» Bei der Brauerei Locher werden die Appenzeller Äpfel und Birnen zu Bschorle. Das alkoholfreie Getränk enthält sowohl Apfel- als auch Birnensaftkonzentrat.
Die Bauern im Appenzellerland sind zwar allesamt nicht auf den Anbau von Früchten spezialisiert, aber viele von ihnen besitzen den einen oder anderen Hochstamm-Baum. Rund 40 Tonnen kommen an diesem Tag zusammen. «Mit denen aus Herisau zusammen», betont Johannes Studach. «Das wird jetzt noch ein paar Mittwoche so gehen», sagt Johannes Studach und lacht. Noch bis Ende Oktober wird voraussichtlich Obst geliefert.