Bild mit Symbolcharakter: Sportlerschule Appenzellerland im Hoch. Foto: Erich Brassel
Lukas Pfiffner
Wenn die Sportlerschule Appenzellerland den Betrieb nach den Sommerferien fortsetzt, gehören ihr 106 Jugendliche aus sieben Kantonen an. Das Leitungsteam leistet dafür eine minutiöse Planungsarbeit.
Kurz vor den Sommerferien trafen die Neulinge der Sportlerschule Appenzellerland auf die Abgänger. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bildeten am Montagmittag den feierlichen Rahmen im Lindensaal. «Die einen wurden vorgestellt. Und die 13 Jugendlichen, welche die Organisation verlassen, verewigten sich auf unserer Ehrentafel, sie wurden verabschiedet», sagt René Wyler, der Leiter der Sportlerschule.
Ein Grossteil jener, die nun eine Schule abschliessen, würden in einem Anschlussprogramm weiterhin Angebote der Sportlerschule nützen, ergänzt er. «Mit einer Lehre in einer sportfreundlichen Firma, einer weiterführenden Schule oder im Rahmen eines sportlichen Zwischenjahres.» Die Bestrebungen seines Teams, für alle Jugendlichen gute Nachfolgelösungen zu finden, waren erfolgreich.
«Einiges verschiebt sich»
Nach einer durch digitale Mittel intensiv begleiteten und genützten Heim-Trainingszeit hatte die Sportlerschule unter Beachtung der geforderten Schutzmassnahmen den ordentlichen Trainingsbetrieb wieder aufgenommen, ermöglicht durch die Lockerungen der Behörden in den vergangenen Wochen. Während der Sommerferien wird die ordentliche Tätigkeit ruhen. Aber punktuelle Trainings würden in Absprache mit Vereinen und Verbänden stattfinden, erzählt Wyler. «Gerade in der Leichtathletik konnten wegen Corona einige Wettkämpfe nicht stattfinden; einiges verschiebt sich nun in die kommenden Wochen.» Mehrere Jugendliche seien zudem im Juli mit regionalen oder nationalen Kadern in Camps beschäftigt.
Premiere für zwei Sparten
2005 ist die Sportlerschule gegründet worden. Die Zahl der Angehörigen hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. 106 Jugendliche aus sieben Kantonen steigen am 10. August unter dem Dach der Organisation ins Schuljahr 2020/21, so viele wie noch nie. Erstmals sind Talente der Sparten Golf und Triathlon unter ihnen. Die sportartenspezifischen Trainings werden diese in ihren Vereinen absolvieren; René Wyler und sein Trainerteam sind für die polysportive Förderung und die Athletik verantwortlich. Das der Sportlerschule in Teufen angegliederte Leistungszentrum ist im Hinblick auf den Start ins neue Schuljahr ausgebaut worden – mit neuen Möglichkeiten im Ausdauer- und Kraftbereich.
«Der Aufwand lohnt sich»
Seit jeher baut das System der Sportlerschule Appenzellerland auf individuelle Trainings- und Schulprogramme. Die Akzeptanz und die Zusammenarbeit seien sehr gut, lobt Wyler die Partnerschulen in Trogen, Teufen und Herisau. «Das Ziel ist, dass der Trainings- und Schulbetrieb am 10. August läuft.» Während zwei Monaten sei man nun hochintensiv an der Planung gewesen: eine minutiöse Arbeit mit vielen Faktoren. Wyler nennt als Beispiel die Sparte Handball. «Da konnten wir wieder eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen bilden. Nun galt es, detaillierte Wochenpläne aufzustellen. Schulstundenpläne, Trainingsangebote in Vereinen, Verbänden und Sportlerschule müssen koordiniert werden, ebenso die Kapazitäten in den Sporthallen, die in Frage kommen.» Wann passt es schulisch? Welche Athletiktrainings machen zu welchem Zeitpunkt Sinn? Der grosse Aufwand lohne sich, man stelle eine hohe Zufriedenheit der Beteiligten fest. «Und wir sind mit unserem System sehr erfolgreich unterwegs.»