




Alexandra Grüter-Axthammer
Am 5. Und 6. November luden sieben Frauen aus Teufen und Umgebung zu ihrer ersten Ausstellung in der Hechtremise ein. «Hand Kunst Werk» zeigte die Werke, welche die Frauen in ihren Ateliers während vieler Jahre schufen. Kunstwerke von Hüten über Bilder bis hin zu Steinskulpturen.
Doris Müller steht bei Ihren Steinskulpturen und erzählt Interessierten von ihrer Arbeit mit den Steinen. Am Samstagnachmittag ist viel Betrieb in der Hechtremise und die Besucherinnen und Besucher nutzen die Gelegenheit mit den anwesenden Künstlerinnen zu sprechen. Bereits haben einige Bilder und Werke rote Punkte angeheftet, zum Zeichen, dass sie verkauft sind.
«Die Ausstellung ist ganz spontan entstanden», erzählt die Initiantin der Ausstellung, Doris Müller. Vor rund fünf Wochen sass sie gemeinsam mit ihrer Schwester, Verena Hartmann, Hutmacherin, zusammen im Atelier, wobei die Idee der Ausstellung aufkam. «Wir haben die anderen Künstlerinnen angefragt und es hat alles auf Anhieb gepasst und geklappt.» Alle Frauen arbeiten seit vielen Jahren in ihrem Handwerk und schaffen leidenschaftlich an ihren Objekten und Bildern. Einige stellen ihre Objekte privat aus, andere besuchen Ausstellungen oder auch Märkte. Das Interesse der Besuchenden war gross und auch.
Die Künstlerinnen geben Auskunft über ihr Schaffen und ihre Inspiration:
Franziska Spielmann, Niederteufen

Acrylmalen
Was magst du besonders an deiner Arbeit?
Ich mag den ganzen Prozess der Entstehung eines Bildes. Im Moment male ich gerne Landschaften. Zu überlegen, welche Farben ich wähle, welche Technik, damit das Bild so wird, wie ich mir das vorstelle.
Wann hast du mit dem Malen begonnen?
Vor rund 15 Jahren
Woher nimmst du deine Inspiration?
Vieles aus der Natur, ich mache Skizzen und übertrage sie auf die Leinwand.
Gibt es ein Kunstwerk, eine Künstlerin oder einen Künstler in deinem Leben, die dich besonders beeindruckt hat?
Eines meiner Bilder, «Herbstlicht», gefällt mir extrem gut. Ich kann gar nicht genau erklären warum, vielleicht weil es eines meiner ersten Bilder ist.
Wo kann man deine Kunstwerke sonst sehen?
Auf meiner Webseite und wenn es sich ergibt auch mal an einer Ausstellung.
Trennst du dich leicht von deinen Werken?
In der Regel ja, ausser vom Bild «Herbstlicht», trotzdem habe ich es heute mitgenommen zum Verkaufen.
Irene Neff, Niederteufen

Aquarellmalerei
Was magst du besonders an deiner Arbeit?
Aquarellmalerei ist von den Materialien sehr zugänglich. Es benötigt nur Farbe, Pinsel, Wasser und Papier. Es ist eine ringe Sache. Das Schwierigste daran ist es, Flächen weiss zu lassen. Mit den Weissflächen beginnt das Bild zu leuchten.
Wann hast du damit begonnen?
Zu Malen begonnen habe ich etwa mit 18 Jahren. Ich habe verschiedene Techniken ausprobiert und mit dreissig dann mit Aquarellmalen begonnen.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Von Fotos oder von Dingen, die mir gefallen. Aquarellmalen bietet sich vor allem für Landschaften und Blumen an.
Gibt es ein Kunstwerk, eine Künstlerin oder einen Künstler in deinem Leben, die dich besonders beeindruckt hat?
Ich erinnere mich an die Mutter einer Freundin, als ich etwa die 3. Klasse besuchte in Venezuela. Sie malte mit Pastellkreiden und ich dachte: Wow! Das ist mir bis heute in Erinnerung. Damals hätte ich nicht gedacht, dass ich selber mal malen werde.
Wo kann man deine Kunstwerke sonst sehen?
In der Arztpraxis von Roland Neff in Niederteufen und gelegentlich an Ausstellungen. Aus den Bildern lasse ich jeweils Jahreskalender drucken, die ich verschenke oder verkaufe.
Trennst du dich leicht von deinen Werken?
Es brauchte lange Zeit, bis ich mich von den Bildern trennen konnte. Erst etwa als ich 60 Jahre alt war, habe ich angefangen mich von meinen Bildern zu trennen und Ausstellungen zu besuchen. Jetzt geht das aber gut – ausser bei einzelnen Stücken.
Maiken Offenhauser, Bühler

Mosaik
Was magst du besonders an deiner Arbeit?
Ich kann mich verlieren in der Arbeit, es ist für mich sehr meditativ.
Wann hast du mit der Mosaikkunst begonnen
Vor über zwanzig Jahren.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Von allem, was ich sehe. Alles ist Inspiration, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht. Beispielsweise kaufe in Brockenhäusern verschiedenes Zeugs zusammen und integriere es in meine Mosaike.
Gibt es ein Kunstwerk, eine Künstlerin oder einen Künstler in deinem Leben, die dich besonders beeindruckt hat?
So spontan fällt mir da kein einzelnes Kunstwerk oder Künstlerin ein. Es gibt aber sicher verschiedene Kunstwerke, die mir gefallen.
Wo kann man deine Kunstwerke sonst sehen?
Bei mir zu Hause. Sonst sind die Mosaike nirgendwo ausgestellt.
Trennst du dich leicht von deinen Werken?
Ja, das fällt mir leicht.
Monika Bischoff, Wolfhalden

Keramik-, Lehm-, Porzellankunst
Was magst du besonders an deiner Arbeit?
Ich versuche die Objekte aus Porzellan so fein wie möglich hinzubekommen. Wie die japanische Porzellankunst. Einerseits ist Porzellan sehr fragil, andererseits auch äusserst stark. So werden ja auch Zähne aus Porzellan gefertigt. Die Arbeit erfüllt mich einfach. Der kreative Prozess, der mich zu mir selbst führt und die Welt draussen lässt. Andererseits mag ich auch den Kontakt zu den Menschen, wenn ihnen meine Werke gefallen.
Wann hast du damit begonnen?
Der Wunsch war glaub schon immer da. Begonnen habe ich dann im Jahr 2000 begonnen.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Meine Inspiration ist es dran zu bleiben an einem Gegenstand, ihn auch noch zu verfeinern und ich mache gerne Gegenstände, die man auch brachen kann.
Gibt es ein Kunstwerk, eine Künstlerin oder einen Künstler in deinem Leben, die dich besonders beeindruckt hat?
Ja, auf einer Reise nach Neuseeland besuchten wir das Haus einer Künstlerin namens Josy. Ihr Garten war voller Mosaikkunst und ich war fasziniert von der Kreativität. Das war genial. Und natürlich beeindruckt mich die japanische Porzellankunst.
Wo kann man deine Kunstwerke sonst sehen?
Bei mir zu Hause oder gelegentlich auf Märkten.
Trennst du dich leicht von deinen Werken?
Unterschiedlich. Ob ich an einem Gegenstand hänge, kann man an dessen Preis erkennen.
Verena Hartmann, Wattwil

Hutmacherin
Was magst du besonders an deiner Arbeit?
Alle meine Hüte sind recycliert. Ich kaufe praktisch keine neuen Stoffe. Wenn ich etwa eine alte Schleife bekomme, einen gebrauchten Kaschmirpulli entdecke, dann sehe ich, was ich daraus machen kann. Früher machte ich Hüte aus Filz, heute nur noch aus gebrauchten Stoffen.
Wann hast du damit begonnen?
Ich habe Hutmacherin gelernt und mache das eigentlich schon immer. Jetzt ist es mein Hobby.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Ich bekomme viele Dinge aus Stoff geschenkt und habe einen ganzen Raum voller Material. Es liegt mir nicht, einen Hut zu planen und dann zur kreieren. Bei mir ist es eher so, dass ich einen Stoff, eine Farbe oder Muster sehe und dann kommen mir Ideen, was ich daraus machen könnte.
Gibt es ein Kunstwerk, eine Künstlerin oder einen Künstler in deinem Leben, die dich besonders beeindruckt hat?
Alte Mode aus den Zwanzigerjahren gefällt mir sehr gut. Aber auch die grossen Skulpturen von Margrit Edelmann und die Steinarbeiten von meiner Schwester Doris faszinieren mich. Und die Bilder von den Frauen, die hier ausgestellt haben sind wunderbar.
Wo kann man deine Kunstwerke sonst sehen?
Auf Märkten und regelmässig gehe ich auf Flohmärkte, dort ergänze ich die Hüte mit Hausrat.
Trennst du dich leicht von deinen Werken?
Ja
Antoinette Maurer, St. Gallen

Fotografie und Aquarelle
Was magst du besonders an deiner Arbeit?
Beobachtungen aus der Umgebung in ein Bild umzusetzen und daraus wieder einen Ausschnitt zu wählen.
Wann hast du damit begonnen?
Als ich 20 Jahre alt war.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Ich gehe gerne in Museen, besuche Ausstellungen von Malern. Meine Inspiration kommt nicht nur aus meiner persönlichen Umgebung, ich lasse mich gerne inspirieren von Künstlerinnen und Künstlern.
Gibt es ein Kunstwerk, eine Künstlerin oder einen Künstler in deinem Leben, die dich besonders beeindruckt hat?
Als ich etwa 16 Jahre alt war, beeindruckten mich die Impressionisten, heute ist es eher Zeitgenössische Kunst, die mich anspricht.
Wo kann man deine Kunstwerke sonst sehen?
An Zufallsausstellungen oder bei mir zu Hause
Trennst du dich leicht von deinen Werken?
Ja
Doris Müller

Stein bearbeiten und gestalten
Was magst du besonders an deiner Arbeit?
Wenn ein roher Stein vor mir liegt, weiss ich noch nicht, was für ein Innenleben er hat. Erst durchs Schleifen kommen seine Maserungen uns Strukturen zur Geltung. Da mag ich besonders.
Wann hast du damit begonnen?
Vor 22 Jahren
Woher nimmst du deine Inspiration?
Ich höre auf den Stein, der vor mir liegt. Manchmal habe ich schon eine Vorstellung, was ich daraus mache. Es lässt sich aber nicht aus jedem Stein dasselbe machen. Ich liebe es, wenn ich vorher nicht weiss, was daraus entstehen wird.
Gibt es ein Kunstwerk, eine Künstlerin oder einen Künstler in deinem Leben, die dich besonders beeindruckt hat?
Henry Moor – seine riesigen Steinskulpturen finde ich wahnsinnig schön.
Wo kann man deine Kunstwerke sonst sehen?
Zu Hause. Manchmal lade ich Leute ein und mache ich eine Ausstellung. Ich könnte nicht auf Auftrag arbeiten und etwas gestalten nach Vorgaben
Trennst du dich leicht von deinen Werken?
Nicht von allen gleich gut, aber ich freue mich sehr, wenn jemand ein Stück kauft und daran Freude hat.