Falls der Tunnel kommt, ist er schon bald nicht mehr wegzudenken, weil er den Dorfkern vollständig vom Schienenverkehr befreit. Genauso, wie die Umfahrungsstrasse seit gut einem halben Jahrhundert Teufen vom motorisierten Durchgangsverkehr entlastet.
Und falls der Tunnel nicht kommt? Dann wird ihn eine spätere Generation bauen! Warum: Wo Individual- und Schienenverkehr dieselbe Fahrbahn benutzen, führt dies zwangsläufig zu Unfällen sowie zu Verspätungen und Ausfällen des Trams. Denn dieses kann nicht ausweichen und schlecht bremsen. Die schmalen Fahrstreifen sowie die Geleise sind für Velos gefährlich. Und Autos versperren dem Tram den Weg. Gewohnter Originalton im Zürcher Tram: „Durchsage der Leitstelle…“. Nicht von ungefähr wird jedem Tram wo immer möglich ein eigenes Trassee gebaut.
Kommt dazu, dass in Teufen mit der Erhöhung der Bahnfrequenz die Staus bei der Einmündung der Speicherstrasse markant zunehmen werden, mit oder ohne Kreisel.
Dann wird man sich vielleicht fragen: Wie war dies damals? In derselben Zeit, als Ruckhaldetunnel, Durchmesserlinie und Viertelstundentakt kamen, hat man in Teufen einen Schritt zurück in die Anfangszeit gemacht, als die Strassenbahn noch – in friedlicher Koexistenz mit dem Individualverkehr – von Pferden gezogen wurde? Hätte es nicht Kosten, Leid und Ärger erspart, wenn man den Tunnel von Anfang an gebaut hätte?
Rudolf Bleuler, Haagweg 10