


Der grosse Ofen läuft. Gerade sind Birnen drin. Das Herz der Dörranlage im Bächli gibt reichlich Wärme ab. «Wir sind immer noch bei rund 30 Grad Raumtemperatur», sagt Thomas Fürer. Er ist der Dörrmeister des Dörrvereins Teufen und Umgebung. «Wenn ich hier bin, ist deswegen auch immer die Tür offen.» Diesen Freitag wir der Dörrverein an der Olma zu Gast sein. Einen eigenen Stand betreibt der Verein aber nicht. Er wurde von der Laveba eingeladen. Die Dachorganisation der Landi-Filialen will im Rahmen ihres «Genussmarkts» in der St. Galler Kantonalbank Halle regionalen Kleinproduzenten eine Bühne bieten. Und hat dafür unter anderem den Dörrverein angefragt. «Für uns ist das natürlich schön», sagt Thomas Fürer. Die Landi Teufen und Appenzell sind für den Dörrverein wichtige Verkaufsstellen: «Dort verkaufen wir am meisten.» Den Absatz weiter steigern will der Dörrverein jedoch nicht. Beziehungsweise kann er nicht: «Wir sind kapazitätsmässig gut ausgelastet. Unser Ofen läuft das ganze Jahr.»
300 bis 400 Kilogramm Äpfel werden während der Herbstzeit von Thomas Fürer im Monat verarbeitet. Für den Dörrverein ist gerade Hochsaison. Der in Bühler wohnhafte pensionierte Bäcker-Konditor und Chemikant ist dann fast täglich in Teufen und nimmt Obst entgegen, wäscht und dörrt es. Oft auch in mehreren Etappen. «Bei den Birnen ist es gut, wenn sie zwischen den Dörrgängen ein paar Stunden ruhen.» Allzu viel Platz hat es aber in der Dörranlage nicht. Deshalb plant Thomas Fürer die Entgegennahmen des Obstes zum Lohndörren – dem Trocknen von Früchten für Kunden und Kundinnen gegen einen Kilopreis – sorgfältig. Das ist das eigentliche «Traditionsgeschäft». Dörren in Teufen hat eine lange Geschichte. Seit 1935 wird an verschiedenen Standorten in Teufen Obst gedörrt. Zuerst im gemeindeeigenen Ofen im Schulhaus Hörli. 1989 wurde die Dörranlage dann in die ehemalige Sauküche des Bürgerheims Bächli verlegt. Der Standort ist geblieben, der Ofen wurde aber mittlerweile ersetzt. Als die Gemeinde 2004 beschloss, die Dörranlage nicht weiter zu betreiben, entstand der Dörrverein. Thomas Fürer ist seit 2016 Dörrmeister.
Der Eigenverkauf ist sozusagen ein «junges Geschäft». Erst seit 2008 werden verschiedene Dörrfrüchte für den Wiederverkauf durch den Verein und Dritte, wie eben die Landi, produziert. «Und ich mache auch Gemüse», sagt Thomas Fürer. Er holt ein Säckchen mit der Aufschrift «Gemüsebouquet» aus dem Schrank. «Das ist ideal zum Beispiel für eine Suppe.»
Für den Olma-Besuch am Freitag wird es einiges an «Öpfelringli» brauchen. Denn dort können Gäste nicht nur Produkte des Dörrvereins kaufen, sondern auch degustieren. Ob Thomas Fürer am Freitag selbst am Stand des Dörrvereins stehen wird, lässt er noch offen. «Vielleicht gehe ich am Nachmittag vorbei und übernehme noch ein paar Stunden.» Er schmunzelt. Während seiner Berufszeit in der Medizinbranche hat er so viele Tage an Messen verbracht, dass er «nicht mehr allzu ‘schnitzig’ darauf ist». Vereins-Kassierin Annegret Schläpfer und ihr Mann Daniel hätten sich bereit erklärt, den Dörrverein Teufen und Umgebung zu repräsentieren. Und dem einen oder anderen Olma-Besuchenden ein feines «Öpfelringli» aus Teufen anzubieten.
Hinweis: Der Dörrverein Teufen und Umgebung wird am Freitag, 10. Oktober, an der Olma zu Gast sein. Der Stand ist Teil des «Genussmarkts» der Laveba in der St. Galler Kantonalbank Halle.