Motiviert in die Zukunft

27.04.2025 | Sepp Zurmühle
MV_Spitex_2025 (5)

Trotz Turbulenzen ruhig und besonnen die Herausforderungen angehen. Dies ist das Vorgehen des Vorstandes der Spitex Rotbachtal unter Leitung von Jeannine Walser. Trotz einem schmerzlich negativen Jahresergebnis 2024 sind grosses Vertrauen, Zuversicht und sehr viel Wohlwollen im Gemeindesaal in Bühler zu spüren. Hanspeter Michel tritt zurück. Roland Neff wird in den Vorstand gewählt.

Vorstand und Geschäftsführung (v.l.n.r): Urs Frei, Teufen (Delegierter Gemeinderat Teufen), Doris Oetiker, Gais (Delegierte Gemeinderat Gais; zurückgetreten), Alfred (Fredy) Mettler, Gais (Vizepräsident), Anny Bleiker (Stv. Geschäftsführerin), Jeannine Walser, Bühler (Präsidentin), Roland Neff (Vorstandsmitglied; neu gewählt), Hanspeter Michel, Teufen (Vorstandsmitglied; zurückgetreten), Stefan Heer, Bühler (Delegierter Gemeinderat Bühler), Vakant ein Mitglied aus Bühler.

Im gut gefüllten Gemeindesaal in Bühler findet am Samstag 26. April 2025 die 12. ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins Spitex Rotbachtal statt. Dieser hat einen öffentlichen Auftrag. Mit den Gemeinden Teufen, Bühler und Gais wurden Leistungsverträge abgeschlossen, welche die Erbringung von Hilfe, Pflege und Betreuung zu Hause ermöglichen.

Präsidentin Jeannine Walser darf zahlreiche Gäste namentlich begrüssen, darunter auch den pensionierten Geschäftsführer Roman John und die vormaligen Präsidenten Gerhard Frey und Andy Winkler sowie Albert Schönenberger der H. Sturzenegger Stiftung, Teufen.

Spitex vor Herausforderungen

Dieser Titel steht über dem ausführlichen Jahresbericht der Präsidentin, der im Einladungsheft veröffentlicht ist, das gleichzeitig als Stimmausweis dient. Jeannine Walser zitiert einzelne Passagen daraus und konzentriert sich in ihren mündlichen Ausführungen vor allem auf den Dank an alle Beteiligten; von den Mitarbeitenden über die Kunden, den Vorstand bis hin zur H. Sturzenegger-Stiftung aus Teufen.

Schweizweit sind 14’800 Stellen nicht besetzt. Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Ein damit verbundenes, aktuelles Thema ist die Anstellung von pflegenden Angehörigen. Die Auswirkungen der Einführung einer einheitlichen Finanzierung im Gesundheitswesen, auf die Spitex, bleibt ebenfalls abzuwarten.

«Setzen wir den Fokus auf die Spitex Rotbachtal. Um den steigenden Anforderungen an Effizienz und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden, haben wir unsere internen Abläufe analysiert und überarbeitet. Durch interne Schulungen wurden unsere Mitarbeitenden befähigt, Prozesse zu optimieren. Zuständigkeiten wurden evaluiert und angepasst. Für 2025 sind spezifische Weiterbildungen geplant, um unsere Dienstleistungen weiter zu verbessern.»

Augenfällig für alle ist die Modernisierung des Auftritts der Spitex, beispielsweise an den Fahrzeugen. «Wir wollen einheitlich auftreten und damit bewusst sichtbarer werden.» Im Geschäftsbericht werden noch weitere aktuelle Projekte und Massnahmen aufgelistet.

Ebenso erinnert der Bericht an die Pensionierung des vormaligen Geschäftsführers Roman John im Mai 2024, nach 27 Dienstjahren bei der Spitex.

Aus der Statistik

Anny Bleiker (Stv. Geschäftsführerin) erläutert einzelne Zahlen aus dem Geschäftsbericht. 2024 wurden 43’644 Arbeitsstunden geleistet (+ 9% gegenüber 2023). Davon effektiv verrechnet werden konnten 16’201 Stunden (Vorjahr 15’355). Die Anzahl Besuche stieg um fast 8000 von 29’416 (2023) auf 37’457 (2024). Dies entspricht einer Zunahme von mehr als 27 Prozent. Auf die Pflege entfallen gut 90 Prozent, der Rest betrifft Besuche im Rahmen der Hauswirtschaft. Zurückgelegt wurden gut 80’000 Fahrkilometer (+3%).

Die Gesamtzahl der Kundinnen und Kunden blieb stabil bei 275 (273 im Vorjahr), jeweils zwei Drittel Frauen, ein Drittel Männer. Beide Dienste (Pflege und Hauswirtschaft) nutzten eine kleinere Anzahl Kunden, noch 83 gegenüber 122 im Vorjahr.

Den Mahlzeitendienst nahmen 79 Personen in Anspruch (94 im Vorjahr). Den Rotkreuz-Fahrdienst nutzten 97 Personen (88 / 2023). Die Anzahl Fahrten hingegen reduzierte sich um fast die Hälfte von 1’522 (2023) auf 851 und entsprechend die gefahrenen Kilometer von 20’132 auf 11’036. Fazit: Mehr Kunden, aber kürzere Strecken. Die Zahl der Vereinsmitglieder sank leicht auf 879.

Finanzen im Minus

Aus dem Geschäftsbericht ist ersichtlich: Der selbst erwirtschaftete Betriebsertrag 2024 erhöhte sich um knapp CHF 18’000 auf 1’148’013.07. Auch die Beiträge der Öffentlichen Hand erhöhten sich um rund CHF 11’000 auf 983’387.34. Bei den Spenden und Mitgliederbeiträgen liegen die Einnahmen rund eine Million Franken tiefer als 2023, bei noch CHF 50’268.76 (Mitgliederbeiträge 26’370, Spenden 23’898.76. Im Vorjahr erhielt die Spitex eine ausserordentliche Spende von fast einer Million. Ohne einen solchen Zustupf lag der Gesamtertrag 2024 bei CHF 2’181’669.17 (Vorjahr CHF 3’155’276.72).

Beim Aufwand belastet v.a. der um CHF 169’106.12 auf CHF 1’944’833.80 gestiegene Personalaufwand das Ergebnis. Die anderen Aufwandpositionen bewegen sich im Rahmen des Vorjahres. Bei einem Totalaufwand von CHF 2’310’005 resultiert denn auch ein operativer Betriebsverlust von 128’335.82 Franken. Höhere Zinserträge kompensierten nur teilweise die Fondszuweisung der Spendengelder. Im Geschäftsbericht 2024 wird Folgendes festgehalten: «Die Spitex Rotbachtal hat im Berichtsjahr durch den Wegfall der Defizitgarantie der angeschlossenen Gemeinden ein negatives Ergebnis von CHF 137’414.85 erwirtschaftet. Dieses wurde über den Schwankungsfonds ausgeglichen und führte dadurch zu einer Unterdeckung desjenigen.» Aus der Bilanz ist ersichtlich, dass die Finanzanlagen um CHF 200’000 reduziert wurden.

Aktuelle Situation, Ausblick

Stefan Heer (Delegierter Gemeinderat Bühler) informiert über die aktuelle Situation nach der Trennung von Geschäftsführer Markus Meitz Anfang 2025. Er hatte sein Amt am 1. Mai 2024 angetreten. «Trotz viel Power, guten Ideen und vielen intensiven Gesprächen mussten wir feststellen, dass es im Team leider einfach nicht passt.» Die TP hat darüber berichtet: https://tposcht.ch/news/spitex-trennt-sich-von-geschaeftsfuehrer/

«Zentral für den Vorstand war zuerst wieder Ruhe und Stabilität in den unternehmerischen Alltag zu bringen. Anny Bleiker, welche interimistisch als Stv. Geschäftsführerin amtet, wird tatkräftig und engagiert unterstützt durch unsere Präsidentin Jeannine Walser. Beiden schaffen es, auf den vorhandenen Stärken weiter aufzubauen, bis eine neue Geschäftsführung übernehmen kann.» Sie erhalten denn auch grossen Applaus aus dem Publikum. Im Geschäftsbericht 2024 ist zu lesen: «Nach intensiver Evaluation haben wir beschlossen, das Konzept der Selbstorganisation nicht weiterzuverfolgen. Die Rückmeldungen unserer Mitarbeitenden zeigten, dass eine klare Führungsstruktur bevorzugt wird. Mit Petra Neff von der Organisationsentwicklung frischer Wind AG wird ein Konzept erarbeitet, das uns mit Weitblick in die Zukunft unterstützt.»

Roland Neff gewählt

Vor den Wahlen stimmen die 81 stimmberechtigten Mitglieder über die Mitgliederbeiträge 2025 ab und heissen sie einstimmig gut. Einzelmitglieder bleiben bei CHF 30.-, Ehepaare (Familien) bezahlten neu CHF 50.-. Anträge sind keine eingereicht worden.

Die Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstandes und der Geschäftsführung können der Bildlegende entnommen werden.

Einstimmig und mit grossem Applaus wurde Dr. Roland Neff (frisch pensionierter Hausarzt aus Niederteufen) in den Vorstand gewählt und herzlich willkommen geheissen. Er war in früheren Jahren bereits einmal im Vorstand und betont: «Aus Sicht des Hausarztes weiss ich um die enorme Wichtigkeit verlässlicher Spitexdienste und dafür möchte ich mich noch einmal einsetzen.» Zuvor wurden die Verdienste von Doris Oetiker und Hanspeter Michel gewürdigt und beide aus dem Vorstand verabschiedet.

Jeannine Walser liess es sich nicht nehmen auch Anny Bleiker für die Übernahme von Zusatzaufgaben und -verantwortungen als Stv. Geschäftsführerin von Herzen zu danken.

Sieben Dienstjubiläen

Die Präsidentin durfte insgesamt 70 Dienstjahre, unregelmässig verteilt auf sieben Personen, verdanken. Die Details können der Bildlegende entnommen werden.

V.l.n.r: Elisabeth Köpfli, Dipl. Pflegefachfrau HF (5 Jahre), Giancarlo Finazzi, Bühler (10 Jahre Mahlzeitenfahrer), Helen Sturzenegger, Gais (5 Jahre Mahlzeitenfahrerin), Marina Schirmer, Fachfrau Hauswirtschaft (10 Jahre), Margrit Fenk, Dipl. Hauspflegerin (25 Jahre). Abwesend: Jasmin Lanker, Fachfrau Hauswirtschaft (5 Jahre), Vinzenz Scherrer, Teufen (10 Jahre Mahlzeitenfahrer)

Geselligkeit

Schon bevor die Mitgliederversammlung begann, wurden die Teilnehmenden von den volkstümlichen Klängen dreier junger Frauen willkommen geheissen. Das Trio Helewie (Bühler und Herisau) spielte zur Freude der Gäste auch nach dem offiziellen Teil weiter. Bei salzigen und süssen Leckereien, mit den passenden Getränken dazu, wurde noch lange ausgetauscht und diskutiert. Alle durften eine beige Baumwolltasche mit auf den Heimweg nehmen mit der Aufschrift: «Für die guten Momente im Leben.»

 
Dr. Roland Neff (Vorstandsmitglied; neu gewählt, links), Hanspeter Michel, Teufen (Vorstadsmitglied; zurückgetreten)

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