Nach der offiziellen Einweihung des Zeughauses vom Donnerstag, 7. Juni, wurde am Freitag der Inhalt des neuen Teufner Wahrzeichens, das Grubenmann-Museum, das Hans Zeller-Kabinett, die Ausstellung im Mittelgeschoss sowie der multifunktionale Eventraum im Erdgeschoss feierlich eröffnet.
Die Grubenmann-Stiftung lud ihre Sponsoren, Gönner, Kulturschaffende aus dem Kanton und der Region, die 13 Künstlerinnen und Künstler der Sonderausstellung «Ausgewogen?!» sowie die am Entstehungsprozess dieses einmaligen Projekts Beteiligten zum Fest ein. Und schon beim Eintritt in den zu diesem Anlass festlich gestalteten Saal, liess sich ahnen, wie wandelbar dieser Raum ist.
Ein Dankes- und Lobesreigen
Nach dem Apéro folgte der feierliche Festakt zur Eröffnung.
In seiner Ansprache skizzierte Stiftungsratspräsident, Regierungsrat Jakob Brunnschweiler die Entstehungsgeschichte des Bauwerks und dankte den öffentlichen und privaten Stiftungen, Firmen und Privatpersonen, welche die Neukonzeption des Grubenmann-Museums ermöglicht haben.
Gemeindepräsident Walter Grob richtete seinen Dank ganz speziell an «Frau Grubenmann», Rosmarie Nüesch, deren Lebenswerk nun durch das neue Museum eine dauernde Beheimatung gefunden habe und die Krönung ihres Lebenswerks sei.
«Wenn Rosmarie Nüesch nicht mehr lebt, dann werden auch die Baumeister Grubenmann vergessen.» Diesen Satz habe sie oft gehört, sagte Rosmarie Nüesch. Nun sei es eine Tatsache: «Die Grubenmänner leben weiter, auch wenn ich nicht mehr bin.» Sie erinnerte sich an die Anfänge der Grubenmann-Sammlung, an die damalige Bibliotheks- und Museumskommission, u.a. mit Alfred Jäger, Georg Thürer und später Peter Wegelin, welche den eigentlichen Grundstein für die 1979 eröffnete Grubenmann-Sammlung legten. Dem neuen Kurator des Grubenmann-Museums überreichte sie zu dessen Stellenantritt das Gästebuch.
Es sei für ihn eine grosse Ehre und auch eine grosse Verpflichtung, das Werk der Baumeister in Forschung und Sammlung weiter zu entwickeln, sagte Ueli Vogt. Er stellte anschliessend in einer kurzen Tour d’Horizon die Werke der Ausstellung «Ausgewogen?!» vor.
Hans Hürlemann, der Präsident der Stiftung «Freunde Werk Hans Zeller» zeigte sich glücklich, auch im Namen des Sammlers Max Kriemler und der Tochter des Künstlers, Angela Zeller, dass der beliebte Maler in seiner Heimat einen Ort gefunden habe, wo seine Landschaftsbilder und Charakterköpfe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.
Anschliessend leiteten die Musiker von «Hornroh» mit ihrer betörend sinnlichen und experimentierfreudigen Klangwelt über zum Rundgang durch das Haus. Und die Gäste zeigten sich begeistert – vom gelungenen Bau, vom Museum, den Zellergemälden und auch von der Sonderausstellung. Noch mehr Reden gab es zwischen den Gängen des vorzüglichen Festmahls, zubereitet von Köbi Netts Schützengarten-Teams.
Heidi Eisenhut, Kantonsbibliothekarin, skizzierte das geschichtliche und gesellschaftliche Umfeld der Grubenmann, den «Esprit des 18. Jahrhunderts».
Es folgte das Grusswort von Regierungsrat Jürg Wernli, Kulturdirektor AR. Das neue Kulturzentrum sei ein Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Tradition und Innovation und ein Leuchtturm im Kanton.
Besonders gespannt war man auf die Rede von Pius Knüsel, Direktor von Pro Helvetia. Hatte dieser doch als Mitautor des Buchs «Kulturinfarkt» gegen die aktuelle Kulturpolitik heftig polemisiert. Doch weit gefehlt, Knüsel zeigte sich beeindruckt von den Werken der Baumeister Grubenmann und meinte, dass diese Institution absolut einmalig sei. Er endete mit dem abgewandelten Marxzitat: «Baufachleute aller Welt vereinigt euch – in Teufen.»
Die musikalische Begleitung durch den Abend wurde ebenfalls unter dem Aspekt Tradition und Innovation ausgewählt mit dem Ensemble «Hornroh», dem Trio «Andersch» und den jodelnden Zimmermannen von der Zimmerei Heierli.
Bericht: Erika Preisig
Galerie
Kultur im Zeughaus eröffnet
Am Freitag 8. Juni 2012 wurde der kulturelle Teil des Zeughauses gefeiert.
38 Fotos | Marlis Schaeppi-Luginbühl