


Am kommenden Wochenende verwandelt sich der Zeughausplatz in einen erlebnisreichen Drive-In. Die Teufner Gastronomen spannen in der Krise zusammen und haben dieses Angebot in kürzester Zeit gemeinsam auf die Beine gestellt. Nun laufen die letzten Vorbereitungen – und gekocht wird auch schon.
Mehr Informationen – auch zur Anmeldung – finden Sie hier auf dem Flyer.
Gerade legt die Lernende einen Zettel auf die gestapelten Pesto-Töpfli. Die Zahl 282 steht darauf. Damit ist schon ein gutes Stück geschafft. Es sind allerdings noch weniger als die Hälfte. «Wir bereiten 700 Menüs vor. Für uns ist eine solche Menge natürlich ungewöhnlich. Für die Lernenden ist es aber eine interessante Erfahrung», sagt Anker-Küchenchef Stefan Fritsche. Für den Drive-In der Teufner Gastronomen von diesem Wochenende gingen bisher schon über 500 Menü-Bestellungen ein. «Anfangs waren wir gar nicht sicher, ob es diese Voranmeldung braucht. Mittlerweile sind wir ‘gottenfroh’ drum. Sonst hätten wir sicher viel zu wenig produziert», sagt Fritsche. Spontane Besuche sind zwar weiterhin willkommen – aber irgendwann «sind wir dann halt ausgeschossen». Dass überhaupt so viele Fünfgang-Menüs produziert und verteilt werden können, kommt einem organisatorischen Kraftakt gleich. Für das Zustandekommen des Anlasses ziehen die Teufner Gastronomen an einem Strick.
Fünf Gänge für 70 Franken
Der Drive-In hat diesen Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Gäste werden gebeten, in den Autos zu bleiben und eine Maske zu tragen. Sie werden in zwei Spuren von Stand zu Stand geleitet. «Das Ganze soll auch ein Erlebnis werden. Deshalb haben wir noch die eine oder andere gastronomische Überraschung eingebaut», sagt Köchin Jasmine Angehrn. An Anlass beteiligt sind Traube, Waldegg, Anker, Koller, Linde, Schwanen, Gemsli, Schützengarten, Hirschen, Ilge und Böhli. Die Arbeit teilen sich die Betriebe untereinander auf – sowohl die organisatorischen als auch die gastronomischen Aspekte. «Das Ganze ist ein Gemeinschaftsprojekt.» Die Gäste kommen so in den Genuss eines hochwertigen Fünfgang-Menüs für Zuhause aus elf Teufner Küchen.
Und so funktionierts: Die Gäste entscheiden sich anfangs für das vegetarische oder das Fleisch-Menü. Sie bekommen dann die jeweilige Speisekarte, die nebst dem Menü-Beschrieb auch Tipps, Anleitungen und Fotos fürs Servieren daheim enthält. Das Ganze wird dabei so einfach wie möglich gehalten und nur zwei Gänge müssen erwärmt werden. Anschliessend geht es nach einem kleinen Häppchen und einem alkoholfreien Apéro von Stand zu Stand, wo jeweils ein Gang überreicht wird. Alles ist dabei «autosicher» verpackt, damit auf dem Heimweg kein Unglück geschieht. Da die Gänge gekühlt bzw. haltbar überreicht werden, muss man daheim nicht sofort mit dem Essen beginnen. Man kann seine Abholzeit (zwischen 11 und 17 Uhr) also individuell wählen. Die Kosten für ein Menü belaufen sich auf 70 Franken. Möglich ist dieser Preis dank eines finanziellen Unterstützungsbeitrags der Gemeinde.
Akkord-Produktion
In der Anker-Küche wird eine der beiden Vorspeisen produziert – es ist eine Mousse. Das hat nicht nur mit dem Ensemble des Fünfgängers zu tun. «Eine Mousse richtig hinzukriegen, braucht Gefühl und Übung. Für die Lernenden ist diese Aufgabe deshalb perfekt. Nach 700 Durchgängen sind sie dann schon fast Profis», sagt Küchenchef Stefan Fritsche. Die fertigen Mousses werden nach dem Abfüllen in die Form sofort schockgefroren. So bleiben sie gut haltbar und können vor dem Servieren in den Teufner Haushalten schonend aufgetaut werden. «Dann bloss noch das Pesto darüber geben und fertig.» tiz