„Sicherheit hat oberste Priorität“ – meint der Gemeinderat.
Dieses Statement hat für mich keinen allzu grossen Wert, sonst sähen das Bademeisterkonzept und das Budget für unsere Badi anders aus!
Ich kenne diese Problematik und die damit zusammenhängende Frage der Rentabilität eines Bades aus eigener Erfahrung. 1997 gelang es mir als Initiant und in einem Team von engagierten Quartierbewohnern, das dem Abbruch geweihte Hallenbad Altstetten in Zürich in Form einer Genossenschaft von der Stadt zu übernehmen und in die Gewinnzone zu bringen. Dieses Bad ist bis heute in der Stadt Zürich das einzige, das schwarze Zahlen schreibt.
In Bezug auf die Sicherheit ist der Bundesgerichtsentscheid vom 28. Oktober 1987 wegweisend. Dieser sagt, dass „der Badmeister die Pflicht habe, den Badebetrieb, besonders an den gefährlichen Stellen, so zu überwachen, dass er bei der geringsten Unregelmässigkeit, die er selber wahrnehme oder die ihm gemeldet werde, sofort in der Lage sei, einzuschreiten”.
Gemäss bfu sind das sehr hohe (teure) Anforderungen. Das Ertrinken findet nämlich, anders als in Filmen oft gezeigt, lautlos und unspektakulär statt. In Bädern mit unterdotiertem Aufsichtspersonal steht dieses mit einem Bein im Gerichtssaal. Unsere Badi hat mehrere Becken, und das Gelände ist sehr weitläufig. Wenn die Sicherheit oberste Priorität hätte und nicht bloss ein Statement wäre, müssten gemäss Bundesgericht die Becken bei guter Belegung lückenlos von zwei bis drei Personen überwacht werden.
Felix K. Gmünder, Fadenrainstrasse 11
