
Leicht höherer Fiskalertrag veranschlagt
Im Vergleich zum letztjährigen Budget wurde ein um etwas mehr als CHF 1 Mio. höherer Fiskalertrag von CHF 37.9 Mio. veranschlagt. Diese Steigerung ist vor allem auf Sondersteuern wie die Grundstückgewinn-, Handänderungs-, Erbschafts- und Schenkungssteuern zurückzuführen. Nach aktuellem Wissensstand kann in diesen Bereichen mit einer gewissen Zunahme gerechnet werden. Die budgetierten Steuern der natürlichen Personen liegen mit CHF 28.2 Mio. geringfügig über dem Voranschlag 2024. Sie wurden gemäss Empfehlung der kantonalen Steuerverwaltung auf Grundlage der aktuellen Hochrechnung berechnet. Der Steuerertrag der juristischen Personen wurde ebenfalls basierend auf der Hochrechnung für das laufende Jahr budgetiert und fällt mit CHF 4 Mio. rund CHF 0.3 Mio. niedriger aus als im Vorjahr.
Höherer Personalaufwand erwartet
Der Personalaufwand beläuft sich auf CHF 27.5 Mio. und liegt damit um knapp CHF 1.1 Mio. (4 %) über dem Voranschlag für 2024. Für das Personal in der Verwaltung und in den Heimen ist ein Teuerungsausgleich von 1 % sowie eine individuelle Lohnanpassung von 0.5 % vorgesehen. Für den Lehrkörper, dessen Zuständigkeit beim Kanton liegt, legt der Kantonsrat die Vorgaben fest. Zudem ist eine Erhöhung des Stellenetats in den Bereichen Heime und Bildung eingerechnet. In den Heimen betrifft dies die Pflege- und Aktivierungstätigkeiten. Im Bildungsbereich ist aufgrund der Einführung einer zusätzlichen Schulklasse nach den Sommerferien 2025 eine weitere Stelle vorgesehen. In der Verwaltung ist eine leichte Erhöhung des Pensums in den Bereichen Hauswartung und Reinigung zu erwarten.
Geringerer Sach- und übriger Betriebsaufwand; höherer Transfer- und Finanzaufwand
Der Sach- und übrige Betriebsaufwand beläuft sich auf CHF 14.8 Mio. und liegt damit rund CHF 0.9 Mio. unter dem Voranschlag 2024. Wie im Vorjahr ist auch in diesem Betrag eine Tranche des Projektierungskredits für die Planung des Bahntunnels (CHF 1.3 Mio.) enthalten. Der geringere Betriebsaufwand resultiert hauptsächlich aus einem im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren baulichen Unterhalt für die gemeindeeigenen Strassen und Gebäude. Weitere bedeutende Ausgabeposten betreffen den Unterhalt der Sportanlagen, die Revision der Ortsplanung, die Sanierung von Abwasserleitungen sowie die fortschreitende Digitalisierung und die Förderung der Biodiversität.
Der veranschlagte Finanzaufwand von CHF 1.6 Mio. ist höher als im Vorjahr (CHF 0.4 Mio.). Das ist vor allem auf die Umbauarbeiten im Haus Bächli zurückzuführen, die in der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden.
Eine Aufwanderhöhung gegenüber dem Voranschlag des letzten Jahres ergibt sich aus einer um CHF 0.2 Mio. erhöhten Einzahlung in den kantonalen Finanzausgleich, die nun CHF 4.9 Mio. beträgt. Dies führt zu einem Anstieg der Nettoaufwendungen aus Transfererträgen und Transferaufwendungen.
Höhere Abschreibungen und mehr ausserordentlicher Ertrag
Wie bereits beim letztjährigen Budget angekündigt, werden die Abschreibungen Infolge der hohen Investitionstätigkeit in den nächsten Jahren zunehmen. Für 2025 ist im Voranschlag ein Betrag von CHF 2.7 Mio. eingeplant. Dank der soliden Haushaltsführung der letzten Jahre kann jedoch auch ein steigender ausserordentlicher Ertrag berücksichtigt werden. Für 2025 ist ein Betrag von CHF 2.3 Mio. veranschlagt, der aus der Auflösung der Abschreibungsreserve und der Vorfinanzierungen resultiert. Durch diesen ausserordentlichen Ertrag kann das operative Defizit kompensiert und ein Ertragsüberschuss von CHF 0.08 Mio. ausgewiesen werden.
Investitionsvolumen im Kontext der längerfristigen Finanzplanung
Die Nettoinvestitionen sind mit CHF 9.06 Mio. rund CHF 1.8 Million tiefer veranschlagt als im Voranschlag für das laufende Jahr. Zu den grösseren Investitionen gehören die Fertigstellung des Anschlusses an die ARA Au St.Gallen (Abwasserbeseitigung) in der Höhe von rund CHF 3.1 Mio. und die Kernsanierung des Schulhauses Altes Hörli (CHF 2.9 Mio.). Das im Jahre 1906 erbaute Alte Hörli wird künftig als Primarschule genutzt.
Mit rund CHF 9 Mio. ist das geplante Investitionsvolumen hoch, aber doch nicht mehr derart hoch wie in den Jahren 2022 und 2023 (CHF 12.4 Mio. bzw. CHF 16 Mio.). Damals musste der Neubau des Sekundarschulhauses Landhaus und die Neuausrichtung der Abwasserbeseitigung (Anschluss ARA Au St.Gallen) finanziert werden. Das aktuelle Investitionsvolumen liegt jedoch immer noch deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2014 – 2021 (CHF 3.35 Mio.).
Für die kommenden Jahre wurden zahlreiche Investitionsanliegen an den Gemeinderat herangetragen. Da eine gleichzeitige Realisierung den finanziellen Rahmen der Gemeinde sprengen würde, hat Gemeinderat das Investitionsvolumen für die kommenden Jahre so geplant, dass maximal eine Verschuldung in Höhe eines jährlichen Fiskalertrages (rund CHF 36-38 Mio.) resultiert (exkl. allfälliger Bahntunnel). Damit soll der Handlungsspielraum für die allfällige Finanzierung eines Bahntunnels erhalten bleiben.
Bei der Priorisierung der Investitionen für die Zukunft wurden vor allem drei grosse Blöcke berücksichtigt: das Sport- und Anlagenkonzept (inklusive Turnhalle Niederteufen), Heime (Lindenhügel) und betreutes Wohnen sowie weitere Schulbauten (Kindergärten, Tagesstruktur). Im Investitionsbudget für das Jahr 2025 sind eine Machbarkeitsstudie für die Doppelturnhalle Niederteufen, die Einrichtung einer Demenzabteilung im Altersheim Lindenhügel und die Fertigstellung des Schulhauses Altes Hörli inkl. Beschaffung von Sachanlagen für den Neubezug enthalten. Für diese Projekte wird eine rollende Planung über mehrere Jahre notwendig sein, da mit zeitlichen Verschiebungen und Überlappungen gerechnet werden muss. Zudem erfordern einige Vorhaben längere, im Voraus kaum abzuschätzende Vorlaufzeiten (Planungen, Umzonungen)
Ausführlicher Aufgaben- und Finanzplan auf der Homepage oder bei Gemeindeverwaltung beziehbar
Die Details zum Voranschlag 2025 sind im Abstimmungsedikt und in einem umfassenden Aufgaben- und Finanzplan für die Jahre 2026 – 2028 festgehalten. Das Abstimmungsedikt wird Ihnen mit den Abstimmungsunterlagen per Post zugestellt. Der Aufgaben- und Finanzplan ist ab Anfang November auf der Homepage der Gemeinde aufgeschaltet und liegt auf der Gemeindeverwaltung auf. gk
Orientierungsveranstaltung
Der Gemeinderat wird den Voranschlag 2025 anlässlich der öffentlichen Orientierungsversammlung vom Mittwoch, 6. November 2024, 19.30 Uhr, im Lindensaal, detailliert erläutern. Sie sind hierzu herzlich eingeladen. Gemeinderat und Verwaltung danken ihnen bereits heute für ihr Interesse.. gkm.