Interview: Erich Gmünder
Wir sprachen mit Paul Egger, Gesamtleiter der Alters- und Pflegeheime Teufen über die Schliessung des Hauses Bächli.
Wie ist die Ankündigung aufgenommen worden?
Sehr durchzogen, am Anfang mit Gefühlen wie Wut und Trauer, aber auch der Frage, was passiert nun mit dem Gebäude. Doch schnell hat man sich arrangiert, Wünsche wurden geäussert in Bezug auf die Heimwahl. Eine betagte Frau ging unvermittelt in ihr Zimmer und sortierte ihre alten Kleider aus. Nun herrscht gespannte Erwartung.
Wie werden die Pensionäre begleitet?
Wir haben am Mittwoch, 18. Januar die Pensionäre informiert, am anderen Tag habe ich teilweise bereits erste Gespräche geführt und Termine abgemacht. Das Personal bereitet, zum Teil mit Hilfe der Angehörigen, alles für den Tag X vor.
Der Vorteil ist, dass unsere Bewohner alle aus Teufen sind, man kennt sich, und auch das Personal kommt ja zum grössten Teil mit an den neuen Ort.
Können Sie allen Bewohnerinnen und Bewohnern einen neuen Platz in der Gemeinde anbieten?
Ich habe mit diesem Entscheid, den ich im übrigen absolut richtig finde, gerechnet und deshalb bereits Mitte Dezember einen Aufnahmestopp verfügt. Dazu kommt, dass wir um die Weihnachtszeit überdurchschnittlich viele Todesfälle hatten. Mit wenigen Ausnahmen können wir deshalb allen einen Platz anbieten.
Für eine bis zwei Personen gibt es eine vorübergehende Lösung in einem Ferienzimmer. Jemand wünschte, in ein Heim in Gais eintreten zu dürfen.
Was haben die Leute am Bächli geschätzt?
Viele ältere Leute kommen aus Bauernhäusern, die ebenfalls noch nicht so modern ausgebaut sind, und haben die familiäre Atmosphäre und die günstigen Preise geschätzt. Doch diese Generation stirbt allmählich aus. Die kleinen Zimmer und das fehlende eigene WC wurden immer mehr zum Thema, weshalb die Nachfrage stetig zurückging und der Betrieb nicht mehr kostendeckend war.
