
Nur der Graffiti-Künstler oder die Graffiti-Künstlerin weiss, was die Botschaft hinter dem «Gratis»-Schriftzug war. War sie politisch? Ironisch? Zufällig? Klar ist: Lange konnte sich der durchaus professionell wirkende Schriftzug nicht halten. Inzwischen präsentiert sich die Stützmauer bei der Buswendeschlaufe wieder in makelloser Beton-Optik. Laut Kantonsingenieur Urban Keller war die Entfernung des Graffiti mit vergleichsweise wenig Aufwand möglich. Das liegt an einer speziellen Anti-Graffiti-Beschichtung, die auf den fertigen Beton aufgetragen wurde. Diese basiert üblicherweise auf Polyorganosiloxan (Silikone) und soll das mehrmalige restlose Entfernen von Graffitis ermöglichen, sowie das Haften von Plakaten massiv erschweren. Eine andere «Unregelmässigkeit» in der Mauer lässt sich allerdings nicht so rasch entfernen: die gut sichtbare angedeutete rechteckige Aussparung in der Mitte. Was ist das eigentlich? Der Kantonsingenieur verweist auf die Gemeinde. Eine kommunale Angelegenheit, heisst es.
Also fragt die TP bei Urs Kellenberger nach, Leiter Bau und Planung. Und konfrontiert ihn auch gleich mit einem Stammtisch-Gerücht. Dort heisst es nämlich, hier soll irgendwann einmal eine Tiefgaragen-Zufahrt entstehen. «Erstmal ist wichtig: Das wurde so nur für den Fall der Fälle geplant. Aber ja, grundsätzlich ist das die Idee einer möglichen Erschliessung.» Hintergrund ist die fast 13’000 Quadratmeter grosse Parzelle Nr. 719 oberhalb der Buswendeschlaufe. Sie befindet sich zur Hälfte im Besitz der Gemeinde Teufen und zur Hälfte in Privatbesitz. Und hier könnte irgendwann gebaut werden – theoretisch.
Denn Stand jetzt ist «719» noch in der Zone «übriges Gemeindegebiet». Das bedeutet: Sie könnte irgendwann eingezont werden, wenn es die raumplanerische Gesetzgebung zulässt. Ob und wann das der Fall sein könnte, ist heute kaum abschätzbar. «Aber uns war schon klar, dass eine allfällig Erschliessung auch über bzw. durch diese Stützmauer erfolgen könnte», erklärt Urs Kellenberger. Deshalb habe man den Bau der Mauer so geplant, dass darin auch die Möglichkeit einer Tiefgaragenzufahrt gegeben ist, die sich relativ einfach realisieren liesse. Die Mehrkosten dafür hielten sich laut Urs Kellenberger innerhalb des Gesamtprojekts in Grenzen.

