Der Dauerregen vom Wochenende führte in Appenzell Ausserrhoden zu überfluteten Kellern und Erdrutschen; Personen kamen keine zu Schaden. Gewässer und Gelände sind nach wie vor unter Beobachtung. Die Gebäudeversicherung schätzt die Schadensumme auf rund 2 Millionen Franken.
Zwischen Freitagmitternacht und Sonntagmorgen fielen in Appenzell Ausserrhoden bis zu 190 Millimeter Regen pro Quadratmeter. Grosse Wasserschäden waren die Folge; überflutete Keller und Garagen sowie Erdrutsche, die teilweise auch Strassen und Schienen in Mitleidenschaft zogen, verursachten einen Schaden von rund zwei Millionen Franken – so eine erste Schätzung der Assekuranz. Experten evakuierten vier Häuser in Lutzenberg, Tobel und Herisau. Insgesamt waren acht Personen von den Evakuierungen betroffen. Die Trinkwasserversorgung funktioniert in allen Kantonsteilen einwandfrei.
Rund 130 Schadensmeldungen
Rund 130 Meldungen gingen bis Montagmittag bei der Kantonalen Notrufzentrale ein. Die Einsätze auf den Schadenplätzen wurden bis gestern Sonntagnachmittag durch die Kantonspolizei koordiniert; die Führung wurde dann vom Kantonalen Führungsstab übernommen.
In den betroffenen Gemeinden traten die Gemeindeführungsstäbe zusammen. Assekuranz, Feuerwehren, Zivilschutz sowie Fachleute aus dem Strassenbau, dem Forstwesen und dem Wasserbau standen ebenfalls im Einsatz. Viele Rutschungen wurden zudem von Geologen begutachtet.
Hänge weiter unter Beobachtung
Noch sind die Folgen des Dauerregens nicht gebannt. Die Behörden werden die Gewässer und das Gelände auch in den kommenden Tagen weiter beobachten. Verschiedene Hänge könnten nach wie vor ins Rutschen geraten.
Die Assekuranz, die Gebäudeversicherung von Appenzell Ausserrhoden, rechnet mit rund 500 Schadensmeldungen infolge der ausgiebigen Niederschläge. Betroffene Grundeigentümer können Schäden an Gebäuden oder Grundstücken der Assekuranz melden. Auf deren Homepage www.assekuranz.ch steht ein Formular zur Erfassung der Schäden bereit.
Strassensperrungen:
Wegen der Unwetterschäden sind folgende Strassen nach wie vor gesperrt (Stand Montag, 3. Juni, 15 Uhr):
– Umfahrungsstrasse Nr. 90, Teufen
– Kantonsstrasse Nr. 29, Strecke Trogen – Landmark (bis 3. Juni, 18 Uhr)
– Kantonsstrasse Nr. 33, Strecke Oberegg – Schachen – Reute/Büriswilen
– Kantonsstrasse Nr. 38, Hirschen Landscheidi – Risi (Schwellbrunn).
Die aktuellen Strassensperrungen sind unter www.polizei.ar.ch/Verkehrsmeldungen/Strassensperrungen ersichtlich.
Bahnlinie Gais-Teufen weiterhin gesperrt
Die Bahnstrecken Gais – Teufen, Wienacht – Heiden und Rheineck – Walzenhausen sind aufgrund von Erdrutschen momentan gesperrt. Auf diesen Strecken verkehren Ersatzbusse. Aktuelle Informationen sind auf der Homepage der Appenzeller Bahnen ersichtlich: www.appenzellerbahnen.ch.
Landammann Marianne Koller dankt im Namen des Regierungsrates von Appenzell Ausserrhoden allen Einsatzkräften der verschiedenen Organisationen von Kanton und Gemeinden für den ausserordentlichen Einsatz. pd.