Zwei Schulbusse, ein Traktor und ein Tanklastwagen

14.07.2017 | Erich Gmünder
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Die Delegation aus dem Rotbachtal, umringt von Schulkindern, vor den beiden gespendeten Schulbussen.

Bildbericht: Erich Gmünder

Ende Mai besuchte zum zweiten Mal eine Delegation der Aktion «Hilfskonvoi für Kurdistan» aus dem Rotbachtal verschiedene Flüchtlingscamps in Kurdistan. Im Zentrum stand die Übergabe von Hilfsgütern.

Im Frühjahr 2016 waren fünf Sattelschlepper mit Kleidern, Wolldecken und anderen Hilfsgütern aus dem Rotbachtal Richtung Nordirak zu den Flüchtlingslagern in der Autonomen Region Kurdistan unterwegs. Zusätzlich wurden Spenden gesammelt und auch die öffentliche Hand beteiligte sich an den Projekten.

Überlebenshilfe

Nun durfte die Delegation der Pfarrei Teufen-Bühler-Stein unter Leitung von Diakon Stefan Staub weitere Hilfeleistungen direkt vor Ort übergeben. Im Flüchtlingscamp Sindschar Mountains wurden zwei Schulbusse, ein Traktor für die Abfallentsorgung und ein Tanklastwagen für die Trinkwasserversorgung übergeben. Auf über 1600 Meter über Meer leben hier rund 17’000 Menschen in Zelten. Es sind vorwiegend jesidische Familien, die vor Krieg und Terror aus der zerbombten und verminten Stadt Singal (Sindschar City) flüchten mussten.

Weitere Flüchtlingscamps, auch sie von der regierungsnahen Stiftung Barzani Charity Foundation (BCF) betrieben, erhielten Milchpulver für die Kinder, Medikamente, Windeln und andere Hygieneartikel sowie vier Generatoren für die Stromversorgung.

«Das alles ist nur ein homöopathischer Tropfen auf den heissen Stein», sagte Diakon Stefan Staub bei der offiziellen Übergabe, wie die anderen Reiseteilnehmer erschüttert von der prekären Situation der Flüchtlinge. Die hier lebenden Menschen, zumeist irakische oder syrische Familien, die Krieg und Terror entrinnen konnten, sollen in ihrem Überlebenskampf unterstützt werden. Ihr Ziel und ihre Hoffnung ist es, nach der Befreiung von den IS-Schergen in ihre Städte und Dörfer zurückzukehren oder neue Siedlungen aufzubauen.

Sammlung wird wiederholt

Die Aktion «Konvoi für Kurdistan» war u.a. von der Gemeinde Teufen sowie von der katholischen Administration mit namhaften Beiträgen unterstützt worden. Die Delegation wurde vom Projektleiter der BCF, Eskandar «Alexander» Salih begleitet, der dieses Frühjahr im Gespräch an der Kanzel im Stofel von der Situation der Flüchtlinge in der Region berichtet hatte. Ihr gehörten neben Stefan Staub und dem Projektleiter und Flüchtlingshelfer Ueli Schleuniger u.a. die Bühlerer Gemeindepräsidentin Ingeborg Schmid sowie die Teufner Katechetin Marianne Krummenacher an, welche die Sammlung in Teufen koordiniert hatte.

Anfang nächstes Jahr soll die Sammlung wiederholt und ein weiterer Konvoi vorbereitet werden, und auch die Spendensammlung geht weiter.

Infos auf dem Pfarreisekretariat Teufen, Telefon 071 333 13 52, oder via E-Mail: sekretariat@ kath-teufen.ch, http://www.kath-teufen.ch/geschichten/hilfskonvoi.html

Milchpulver und Windeln für die Kinder wurden im Flüchtlingscamp Hassansham verteilt.

 

Leben im Flüchtlingscamp: in Sicherheit, aber unter prekären Bedingungen und mit ungewisser Zukunft.

 

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