Sie standen im Mittelpunkt der Wahlen (v.l.): Pfarreirätin Jeannette Lehmann, Kirchenverwaltungsrätin Irene Hasler (Rücktritt), Dominik Krummenacher und Claudia Dietrich (beide neu im Kirchenverwaltungsrat). Bild: hü.
Martin Hüsler
Claudia Dietrich, die für Irene Hasler nachrückt, und Dominik Krummenacher, der eine seit Jahresfrist bestehende Vakanz aufhebt, sind an der 55. ordentlichen Kirchgemeindeversammlung in den Kirchenverwaltungsrat gewählt worden. Ausserdem zieht Jeannette Lehmann in den Pfarreirat ein, aus dem Eric Petrini infolge Wegzugs ausgeschieden ist.
Zwölf Jahre, was vier Amtsdauern entspricht, gehörte Aktuarin Irene Hasler der Exekutivbehörde der Katholischen Kirchgemeinde Teufen-Bühler-Stein Nord an. Kirchgemeindepräsident Alfons Angehrn würdigte ihre grossen Verdienste in herzlich-angemessener Weise. Ihr Amt übernimmt Claudia Dietrich, die seit 13 Jahren mit ihrer Familie in Teufen wohnt. Für den letztes Jahr aus der Kirchgemeinde weggezogenen Adrian Hinrichs konnte damals noch kein Nachfolger gefunden werden. Jetzt ist mit der Wahl des in Teufen aufgewachsenen Dominik Krummenacher auch diese Lücke geschlossen, womit der Kirchenverwaltungsrat wieder sieben Mitglieder zählt.
Den neunköpfigen Pfarreirat komplettiert nach Eric Petrinis Wegzug in die Seelsorgeeinheit Gossau die seit fünf Jahren mit ihrer Familie in Teufen wohnhafte Jeannette Lehmann. Die Versammlung bestätigte ausserdem Richard Wiesli und Waltraud Schirmer als Delegierte in den Zweckverband der Seelsorgeeinheit Gäbris.
Orgel gibt zu reden
Derweil die Wahlen diskussionslos über die Bühne gingen, gab ein Kreditgesuch des Kirchenverwaltungsrates Anlass für diverse Voten. Insgesamt ging es um einen Betrag von 150’000 Franken für Investitionen, wovon zwei Drittel für die Sanierung der Orgel vorgesehen gewesen wären.
Das Instrument befindet sich nach Aussagen von Pfarreileiter Stefan Staub in desolatem Zustand. So sind unter anderem von den 28 Registern nur noch deren vier spielbar. Es gehe darum, das „Innenleben“ der Orgel so instand zu setzen, dass sie wenigstens für eine gewisse Zeit spielbar bleibe. Auf längere Frist müsse eine dauerhafte Lösung gefunden werden.
Ein Antrag aus der Versammlung ging dahin, das Investitionsgesuch um 40’000 Franken zu kürzen und diesen Betrag als eine erste Tranche für Rückstellungen zu verwenden, wobei auch die Anschaffung eines Konzertflügels ins Spiel gebracht wurde. Die Versammlung hiess den Antrag, einen Kredit von lediglich 110’000 Franken zu bewilligen, schliesslich bei zwei Enthaltungen gut und beauftragte den Kirchenverwaltungsrat, in der Orgelfrage nach bestmöglichen Lösungen zu suchen.
Ausgeglichener Abschluss
Kassierin Vreni Gmünder konnte in der Jahresrechnung eine Punktlandung präsentieren. Dem Aufwand von 1,695 Mio. Franken steht ein Ertrag von 1,697 Mio. Franken gegenüber. Unter dem Strich bleibt ein Überschuss von Fr. 1’964.85. Die rund 50 Anwesenden hiessen auf Antrag der Revisoren, die Vreni Gmünder exzellente Arbeit attestierten, die Rechnung gut.
Ebenso problemlos passierte der Voranschlag, der einen Überschuss von 740 Franken prognostiziert; dies bei einem Aufwand von 1,687 Mio. Franken und einem Ertrag von 1,688 Mio. Franken. Der Steuerfuss bleibt in der Katholischen Kirchgemeinde Teufen-Bühler-Stein Nord bei 0,50 Einheiten.
Ja zu neuer Ordnung
Der Verband der römisch-katholischen Kirchgemeinden des Kantons Appenzell-Ausserrhoden ist daran, seine Recht setzende Ordnung zu revidieren. In Kraft tritt sie, wenn ihr die örtlichen Kirchgemeinden zugestimmt haben. Alfons Angehrn ging kurz auf die wesentlichsten Änderungen ein. So hatte beispielsweise ein Antrag aus Teufen eine Erweiterung der Kompetenzen der Kirchenverwaltungsräte zum Ziel. In ihrem Bereich soll nun die Wahl von Seelsorgenden mit bischöflicher Beauftragung (Priester, Diakone, Pastoralassistenten, hauptamtliche Katecheten) auf Vorschlag des Bischofs fallen.
Neu gefasst wurde auch jener Artikel, der die Stimmberechtigung regelt. Danach soll die Vollendung des 16. Altersjahrs als Limite für die Stimm- und Wahlberechtigung angesetzt werden. Das rief der Frage, ob dies vereinbar sei mit dem Firmalter 18 – was hinsichtlich der endgültigen Fassung noch zu klären sein wird. Die Versammlung stimmte unter diesem Vorbehalt der neuen Ordnung zu.
Nochmals ein Hilfskonvoi
Sowohl in der von Stefan Staub vorgenommenen Einstimmung auf die Versammlung als auch im präsidialen Jahresbericht bildete das Projekt Kurdistan einen zentralen Punkt. Alfons Angehrn sprach von „nachhaltiger Reputation“, von der man in der Pfarrei schlichtweg überwältigt gewesen sei. „Das bistumsweite Echo und die Solidarität sind beispielhaft.“ Stefan Staub konnte vom Kauf eines Tanklastwagens für Trinkwasser berichten und kündigte für 2018 einen weiteren Hilfskonvoi an. Gedacht ist er vorab für Flüchtlinge aus dem schwer umkämpften Mossul.
Freude empfindet man in der Seelsorgeeinheit Gäbris, zu der ja auch die Kirchgemeinde Teufen-Bühler-Stein Nord gehört, ob der Wahl von Albert Wicki zum neuen Pfarrer. Er wird am 4. Juni in der Pfarrkirche Bendlehn in Speicher in sein Amt eingesetzt und danach auch in den übrigen Kirchgemeinden zu Antrittsbesuchen empfangen.