Bei der Kunz-Druck & Co. AG in Teufen versammelten sich kürzlich die Jünger Gutenbergs, um am Dorfbrunnen die traditionelle «Gautschete» an Diana Arosemena und Fabian Welz zu vollziehen.
So verkündete denn der Gautschmeister: «Wir Jüngerinnen und Jünger der wohledlen Kunst und verordnete treue Hüter alten gutenbergischen Erbes, werden heute an dir, Diana Arosemena und an dir, Fabian Welz in Anwesenheit sämtlicher zünftiger Meister als auch Gesellen unserer Kunst die Wassertaufe ad posteriorum et podexiorum, mit wohlangewendetem Fleiss und in gebührlicher Weise vollziehen.»
Einer alten Tradition folgend werden die frischen Gesellen bei der Arbeit überrascht, gepackt und zum Dorfbrunnen gezerrt. Den Gautschakt zelebrieren nebst den Gäutschlingen der Gautschmeister, der erste und zweite Packer, der Schwammhalter und natürlich die zahlreichen Zuschauer.
Im Rahmen einer Freisprechungszeremonie werden die ehemaligen Lehrlinge von ihren Lehrsünden befreit bzw. reingewaschen und in die Berufswelt entlassen. Im Beisein der «Zeugen» wird wenig später, anlässlich eines Umtrunks, der Gautschbrief feierlich überreicht.
Diese Urkunde ist kein Lehrbrief, sondern eine Art Zunftzeugnis, das den Inhaber als redlichen Jünger der schwarzen Kunst ausweist.
«Packt an. – Lasst ihren Corpus posteriorum fallen auf diesen nassen Schwamm bis triefen beiden Ballen. Der durstigen Seel gebt ein Sturzbad obendrauf, das ist der Jüngerin und dem Jünger Gutenbergs die allerbeste Tauf!»