
Per Ende Mai scheidet die Teufner Regierungsrätin Marianne Koller-Bohl (FDP) nach 12 Jahren aus der Regierung aus. Heute wird sie von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefeiert.
Punkt acht Uhr stand heute Morgen ein funkelnagelneuer Lastwagen aus dem Fuhrpark des Departementes Bau und Volkswirtschaft vor dem Wohnhaus von Marianne Koller, auf Hochglanz poliert und mit einem Bouquet bekränzt – bereit für die Abschiedstournee, welche sie an verschiedene Stätten ihres zwölfjährigen Wirkens führen sollte.
Wohin genau die Reise führt, sollte eine Überraschung sein. „Mein Mann Hans hatte nur eine Message erhalten: Dass ich um 8 Uhr bereit stehen soll und nicht gefrühstückt haben darf.“ Einen Kaffee und ein Glas Wasser habe sie sich dennoch erlaubt, um sich das Warten zu verkürzen, erzählt sie lachend.

Loslassen
Dem nahenden Abschied schaut sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: „Es ist eine Mischung von Freude und Wehmut, aber vor allem eine grosse Entlastung, die ich spüre. Jahrelang hat man tausend Sachen im Kopf, die man dringend noch machen müsste. Es kommt mir jetzt etwas komisch vor, dass ich nichts mehr muss – das Loslassen ist jetzt eine neue Erfahrung.“
Nach den vielen Terminen mit Sitzungen und Repräsentationspflichten sei die Agenda jetzt über den Sommer praktisch leer. Langweilig dürfte es der ehemaligen Frau Landammann aber nicht werden: „Es gibt ein paar Sachen, die wir endlich machen wollen – Hans hat jetzt lange genug gewartet“, sagt sie mit einem Seitenblick zu ihrem Mann.

Wandern, Reisen, Lesen
„Jetzt stehen Familienprojekte im Vordergrund.“ Und Sachen, die sie in den letzten Jahren hintan gestellt habe: „Mein grosses Hobby sind Wandern, Reisen und Lesen. Die letzten 12 Jahre habe ich meistens nur Akten lesen können, viele, viele Akten, und ich habe viele Bücher auf die Seite gelegt, die ich nun endlich lesen will.“
Sagt’s, besteigt den Beifahrersitz des Schwertransporters – und ab geht’s auf die besondere Schulreise durch den Kanton.