Zukunft des Bildungshauses Fernblick ist ungewiss

01.11.2015 | Erich Gmünder
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Haus Fernblick

Das Bildungshaus Fernblick an der Bündtstrasse hoch über Teufen steht vor einer ungewissen Zukunft. Nach einem Übergangsjahr wird der jetzige Betrieb per Ende 2016 eingestellt. Die Zeit bis dahin wird genutzt, verschiedene Optionen zu prüfen.

Aufgrund verschiedener Entwicklungen hat das Katharina-Werk als Trägerin des Fernblicks entschieden, den Fernblick mit dem bisherigen Konzept nicht mehr weiterzuführen. Ab diesem Monat bis Ende 2016 ist ein Übergangsjahr geplant: «Wir werden im Jahr 2016 ein reduziertes Programm anbieten, welches sich aus Kontemplationskursen und Seminaren zusammensetzt», so Theres Bleisch.

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Theres Bleisch war von 2003 bis 2012 Leiterin des Fernblicks. Archivbild: EG

Die ehemalige Leiterin des Bildungshauses, unser Tüüfner Chopf im September 2011, hat den Fernblick 2012 nach zehnjähriger Tätigkeit verlassen, um eine Leitungsaufgabe im Katharina-Werk in Basel zu übernehmen. Als Mitglied der Gemeinschaftsleitung ist sie für den Bereich «Häuser» zuständig und nun mit der Aufgabe konfrontiert, verschiedene Optionen für die Zukunft des Teufner Bildungshauses zu prüfen.

Ihr zur Seite steht eine Projektgruppe, die einen ganzen Kratten von Vorschlägen und Ideen auf ihre Wirtschaftlichkeit prüft. Auch ein Rückzug des Katharina-Werks steht zur Debatte. Entscheide über die weitere Zukunft des Hauses fallen im Laufe des Jahres 2016.

Hoher Investitionsbedarf

Der Fernblick steht in dieser Entwicklung nicht alleine da. «Bildungshäuser im In- und Ausland sehen sich mit rückläufigen Teilnehmerzahlen konfrontiert und müssen ihr Konzept überdenken und sich allenfalls neu positionieren », sagt Theres Bleisch. In Teufen kommt dazu, dass sich in den letzten Jahren ein hoher Investitionsbedarf aufgestaut hat – Ausgaben, die sich durch den laufenden Betrieb nicht einspielen lassen. Das Katharina-Werk ist nicht mehr in der Lage, die stark steigenden Betriebsbeiträge zu finanzieren und musste deshalb die Schliessung ins Auge fassen.

Bereits wurden erste kostenwirksame Massnahmen ergriffen. Der Personalbestand wurde stark abgebaut, die Verpflegung wird extern via Catering organisiert, das Angebot im Kurswesen wurde gestrafft. Nach wie vor steht der Fernblick mit seinen Unterkunfts- und Seminarräumlichkeiten aber Gastgruppen offen. Einzel- oder Sabbatgäste können jedoch nicht mehr aufgenommen werden.

haus fernblick (2)30 Jahre Fernblick

Der Fernblick liegt an der Bündtstrasse mit Panoramablick auf den Alpstein – ideal gelegen für Erholung, Rückzug und Einkehr. Das ökumenische Katharina-Werk mit Sitz in Basel ist seit 1946 Trägerin des Fernblicks. Vorerst wurde das ehemalige Kinderheim als Erholungsheim geführt. 1986 wurde der Fernblick als «Haus der Versöhnung» neu positioniert und erwarb sich einen Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus. So wurden zur Förderung der Friedensarbeit mehrere Peace Camps mit Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten (Israel und Palästina, Mindanao-Philippinen, Bosnien, Serbien, Kosovo, Mocambique und anderen afrikanischen Ländern) durchgeführt.

Zum festen Programm des ökumenischen Bildungshauses gehörten Angebote zu den Themen Spiritualität und Identität, Zeiten der Einkehr mit Kontemplation und Exerzitien sowie Rückzugsmöglichkeiten für Menschen mit traumatischen Erfahrungen.

Erich Gmünder
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