Am Donnerstag 7. Juni wurde das Zeughaus offiziell eröffnet, mit Ansprachen, Blasmusik und einem Essen für eingeladene Gäste im Erdgeschoss. Beim anschliessenden Verdauungsspaziergang durch die oberen Geschosse mit Eröffnungsausstellung, den Zeller-Bildern und dem Grubenmannmuseum waren ausschliesslich positive Kommentare zu hören.
Zu Beginn spielte das Inspektionsspiel Herisau – für den ursprünglichen Zweck des Hauses als militärisches Zeughaus passend. Gemeindepräsident Walter Grob erinnerte sich daran, wie er hier vor vielen Jahren einst selber als Soldat stramm gestanden war und von hier aus «Teufner Wirtschaftskunde» betrieb. «Auch heute ist das Zeughaus im modernen Sinne ein Lagerhaus, aber für Kultur», sagte Grob. Zur Kultur, welche das Haus künftig beleben werde, zählte er dörfliche und regionale Anlässe und Festivitäten verschiedenster Art, Dauer- und Wechselausstellungen sowie grosszügige Räumlichkeiten für Vorträge, Seminare oder Symposien.
Der Gemeinderat erhoffe sich, dass das Zeughaus mit der neuen multifunktionalen Nutzung regionale und überregionale Bedeutung erhalten und viele Besucher ins Dorf bringen werde. Abschliessend dankte er den Stimmberechtigten der Gemeinde wie allen Beteiligten in den verschiedenen Kommissionen und insbesondere Gemeinderat Martin Wettstein für ihren Einsatz.
Regierungsrat Jürg Wernli, Vorsteher Inneres und Kultur, erinnerte daran, dass Teufen schon vor 160 Jahren Grosses vorhatte mit dem Zeughaus, weshalb man denn für den Prestigebau auch den damaligen Stararchitekten Felix Wilhelm Kubly verpflichtete. Er dankte allen Beteiligten für den respektvollen Umgang mit der für die Architekturgeschichte von Ausserrhoden bedeutungsvollen Baute. Die Denkmalpflege von Appenzell Ausserrhoden, welche das Projekt finanziell unterstützt und begleitet hatte, habe damit ein neues Vorzeigeobjekt erhalten.
Teufen avanciert zum neuen kulturellen Mittelpunkt
Trogen dürfe bald nicht mehr für sich allein in Anspruch nehmen, das Ausserrhoder Kulturdorf zu sein. Teufen könnte sich zum Ziel setzen, mit der kulturellen Mitte im Zeughaus zum unbestrittenenen kulturellen Mittelpunkt von Appenzell Ausserrhoden zu avancieren, sagte Wernli mit Blick auf die umstrittene geografische Mitte.
Die beiden Architekten Ruedi Elser und Felix Wettstein zeigten sich befriedigt über die Umsetzung ihres Projekts, welches in einem offenen Wettbewerb mit 64 Eingaben den ersten Preis erhalten hatte. Ihre Arbeit sei noch nicht abgeschlossen, sei doch wie bei jedem Bau noch mit Kinderkrankheiten zu rechnen, welche im Rahmen von Garantieleistungen behoben würden.
Anschliessend an die offiziellen Ansprachen folgte ein Nachtessen im grosszügigen Raum im Erdgeschoss für über 170 Personen aus der Küche des Hotels Linde und der Rundgang durch die oberen Stockwerke des Zeughauses, welche erstmals öffentlich besichtigt werden konnten.
Erich Gmünder
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