Zeughaus-Fassade wieder in historischem Glanz

23.12.2011 | TPoscht online

Die neue Farbe der Zeughausfassade orientiert sich an der Farbgestaltung, wie sie Felix Wilhelm Kubly bereits in den 1850er-Jahren beschrieben hat. Der berühmte Architekt aus Altstätten hatte sich schon damals einen rötlichen Rötisser-Kalkputz gewünscht.

Die ursprüngliche Fassadengestaltung von 1856 bestand aus einem ungestrichenen gelblichen Kalkputz und gliedernden Fassadenelementen wie Sockel, Eckquader, Lisenen, Gesimsgurt und Fenstergewände in Teufener Sandstein. Die hölzernen und metallenen Bauelemente waren als Schutz vor der Witterung in Ölfarbe gestrichen. Zwischenzeitlich wurde das Zeughaus Teufen mehrfach neu gestrichen, zuletzt in einer eher eintönigen grauweissen Fassung.

 

1. Stockwerk: Kulturelle Mitte

Harmonische Einheit

Die Architekten Ruedi Elser und Felix Wettstein, welche für die Renovation des Zeughauses verantwortlich zeichnen, haben den Putz mit in einer aufgehellten Mischung aus ockerfarbiger gebrannter Siena-Erde und beigemischten Komplementärfarben streichen lassen. Das sandige Naturpigment soll sich mit den Farben der Landschaft verbinden und zum vielfältigen Bauschmuck in Sandstein einen Kontrast darstellen. Ergänzt werden soll die Gestaltung durch neue braune Holzfenster und Läden in schwarz und grün. Damit wirkt das Zeughaus nach Aussagen der Architekten wieder festlich und heiter.

Davon ist auch der kantonale Denkmalpfleger Fredi Altherr überzeugt: «Ich finde die ‚neue‘ Farbe sehr gelungen, die Fernwirkung gegen Süden ist besonders eindrücklich.» Nach seinen Worten habe die dezent rote Färbung nach Kublys Intentionen die Besonderheit, sich je nach rotem Farbanteil des Tageslichts leicht zu verändern und die «Wetterstimmungen» aufzunehmen.

Richard Fischbacher

Dachstock: beherbergt in Zukunft die Grubenmann-Sammlung. Fotos: Erich Gmünder

Geschichtliches

Felix Wilhelm Kubly lebte von 1802 bis 1872. Seine klaren Raum- und Grundrisskonzepte brachten ihm wiederholt gute Platzierungen bei regionalen und nationalen Architekturwettbewerben. Gewonnen hat er diese allerdings eher selten, da er bei der Fassadengestaltung, die sich lange an der französischen Architektur des frühen 19. Jh. und am Münchner Rundbogenstil orientierte und historisierende Stilelemente nur zaghaft integrierte, eher zurückhaltender war als andere Architekten. Kubly hat Projekte in der ganzen Breite der Architektur geschaffen: Mit mehr als zwanzig Projekten und ausgeführten Bauten ist Kubly in Appenzell Ausserrhoden präsent, z.B. Pfarr-, Gemeinde- und Schulhaus Teufen (1837-40), Bürgerheim Herisau (1837-38), Schulhaus Bühler (1836-38). Zu seinen Hauptwerken gehören u.a. das kantonale Zeughaus St. Gallen (1836-41), die reformierte Kirche Heiden (1837-40), die ehemals paritätische Kirche Wattwil (1839-48), die Kantonsschule St. Gallen (1849-55) und das Kurhaus Tarasp-Scuol (1861-65). Das Zeughaus in Teufen wurde von 1852 bis 1855 von Baumeister Jakob Schefer nach einem Vorprojekt von Felix Wilhelm Kubly gebaut.

Zum Edikt der Gemeinde Teufen vom 29.11.09

Eröffnungsfest: 9./10. Juni

Die Eröffnungsfeierlichkeiten für das renovierte Zeughaus finden mit verschiedenen Attraktionen und Darbietungen am Samstag, 9. und Sonntag, 10. Juni 2012 statt. Bei Führungen und Rundgängen an beiden Tagen werden der Bevölkerung die neuen Räume vorgestellt und ihre Funktionen erläutert. Umrahmt wird das Programm mit musikalischen Darbietungen für jung und alt am Samstag (u.a. Marius und die Jagdkapelle, Jazz-Trio Markus Bischof). Am Sonntag gibt‘s einen ökumenischen Gottesdienst mit musikalischem Rahmenprogramm.

Kulturell Interessierte können im obersten Stock die neu konzipierte Grubenmannsammlung besichtigen. Im ersten Obergeschoss, also in der «Kulturellen Mitte», wird erstmals die Sammlung der Gemälde des Teufner Malers Hans Zeller (1897-1983) zu sehen sein.

 

Der Fotograf Paul Hugentobler dokumentiert bis zur Eröffnung den Baufortschritt in allen Phasen.

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