Vor drei Wochen stellte die Ausserrhoder Wildhut im Gebiet Nistelbühl in Trogen ein von Raubtieren gerissenes Reh sicher. Die genetische Untersuchung bestätigt jetzt, dass das Tier von einem Wolf getötet wurde. Dies ist laut Kantonskanzlei der dritte sichere Wolfsnachweis innert drei Jahren in Appenzell Ausserrhoden.
In der Nacht vom 17. auf den 18. März wurde im Gebiet der Wissegg in Trogen von einer aufmerksamen Autofahrerin ein wolfähnliches Tier beobachtet. Gleichentags stellte der Ausserrhoder Wildhüter beim nahegelegenen Nistelbühl ein frisch von Raubtieren gerissenes Reh sicher. Da das Rissbild keine eindeutige Bestimmung der Todesursache zuliess, wurden DNA-Proben genommen. Die Untersuchung der Proben am Laboratoire de Biologie de la Conservation der Universität Lausanne hat nun ergeben, dass sie von einem Wolf stammen. Angaben zum Geschlecht und zur bestätigten Abstammung des Tieres können zur Zeit noch keine gemacht werden; dazu sind weitere Analysen notwendig, deren Resultate in etwa zwei Monaten erwartet werden.
In der zweiten Märzhälfte häuften sich Meldungen von Wolfsbeobachtungen in den Gebieten des St. Galler Rheintals, dem Appenzellerland und dem Toggenburg. Mit diesem gesicherten Nachweis werden diese Beobachtungen nun bestätigt. Haustiere sind in dieser Gegend bis heute keine gerissen worden. Unmittelbar nach den Feststellungen vom 18. März informierte die Ausserrhoder Jagdverwaltung die Tierhalter über eine mögliche Anwesenheit des Wolfes. Aufgrund der momentanen Faktenlage kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Wolf immer noch in diesem Grossraum aufhält. Es wird empfohlen, beim Auslass von Schafen und Kleinvieh Vorsicht walten zu lassen. Ein Merkblatt kann auf www.ar.ch/alw heruntergeladen werden.
AR
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