Auch die Pläne der IG Tüüfner Engpass wurden von Corona durchkreuzt. Die für März geplante erste Mitgliederversammlung musste verschoben werden. Heute Abend wurde sie nun in einem etwas kleineren Rahmen abgehalten. Dabei ging es um das erste Jahr der IG – aber auch um die Zukunft.
Der Verein bzw. die IG Tüüfner Enpass hat schon bald Geburtstag: Am 8. Juli 2020 wird sie eins. Ein Jahr zuvor war sie gegründet worden. Als Reaktion auf die Nichtumsetzung des Marschhalts, den die am 5. Juni 2020 eingereichte, gleichnamige Petition gefordert hatte. Über 2100 Gleichgesinnte hatten unterschrieben. Seither hat sich die IG mit diversen Aktionen gegen die geplante Doppelspur eingesetzt. Ihre Anstrengungen gipfelten in der Einreichung einer Volksinitiative, die eine Abstimmung über die Doppelspur anstrebt. Sie kam im Dezember 2019 mit 799 gültigen Unterschriften zustande. So weit kommt Co-Präsident Philipp Schuchter bei seinem Jahresrückblick. «Natürlich geht die Geschichte noch weiter, wie ihr wisst. Aber das ist ja ein Rückblick.» Schuchter spricht zu 27 IG-Mitgliedern (Total über 200) und dem siebenköpfigen Vorstand. Sie haben sich heute in den Räumlichkeiten der Stardecor AG zur ersten Mitgliederversammlung eingefunden.
Vorstand bleibt gleich
«Uns ist es ein grosses Anliegen, dass wir alles sauber abhandeln», sagt Co-Präsident Rolf Brunner während er durch die Traktanden führt. So folgen auf den Jahresbericht des Präsidiums die Zahlen (siehe Kasten), der Revisorenbericht, die Entlastung des Vorstandes und die Festlegung des Mitgliederbeitrages (50 Franken für natürliche und 100 Franken für juristische Personen). Alle Anträge werden einstimmig angenommen. Zu Neuwahlen kommt es heuer nicht. Der Vorstand bleibt der IG in seiner jetzigen Besetzung erhalten. Er besteht aus den Co-Präsidenten Rolf Brunner und Philipp Schuchter, dem Leiter Administration Manfred Brunner, dem Aktuar und Leiter Kommunikation Felix Gmünder und den drei Beisitzern Richard Wiesli, Jakob Brunnschweiler und Kurt Stäheli (abwesend).
Die Zahlen
Unklare Zukunft
Beim elften Traktandum «Verschiedenes» wurde aus dem Plenum schliesslich die Frage gestellt, die alle Anwesenden interessiert: Wie geht es denn nun weiter? Antwort gab Felix Gmünder: «Wir haben uns am 9. Juni mit dem Gemeinderat zu einem sehr konstruktiven Gespräch getroffen. Das gemeinsame Ziel ist nun eine Abstimmung bei der gleichzeitig die Frage nach dem Projektierungskredit für einen Tunnel und die Konsultativfrage über die Doppelspur gestellt werden kann. Wir haben dieses Vorgehen unsererseits an gewisse Vorgaben geknüpft. Sie betreffen hauptsächlich die Kosten und Ausarbeitungsdauer des Projektierungskredits. Wir haben uns mit dem Gemeinderat auf eine gemeinsame Kommunikation geeignet. Da die Gespräche noch nicht abgeschlossen sind, können wir deshalb noch nichts Genaues sagen. Wir hoffen, dass sich das in den nächsten Wochen ändert. Klar ist aber: Wenn die Abstimmung so stattfinden kann, wie wir uns das erhoffen, werden wir den rechtlichen Weg der Anfechtung der Ungültigkeitserklärung unserer Initiative beenden und uns auf die Abstimmung konzentrieren. Falls nicht, werden wir den juristischen Weg weiter beschreiten.»
Positives Fazit
Später beim Umtrunk tippt die TP Co-Präsident Rolf Brunner auf die Schulter und fragt: Wie erfolgreich war denn nun das erste IG-Jahr? «Ich bin insbesondere froh darüber, dass wir zu einer so konstruktiven Gesprächskultur mit dem Gemeinderat gefunden haben. Ich habe das Gefühl, nun sind beide Seiten ergebnisoffener. Das brauchen wir für eine gute Abstimmung.» Auch er kann keine Einzelheiten zu den Verhandlungen mit der Gemeinde verraten. Aber er weiss: Kommt die Abstimmung, hat die IG Tüüfner Engpass einiges an Kommunikationsarbeit vor sich. «Der Mist ist dann noch längst nicht geführt. Aber wir sind bereit.» tiz
