Erneuerbarer Energie gehört die Zukunft
Karlheinz Diethelm, Leiter Amt für Umwelt des kantonalen Baudepartementes, stellte das Energiekonzept und den Richtplan des Kantons vor. Laut ihm ist es dringend notwendig, erneuerbare Energien zu fördern, denn zukünftig wird viel mehr Strom gebraucht. Wir müssen unsere ökologische Verantwortung übernehmen und möglichst unabhängig Strom erzeugen. Wasserkraft kann nicht mehr zusätzlich gefördert werden, Biomasse hat Grenzen, der Schwerpunkt wird zukünftig auf Photovoltaik liegen in Ergänzung mit Windenergie. Das Problem wird der Hochwinter bleiben, im Januar und Februar ist der Photovoltaik-Ertrag begrenzt, Windenergie kann eine ideale Ergänzung sein, denn 70 Prozent der Windenergie wird im Winter gewonnen. Windenergie kann aber nur wirtschaftlich mit grossen Windrädern in Windradparks gewonnen werden. Dem Kanton kommt nun die Aufgabe zu, Rahmenbedingungen des Bundes umzusetzen. Daraus ist der kantonale Richtplan entstanden.
Windenergie auf der Waldegg?
Nach genauen Abklärungen kommen für die Regierung in unserem Kanton noch sechs Gebiete in Frage, in denen die Nutzung von Windenergie wirtschaftlich sein kann. Für Interesse der beiden FDP Ortsparteien sorgt natürlich der Standort Waldegg mit zwei Anlagen. Die Waldegg wird aber nur aktuell, wenn auch der Kanton St. Gallen diesem Standort zustimmt, denn ein Teil der Parks würde auf ihrem Boden stehen. Zudem müsste die Zufahrt für den Bau über die St. Galler Seite erfolgen. Seitens St. Gallens ist aktuell nicht bekannt, wie gross die Chancen sind, dass sie das Projekt Waldegg umsetzen wollen.
Richard Wiesli sieht Gefahren
Der Bund greift nicht in die Umsetzung der Kantone ein, meint der Teufner Richard Wiesli einleitend. Die Schutzanliegen wahrzunehmen, ist Kantonsangelegenheit. Die Bevölkerung kann nun im Rahmen einer Vernehmlassung ihre Interessen und Meinungen kundtun. Anhand einer Nutzwertanalyse zeigt Richard Wiesli auf, dass das Gebiet Waldegg in der Umsetzung problematisch ist. Auch das Windpotential sieht der Teufner nicht so hoch, wie die Studie aussagt. Sein Fazit ist eine Abnahme der Wohnortsattraktivität, ein Verlust der Erlebniswelt Waldegg, der Verlust eines attraktiven Naherholungsgebiets. Weit über 100‘000 Personen erholen sich jährlich im Gebiet Schäflisegg-Waldegg. Zusätzlich sind nach seiner Ansicht weitere Gebiete des Kantons bis zu viermal effizienter.
Ohne Einwilligung der Grundeigentümer keine Windräder
Anton Felder vom Verein Pro Wind St. Gallen- Appenzell zeigt die Voraussetzungen für die Umsetzung eines Windparks auf. Es braucht die Einwilligung des Grundeigentümers aber auch die Zustimmung der politischen Gemeinde. Nach seiner Meinung würde ein Investor niemals gegen die Gemeindeinteressen bauen wollen. Zudem ist der aktuelle Richtplan keine Projektplanung, es ist eine Festlegung von Prioritätsstandorten, was wünschenswert wäre. Die Waldegg wäre ohne die St. Galler Umsetzung keinesfalls wirtschaftlich und niemals umsetzbar. Problematisch im Projekt Waldegg ist auch, dass zwei Parks rund zwei Kilometer auseinanderliegen und folglich als Einzelanlagen zu betrachten sind. Auch er stellt die Sinnhaftigkeit der Teufner Anlagen aus wirtschaftlichen Gründen in Frage. Problemlos wären die Anlagen aus Sicht des Schattenwurfs, denn keine Wohngebäude wären weder In Teufen noch Speicher betroffen. Auch bezüglich Schall wäre die Anlagen für die Wohngebiet keine Gefahr, denn die technische Entwicklung der Windräder hat den Lärm minimiert. Was man in der Nähe hören kann, ist kein Motorenlärm, sondern der zusätzliche Wind.
Photovoltaik, unsere Energiequelle
Dino Duelli von der IG pro Landschaft AR/AI fordert eine bessere Kostentransparenz. Er bemängelt auch die vagen Formulierungen im Richtplan mit beispielsweise mangelnden Angaben zur Windradhöhe. Er sieht auch die Gemeindeautonomie in Gefahr mit dem aktuellen Richtplan des Kantons. Er sieht einzig das Suruggen-Gebiet als umsetzbar. Fazit daraus: Wir müssten uns in unserem Kanton auf Photovoltaikanlagen konzentrieren.
Gemeinderat spricht sich gegen Windpark Waldegg aus
Gemeindepräsident Reto Altherr wies in Kürze auf die Stellungnahme des Gemeinderats hin. Als Energiestadt ist Teufen bestrebt, eine langzeitliche Energiepolitik zu betreiben. Nach intensiven Abklärungen mit Beizug von Fachleuten kam der Gemeinderat nach ausführlicher Güterabwägung zum Schluss, dass Teufen auf keinen Fall gegen Windenergie ist. Auch Photovoltaik soll gefördert werden. Standorte müssten aber vielen Evaluationen standhalten. Die Waldegg Windanlage findet keinen Zuspruch. Vielseitig sind die Begründungen wie Nähe zu Wohngebieten, Erholungsraum aber auch Wirtschaftlichkeit und technische Herausforderungen bewogen den Gemeinderat schlussendlich sich gegen den Standort Waldegg auszusprechen.
Die Bevölkerung ist bis zum 26. April aufgefordert, an der Volksdiskussion teilzunehmen. In sieben Schritten kann auf die Fragen der Regierung geantwortet werden. Wichtig dabei ist, nicht nur zu äussern was abgelehnt wird, sondern auch konstruktiv sich einbringen.
Die FDP Teufen wird sich ebenfalls vernehmen lassen um der Teufner Stimme zusätzlich Gewicht zu verleihen. In Ihren Voten wird sich die Partei auf die Vernehmlassung des Gemeinderates abstützen.