Der Lindensaal in Teufen ist Schauplatz der diesjährigen Verleihung der Werkbeiträge der Ausserrhodischen Kulturstiftung. Am 7. Dezember gibt es Kultur live zu sehen und vor allem zu hören.
Bildende Kunst und Musik sind die Sparten, welche die Ausserrhodische Kulturstiftung dieses Jahr auszeichnet – die Sparten Literatur, Theater, Tanz sowie Angewandte Kunst werden 2017 wieder jurieren. Zudem werden am Anlass die zwei Künstlerinnen vorgestellt, die das nächste Artist-in-Residence-Stipendium von Ausserrhoden erhalten.
Cello und Bass
Die tiefen Streicher haben das Wort: Die Cellistin Lorena Dorizzi aus Speicher und der in Gais wohnhafte Kontrabassist Patrick Kessler sind am Anlass live zu hören. Beide gehören zu den diesjährigen Empfängern eines Werkbeitrags der Ausserrhodischen Kulturstiftung, beide sind in unterschiedlichen Formationen und Stilrichtungen unterwegs und ausserordentlich präsent im Musikleben der Region. Einen dritten musikalischen Werkbeitrag vergibt die Stiftung an den jungen Schlagzeuger Timo Wild aus Wolfhalden. Er studiert zurzeit in New York und weist trotz jugendlichem Alter ein intensives Schaffen aus, das sich durch Konsequenz auf dem gewählten Weg auszeichnet.
Malerei und Medienkunst
Mit Bildprojektionen wird der Jahrgang 2016 im Bereich Bildende Kunst vorgestellt. Auch hier stehen neue neben vertrauten Namen. Francisco Sierra, gebürtig aus Herisau, erhält zum zweiten Mal einen Werkbeitrag für seine gemalten und gezeichneten Bildwelten, die Assoziationsfelder zwischen barocken Stillleben und beiläufigen Kritzeleien eröffnen – zwischen Humor und Unbehagen.
David Berweger, zum dritten Mal ausgezeichnet, befragt in raumgreifenden Installationen die Bedingungen von Kunst und entwickelt eigene Verfahren im Umgang mit Materie, deren Formbarkeit und flüchtigen Eigenschaften. Mit Pablo Walser, Ausserrhoder in Konstanz, tritt ein Künstler an, der sich verschiedenster Medien bedient (Zeichnung, Comic, Film, Web) und die mediale Welt mit unbändiger Produktivität sich aneignet, zappt, scannt und surft.
Island und Berlin
Spannende Perspektiven eröffnen die beiden Artist-in-Residence-Stipendien, welche die Ausserrhodische Kulturstiftung 2016 vergeben hat. Die bildende Künstlerin Katrin Keller, tätig in Luzern und in Herisau, reist nach Island und untersucht die dortigen vulkanischen Kräfte. Die Tänzerin und Choreographin Gisa Frank aus Rehetobel forscht in Berlin der Tradition der Ballsäle nach mit dem Ziel, auch in unserer Region Tanzsäle wieder zu beleben und die Brücke zu schlagen zwischen zeitgenössischem Tanz und überlieferten Tanzvergnügen.
Die Feier der Werkbeiträge und Stipendien bietet Einblicke in die Fördertätigkeit der Ausserrhodischen Kulturstiftung und in das aktuelle künstlerische Schaffen in der Region. Neben den Werkbeiträgen werden auch die beiden aktuellen Grossprojekte der Stiftung zur Sprache kommen: die Ausstellung «A discrétion» und die Publikation der Appenzeller Anthologie «Ich wäre überall und nirgends».
Die Feier findet heute Mittwoch, 7. Dezember, 20 Uhr, im Lindensaal, Hotel zur Linde in Teufen statt. Der Anlass ist öffentlich bei freiem Eintritt. Anschliessend Apéro.