«Sternschnuppen alle mal nach vorne», ruft Aggi Ahrens-Heeb. Einige der Mädchen steigen die wenigen Stufen von der Bühne runter und stellen sich davor in eine Reihe. «So, und wer singt?» Jetzt werden die Mikrofone verteilt. Die Hände der Mädchen schnellen in die Höhe. Aggi Ahrens-Heeb versichert sich noch einmal: «Aber Ihr könnt den Text, oder?» Die 60-Jährige spricht mit Bündner Dialekt. Die Kinder hören ihr aufmerksam zu und folgen ihr mit den Augen, wenn sie auf der Bühne hin- und hereilt, um den nächsten Teil des Stücks zu erklären. «Gut, dann starten wir mal einen Durchgang.» Musik erklingt und die Kinder stimmen mit ein.
Sie alle sind Teil des Kinder-Musical-Camps. Und haben ein gemeinsames Ziel: Am Freitagabend werden sie das Stück «Leben im All – eine rockige Reise durch die Galaxie» aufführen. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun. «Wir sind erst den zweiten Tag dran», sagt die ausgebildete Musicaldarstellerin und Musik-, Gesangs- und Tanzpädagogin Aggi Ahrens-Heeb dazu. Sie lebt und arbeitet eigentlich in Zuoz im Engadin. Nach vielen Jahren in Deutschland, wo sie auch die Musicalausbildung absolvierte, ist sie wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Ihrer Liebe zur Musik und zu den «Performing Arts» ist sie aber stets treu geblieben. Das wird schnell klar, wenn sie ihren Lebenslauf zusammenfasst. Nach Teufen gekommen ist sie dank ihrer Cousine, Domenica Tischhauser. Sie ist während des Camps helfende Hand und da, wo immer es sie gerade braucht. Sie sagt: «Ich fand, dass es doch einfach toll wäre, dieses Angebot in Teufen auch mal zu haben.» Kurzum hat sie letztes Jahr die erste Musical-Woche organisiert. Damals fand das Camp in der Hechtremise statt. Die teilnehmenden Kinder zahlen einen Beitrag, unterstützt wird das Projekt aber auch von der «TISCA Tischhauser Stiftung».
Wenn Aggi Ahrens-Heeb ihr Musical im Engadin erarbeitet und aufführt, dauert das meistens ein ganzes Jahr. «Dann haben wir auch Live-Musik», kommt sie ins Schwärmen. «Das Wochen-Camp ist halt sehr kompakt, am Freitag muss das Stück dann stehen.» Darum gilt es auch, keine Minute zu verlieren während der Übungstage. Die Kinder bekommen das Skript für das Musical bereits etwa einen Monat davor zugestellt. Sie erfahren dann auch schon, welche Rolle sie spielen werden. In diesem Fall sind sie Planten wie Venus, Mars und der Mond oder Kometen und eben Sternschnuppen. Und ganz musikalisch und lebhaft, natürlich. In diesem All geht so richtig die Post ab. «Die meisten Kinder spielen auch ein Instrument oder singen», sagt Domenica Tischhauser. «Aber uns ist sehr wichtig, dass alle mitmachen können.» Die Mädchen und Jungs sollen etwas lernen, aber vor allem auch Spass haben. Auf der Bühne geht es unterdessen weiter. Das «schwarze Loch» hat gerade seinen Auftritt.
Hinweis: Das Musical wird am Freitag, 17. Oktober um 17 Uhr aufgeführt im Saal des katholischen Pfarreizentrums im Stofel. Interessierte sind herzlich willkommen!
