Der Ausserrhoder Strassenverkehr hat im letzten Jahr um rund 6 Prozent abgenommen. Das schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung. Grund dafür ist die Corona-Pandemie: Die Kurven des Mobilitätsverhaltens zeigen den starken Einbruch während des Lockdowns im Frühjahr, dann den Wiederanstieg im Sommer und folgend die erneute Abnahme im Spätherbst und gegen die Weihnachtstage, als die Arbeitnehmenden wieder vermehrt ins Homeoffice wechselten und die Gastronomie eingeschränkt wurde.
Insgesamt nahm der Verkehr in Appenzell Ausserrhoden weniger stark ab als in den Agglomerationen des Mittellandes. Das ist einerseits auf die Siedlungs- und die Wirtschaftsstruktur des Kantons und andererseits auf den Tagesausflugsverkehr zurück zu führen. Die geschlossenen Grenzen, das gute Wetter, die wegfallenden Alternativen und das Bedürfnis draussen zu sein, führten tageweise auch zu Verkehrsspitzen auf den einschlägigen Routen in den Alpstein.
Die Mobilität ging auch kilometermässig zurück. Die im Mittel zurückgelegte Tagesdistanz der Bevölkerung in der Schweiz sank von rund 22 km im Februar auf 5 km im April, stieg dann wieder auf knapp 20 km im September und sank dann im Dezember auf rund 15 km. Der geringere Strassen- und Güterverkehr führte auch zu Mindereinnahmen von rund 700‘000 Franken in der Strassenrechnung des Kantons, weil weniger Benzinzoll und weniger LSVA eingenommen wurden.
Insgesamt sind die Verkehrszahlen des Jahres 2020 wegen der speziellen Situation mit der Pandemie nicht aussagekräftig als Grundlage für technische Aspekte oder für das Erkennen langfristiger Trends. Für fachliche Betrachtungen wie etwa Lärmberechnungen sind weiterhin die Verkehrszahlen 2019 massgebend, die auf der Homepage des kantonalen Tiefbauamts der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. kk