Auch das Jahr 2021 hat es gut gemeint mit Teufen: Die Rechnung schliesst mit einem Überschuss von 8,5 Mio. Franken ab.
Teufen hat heute Nachmittag ihre Rechnung 2021 präsentiert. Dabei wiederholt sich die Überraschung des Vorjahres: Das Ergebnis ist deutlich besser als budgetiert. Vor einem Jahr betrug das Plus im Vergleich zum Voranschlag etwas über 3,7 Mio. Franken. Heuer sind es sogar fast 8,4 Mio. Franken bzw. ein Plus von 8,5 Mio. Franken. Der Grossteil davon soll für die neue Sek verwendet werden.Hinweis: Ein ausführlicheres Gespräch zur Rechnung und Finanzpolitik Teufens lesen Sie in der kommenden Print-Ausgabe (1. April).
Hilfe für Flüchtlinge
Viel kann Gemeindepräsident Reto Altherr noch nicht sagen. Denn das meiste passiert im Hintergrund. «Wir sind sozusagen seit der ersten Minute der Hilfsaktion der beiden Kirchgemeinden mit den Initianten und allen involvierten Stellen in Kontakt. Die gebildete Taskforce der Gemeinde ist im Dauereinsatz.» Ganz unbürokratisch war eine erste Finanzhilfe von 10’000 Franken. «Die haben wir für die dringendsten Güter gesprochen.» Aber jetzt wird es komplexer. Denn nun geht es um Fragen eines mittel- bis längerfristigen Aufenthalts. «Da geht es um Themen wie Registrierung in Altstätten, Einschulung, Unterbringung, Betreuung etc.» Die Gemeinde will auch bei diesen Themen helfen, wo sie kann – und zwar mit langem Schnauf. Aber für Reto Altherr ist auch klar: «Ein grosser Dank gilt allen, die in dieser Situation jetzt so grosse Hilfsbereitschaft gezeigt haben. Ich bin stolz auf die Solidarität Teufens bzw. der Region.» Und weil der Gemeindepräsident selbst eben nicht viel sagen kann, ergänzt Gemeinderat Urs Spielmann am Schluss des Updates noch: «Die Gemeindekanzlei hat bei diesem Thema wirklich sehr viel geleistet. Und zwar schnell und sehr unkompliziert. Chapeau.»
In aller Kürze
Die Budgetierung war wieder einmal zu vorsichtig: Statt einer «schwarzen Null» bzw. einem Plus von rund 142’250 Franken weist die Rechnung 2021 einen Gewinn von 8,5 Mio. Franken aus. Davon fliessen 8 Mio. Franken in die Vorfinanzierung der neuen Sekundarschule (bewilligter Kredit 24,39 Mio. Franken). Mit den 3 Mio. Franken aus dem Gewinn von 2020 (3,7 Mio.) sind nun bereits 11 Mio. Franken des Neubaus finanziert. Die Besserstellung der Rechnung resultierte dank höherer Steuereinnahmen von fast 38 Mio. Franken (2020: 33,8 Mio. Franken) – sie liegen 4,7 Mio. Franken über Budget – und dank weniger Ausgaben beim Sach- und übrigen Aufwand sowie beim Personal. Dort beträgt die Differenz zum Budget 2,9 Mio. Franken und ist sowohl auf nicht umgesetzte Sanierungsarbeiten oder Bauprojekte und Einsparungen beim Personal zurückzuführen.
Am 28. November 2021 sagte Teufen «Ja» zum Voranschlag 2022. Teil davon war eine Steuerfussreduktion um 0,1 Prozentpunkt auf 2,7 (zuletzt auf 2019 von 2,9 auf 2,8). Wichtigste Frage an Gemeinderat Urs Spielmann (Ressort Finanzen) bei der Präsentation der Rechnung 2021: Steht nun bereits die nächste Steuerfussreduktion zur Debatte? «Das kann ich heute noch nicht sagen. Klar ist: Wir sind nicht die einzige Gemeinde, die für 2021 ein deutlich besseres Ergebnis als erwartet ausweist. Das liegt wohl daran, dass die Folgen von Corona doch nicht so schlimm waren, wie vermutet. Aber wir wissen zu wenig darüber, woher diese massiven Mehreinnahmen bei den Steuern der Natürlichen Personen kommen, als dass wir nun schon länger- oder mittelfristig planen könnten. Aufgrund der wenigen Informationen, die wir von der kantonalen Steuerverwaltung erhalten, müssen wir davon ausgehen, dass diese Steigerung mindestens teilweise Sondereffekten zuzuschreiben sind, die sich nicht wiederholen.» tiz
Die offizielle Mitteilung
Aus den Verhandlungen des Gemeinderates vom 22. März 2022Jahresrechnung 2021 schliesst deutlich besser ab als geplant
Die Jahresrechnung 2021 schliesst mit einem Ertragsüberschuss nach Ergebnisverwendung von CHF 0.5 Mio. ab. Auf der Stufe 2 der Erfolgsrechnung resultiert ein deutlich höherer Ertragsüberschuss von CHF 8.5 Mio. als veranschlagt (CHF 0.1 Mio.). Der über Erwarten hohe Ertragsüberschuss auf dieser Stufe ermöglicht eine Einlage von CHF 8 Mio. in die Vorfinanzierung für den Neubau des Sekundarschulhauses. Der Besserabschluss ist hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückzuführen: Einerseits um CHF 4.7 Mio. höhere Steuererträge und andererseits Einsparungen und Minderaufwendungen von CHF 2.9 Mio. beim Sach- und übrigen Aufwand sowie beim Personalaufwand.
Minderaufwand beim Sach- und übrigen Aufwand sowie bei den Personalkosten
Der gesamte Sach- und übrige Betriebsaufwand ist mit rund CHF 11.1 Mio. im Ver-gleich zum Voranschlag um über CHF 2.4 Mio. tiefer ausgefallen. Minderaufwendungen von rund CHF 1.1 Mio. resultierten namentlich beim baulichen Unterhalt, insbesondere bei nicht realisierten kantonalen und kommunalen Strassenprojekten als Folge von hängigen Rechtsverfahren und Verzögerungen. Dies führte auch zu Minderaufwendungen bei der öffentlichen Beleuchtung und beim Unterhalt in den Spezialfinanzierungen Wasser und Abwasser. In verschiedenen Bereichen konnte auf den geplanten Beizug von externen Dienstleistungen verzichtet und auf diese Weise über CHF 0.2 Mio. eingespart werden. Der gesamte Personalaufwand konnte um mehr als CHF 0.5 Mio. unter dem Voranschlag gehalten werden. Weitere massgebliche Einsparungen konnten bei den Alters- und Pflegeheimen erzielt werden.
Deutlich höhere Steuereinnahmen bei natürlichen und juristischen Personen – Mehreinnahmen aus Sondersteuern
Der Fiskalertrag ist mit fast CHF 38 Mio. über Erwarten hoch ausgefallen und liegt deutlich über dem Vorjahresniveau (CHF 33.8 Mio.). Bei den natürlichen Personen liegen die Einkommenssteuern mit CHF 20.5 Mio. um CHF 1.6 und die Vermögens-steuern mit CHF 8.9 Mio. um CHF 1.7 Mio. über dem Voranschlag. Bei den juristischen Personen sind sowohl bei den Gewinn- als auch bei den Kapitalsteuern Mehreinnahmen gegenüber dem Voranschlag zu verzeichnen (Gewinnsteuern CHF 0.6 Mio., Kapitalsteuern CHF 0.1 Mio.).
Massgebliche Mehreinnahmen ergeben sich auch aus den Sondersteuern, und zwar im Umfang von CHF 0.7 Mio. (insbesondere Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern).
Ergebnisverwendung: Einlage in die Vorfinanzierung für das Sekundarschulhaus
Aufgrund des erfreulichen Gesamtergebnisses hat der Gemeinderat beschlossen, ergänzend zu den CHF 3 Mio. aus dem Vorjahr weitere CHF 8.0 Mio. als Einlage in die Vorfinanzierung für den Neubau des Sekundarschulhauses zu verwenden. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger hatten am 9. Februar 2020 einem Kredit für das Sekundarschulhaus in der Höhe von CHF 24.39 Mio. zugestimmt.
Der verbleibende Ertragsüberschuss von CHF 507’245 wird dem Eigenkapital zugewiesen.
Bruttoinvestitionen auf Vorjahresniveau und tiefer als veranschlagt
Von den geplanten Bruttoinvestitionen im Umfang von CHF 8.6 Mio. konnten CHF 6.3 Mio. bzw. rund 73% realisiert werden. Die nicht ausgeführten Projekte im Umfang von CHF 2.3 Mio. betreffen u.a. Verzögerungen wegen Einsprachen, Teilausführungen und Verschiebungen von Projekten ins folgende Jahr. Im Vorjahr 2020 konnten von den geplanten Bruttoausgaben im Umfang von CHF 8.1 Mio. CHF 6.3 Mio. bzw. 78% realisiert werden.