Aline Auer
In ihren einleitenden Worten zu Beginn des Gottesdienstes wies Pfarrerin Verena Hubmann auf all die Mauern hin, welche Menschen ein- und damit gleichzeitig auch ausgrenzen.
Da sind einerseits physische Mauern zwischen Ländern, die Reiche und Arme voneinander trennen, die den Austausch zwischen Völkern verhindern und die von einigen begrüsst, von anderen hingegen als schikanös empfunden werden. Andererseits mahnte Pfarrerin Verena Hubmann aber auch vor ideellen oder virtuellen Mauern, die wir alle in uns selbst tragen. Nämlich solche im Sinne von Vorurteilen, von Meinungen oder von Ideen, bei welchen jeder einzelne Gefahr läuft, sie für unverrückbar zu halten.
Ja, der von Pfarrerin Verena Hubmann angesprochene Themenkreis „Mauer“ ist gedankenanregend. Nicht nur im Wort, sondern auch in der Musik. Es ist Peter Roth, der Toggenburger Musiker und Komponist, der in seinem Requiem für die Lebenden das „Klagelied der Mauern“ ertönen lässt. Es wurde im zweiten anKlang-Gottesdienst musikalisch in die Mitte gerückt. Peter Roth am Flügel, die Sängerin Margrit Hess und der in Teufen lebende Peter Walser, musikalisch unterstützt von Manfred Wetli an der Klarinette, liessen es erklingen. Margrit Hess mit ihrer klaren Altstimme und Peter Walser mit seinem warmen Bass, einfühlsam begleitet von Peter Roth und Manfred Wetli gelang es, an diesem sonnigen Spätwinternachmittag eine meditative Stimmung in die Kirche zu zaubern, von welcher sich viele in den Bann ziehen liessen. So sind denn die abschliessenden Worte von Pfarrerin Verena Hubmann auf gut vorbereiteten Boden gefallen. Nur wache Gegenwärtigkeit, erfüllt von grenzenloser Liebe, so wie sie Jesus der Menschheit gezeigt hat, öffnet die Herzen und nur „weite Herzen lassen Mauern fallen“.