Bildbericht: Erich Gmünder
20 Jahre lang war er für die Qualität des Trinkwassers von Teufen verantwortlich: Bruno «Bully» Mösli, der Leiter der Wasserversorgung Teufen. Anfangs Jahr hat er die Leitung abgegeben, nun tritt er in den Ruhestand. Bereits auf den 1. Januar wurde der langjährige Mitarbeiter Thomas Oehri vom Gemeinderat zum Nachfolger gewählt. Neu im dreiköpfi gen Team, zusammen mit Roger Schmid, ist Markus Steur.
Bully Mösli erinnert sich mit einem Schmunzeln an die Anfänge, als das Büro (noch ohne PC) in engen Verhältnissen im Gemeindehaus und die Werkstatt im alten Feuerwehrhaus untergebracht waren. Rund zwei Jahre später erfolgte der Umzug an die heutige Adresse an der Krankenhausstrasse – das Gebäude diente vorher als Werkhof der SAK.
Wichtige Meilensteine gesetzt
Innert dreier Monate wurden Werkstatt und Büro im Frühjahr 1998 am neuen Standort zusammengelegt. Auch die Steuerung der Teufner Wasserversorgung musste neu installiert werden; drei Jahre später folgte die Digitalisierung.
Bully Mösli war der Nachfolger des früheren Chefs der Wasserversorgung, Walter Hohl, und diente unter fünf Ressortleitern. Sein heutiger Chef, Gemeinderat Martin Ruff, erlebte ihn als hervorragenden Teamleiter, der das Team zusammengeschweisst und umsichtig die Erneuerung vorangetrieben habe. So habe er in den letzten 20 Jahren einige wichtige Meilensteine gesetzt.
In der Amtszeit von Bully Mösli erfolgten der Totalumbau des Pumpwerks an der Gremmstrasse, der Neubau des Pumpwerks Bündt und der Ersatz der Javel-Dosieranlage durch eine UV-Anlage im Pumpwerk Sommerhütte. Die gesamten Werkleitungspläne wurden bis Ende 2004 digitalisiert.
Fingerspitzengefühl
Der grösste Brocken war die Quellsanierung Ost, die nach rund 9-jähriger Arbeit 2013 ihren Betrieb aufnahm. Bei den Vorarbeiten galt es, die Bauern mit viel Fingerspitzengefühl für die rechtskräftige Ausscheidung der nötigen Schutzzonen zu gewinnen. Anschliessend wurden alle Brunnenstuben und Leitungen neu erstellt.
Bully Mösli führte aber nicht nur Regie und die Administration, sondern war sich auch nicht zu schade, selber in die Hosen zu steigen und Hand anzulegen, wenn Not am Manne war. So wurden in seiner Zeit rund 20 Kilometer Wasserleitungen neu erstellt.
Im Camper durch Europa
Nach seiner Pensionierung hat er noch persönliche Träume, die er endlich realisieren will: Zusammen mit seiner Lebenspartnerin will er seiner grossen Leidenschaft, dem Reisen frönen und im eigenen Camper vor allem den Norden Europas erkunden. Dies nachdem er bereits fast alle anderen Kontinente kennenlernen durfte. Ein grosses Anliegen ist es ihm an der Schwelle zum Ruhestand, der Bevölkerung von Teufen, dem Gemeinderat und seinem Team für die jahrelange Unterstützung zu danken.
Thomas Oehri
Die Mischung von Büroarbeit und vollem Einsatz in der Überhose ist es, die auch den Nachfolger fasziniert. Der neue Leiter der Wasserversorgung kam aus dem Sanitärfach und arbeitete nach einer Zusatzlehre als Sanitärzeichner in verschiedenen Firmen, ehe er im März 1998 als Wasserwart zur Wasserversorgung Teufen stiess, wo er Werner Holderegger ablöste. In den Folgejahren erwarb er den eidgenössischen Fachausweis als Brunnenmeister und absolvierte zusätzlich eine Ausbildung als Teamleiter SVGW.
In seiner Freizeit war Thomas Oehri 20 Jahre aktiv in der Feuerwehr Teufen und betätigt sich heute u.a. in der Alten Garde und der Nostalgischen Feuerwehr. Die Teufner bezeichnet er als anspruchsvolle Kundschaft, die Bevölkerung sei jedoch für die Bedeutung qualititativ guten Trinkwassers sensibilisiert und den Anliegen der Trinkwasserversorgung gegenüber sehr wohlgesinnt.
Markus Steur neuer Wasserwart
Im Hinblick auf die Pensionierung von Bully Mösli wurde der 36-jährige Markus Steur als Mitarbeiter der Wasserversorgung gewählt. Der neue Wasserwart wohnt mit seiner Familie in Niederteufen.
Trinkwasserverbrauch rückläufig
Obwohl die Zahl der Einwohner in der Amtszeit von Bully Mösli um fast 1000 angestiegen ist – von 5200 im Jahr 1996 auf 6182 im Jahr 2016 – ging der Wasserverbrauch markant zurück, um rund 20 Prozent von 229 Litern (pro Kopf und Tag) auf 185 Liter. Die Verantwortlichen führen dies vor allem auf sparsamere Waschmaschinen und Geschirrspüler sowie wassersparende Armaturen in den Bädern und die Doppeltaste bei den WC’s (grosses und kleines «Geschäft») zurück. EG