Wir Bibliothekarinnen haben auch dieses Jahr aus der grossen Vielfalt der Neuerscheinungen je ein Buch ausgewählt. Dies in der Hoffnung, den Lesern mit unseren Tipps eine Freude und ein paar spannende, unterhaltsame Stunden zu bereiten.
Wenn Sie zudem den Wunsch haben, wiedereinmal einen Klassiker zu lesen, dann wird Ihnen gefallen, dass rund 150 Exemplare der Weltliteratur ersetzt oder neu in den Bestand aufgenommen wurden. Sie präsentieren sich frisch und neu in bester Umgebung zwischen den Medien der Belletristik. Lassen Sie sich bei Ihrem nächsten Besuch in der Bibliothek von aktueller bis mehrere Jahrhunderte alter Weltliteratur überraschen.
Esther Gähler empfiehlt
Dann schlaf auch du Leïla Slimani (Luchterhand)
Myriam, Hausfrau und Mutter zweier kleiner Kinder, lebt mit ihrer Familie in einer schönen Altbauwohnung in Paris. Ihr fällt die Decke auf den Kopf und sie will schnellstmöglich zurück in ihren Beruf. Myriam und Ehemann Paul finden die Nanny Louise, die innerhalb kurzer Zeit die Herzen der Familie gewinnt und sich in Haushalt und Küche unentbehrlich macht. Was für ein Glücksfall! So scheint es jedenfalls. Nach und nach entdeckt man beim Lesen die Abgründe und Probleme dieser Nanny, welche die junge Familie in ihr Leben gelassen und der sie das Kostbarste anvertraut hat. Bis es eines Tages zu einer schrecklichen Tragödie kommt. Ein Buch, das einen frösteln lässt.
Karin Sutter empfiehlt
Das Genie Der Autor Klaus Cäsar Zehrer hat William James Sidis (1898–1944) wiederentdeckt und einen faszinierenden und kurzweiligen Roman über den «Wunderjungen von Harvard» geschrieben. Williams Vater ist ein bekannter Psychologe, der seit seiner Geburt ein spezielles Lernprogramm anwendet und damit aus seinem Sohn einen der intelligentesten Menschen überhaupt macht. Dadurch erlangt William in Amerika schon als Kind landesweite Berühmtheit. Doch als er erwachsen wird, weigert er sich, seine Fähigkeiten und Intelligenz einzusetzen und einer profitorientierten Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Eine eindrücklich recherchierte Lebensgeschichte, die zum Nachdenken anregt.
Doreen Fässler empfiehlt
Die Runen der Freiheit Michael Peinkofer (Lübbe)
Im neuen historischen Roman von Michael Peinkofer geht es um die Geschichte Schottlands im 13. Jahrhundert. Die Hauptfigur ist Eadric, Sohn eines Angelsachsen und einer Schottin. Jung verliert er die Eltern. Als sehr guter Bogenschütze bekommt er von den Engländern den Auftrag, William Wallace, den schottischen Nationalhelden, zu töten. Dabei stürzen ihn seine Erfahrungen, die er nach einer schweren Verletzung macht, in einen Zwiespalt. Für wen schlägt das Herz Eadrics – für England oder Schottland?
Marianne Clavadetscher empfiehlt
Heute leben wir Emmanuelle Pirotte (S.Fischer)
Ende des Zweiten Weltkriegs in den Ardennen (Belgien). Das jüdische Mädchen Renée ist vielleicht sieben Jahre alt und wird, seit sie denken kann, von verschiedenen Familien vor den Deutschen versteckt. Als der Feind wieder im Vormarsch ist, wird sie dem Pfarrer des Ortes übergeben. Dieser meint es gut und vertraut Renée zwei Amerikanern an. Später stellt sich jedoch heraus, dass es getarnte SS-Offiziere sind. Das Schicksal des Mädchens scheint besiegelt. Doch dann tritt eine unglaubliche Wende ein. «Heute leben wir» ist eine berührende Geschichte über die schicksalhafte Begegnung zweier Menschen.
Erika Bänziger empfiehlt
SchattenschlafKati Hiekkapelto (Heyne)
Eigentlich möchte die Kommissarin Anna Fekete den verdienten Urlaub in ihrer Heimat in Serbien geniessen. Doch bereits am ersten Abend wird ihr die Handtasche mit Pass und Kreditkarte gestohlen. Am nächsten Morgen wird der Täter am Ufer eines Flusses tot aufgefunden. Laut der serbischen Polizei handelt es sich um einen Roma, der anscheinend am Fluss verunfallt ist. Der Fall wird somit eingestellt. Anna lässt es aber keine Ruhe, sie ermittelt in eigener Sache. Als sie eine Verbindung zum lang zurückliegenden Mord ihres Vaters feststellt, ist ihr Urlaub definitiv keine Erholung mehr. Spannende Ermittlung mit einem Hauch Flüchtlingsproblematik.
Gabrielle Brun empfiehlt
Whiteout Anne von Canal (mare)
Ein Lebenstraum wird wahr: Hanna, Wissenschaftlerin und Glaziologin, forscht für Wochen unter herausfordernden Bedingungen mit ihrem kleinen Expeditionsteam in der grandiosen Welt der Antarktis. Zwischenmenschliche Konflikte belasten die Arbeit im Forschungsteam mehr und mehr. Da erreicht Hanna eine E-Mail, die sie aus dem Gleis wirft. Hannas Erinnerungen an die verstorbene Freundin, welche vor mehr als 20 Jahren plötzlich aus ihrem Leben verschwunden ist, führen sie in ihre Kindheitsund Jugendzeit zurück. Einfühlsam beobachtet die Autorin die Menschen, die sich mit ihren beruflichen Zielen, mit emotionalen Verlusten, mit Liebe, Eifersucht und Enttäuschung auseinandersetzen.
Einstimmung auf Weihnachten in der Bibliothek
Nikolaus, wo bleibst du?
Mitarbeiterinnen der Bibliothek erzählen Geschichten für Kinder von 3–6 Jahren. Im Anschluss ist die Ausleihe für die kleinen Gäste und ihre Begleiterinnen und Begleiter geöffnet.
Dienstag, 12. Dezember, 17 Uhr
Filmabend im Advent
Petterson und Findus – schönste Weihnachten überhaupt
Fast wäre Weihnachten ausgefallen bei Petterson und Findus, doch im letzten Moment wendet sich alles zum Guten und es wird «das schönste Weihnachten» überhaupt.
Dienstag, 19. Dezember, 16.30– 18.15 Uhr
Freier Eintritt für beide Veranstaltungen.
www.biblioteufen.ch