Energydrinks: Beliebt, aber ungesund. Foto: Samuel Liu (11)
Red Bull ist wohl der bekannteste Energydrink. Jedoch führen heute die meisten Läden günstige Eigenmarken. In Teufen decken sich die Jugendlichen gerne in der Landi mit günstigen Energydrinks ein, denn im Jugendtreff gibt es keine Energydrinks zu kaufen.
Aber wie viel Sinn macht es, keine Energydrinks zu verkaufen, wenn sie dann von den Jugendlichen vor dem Jugendtreff konsumiert werden? Der Jungjournalist und Sportler Nick Spörri ging dieser Frage nach, fragte Jugendliche im Jugendtreff nach ihrer Meinung und traf sich mit Thomas Ortlieb. Über die gesundheitlichen Auswirkungen informierte er sich beim Kinder- und Jugendarzt Felix Suter.
Von Nick Spörri (13)
Freitagabend im Jugendtreff. Einige der Vierzehn- bis Sechzehnjährigen wünschen den Verkauf von Energydrinks. Einer von ihnen sagt: «Die Energydrinks sollen im Jugendtreff verkauft werden, dann kommen auch mehr Leute her». Anders sieht das Thomas Ortlieb, Leiter der Kinder- und Jugendarbeit Teufen. «Energydrinks sind nicht gesund. Die Jugendlichen werden durch dieses Getränk aufgeputscht, das merkt man dann an der Stimmung.»
Zum Teil hat Thomas Ortlieb 10 –12-Jährige mit Energydrinks herumlaufen sehen, und das findet er einfach nicht gut. Zu diesem Thema kam es, weil die Jugendlichen die Energydrinks selber mitgebracht haben. Das Team der Jugendarbeiter diskutierte es zuerst untereinander, dann besprach es die Kinderund Jugendkommission und am Schluss noch die Jugendlichen der Betriebsgruppe.
Gesunde Alternativen
«Wenn es nur darum geht, dass man mehr Besucher durch die Energydrinks will, dann finde ich das keinen guten Grund», ist sich Thomas Ortlieb sicher. Andere Jugendtreffs verkaufen Energydrinks. Den einzigen Vorteil sieht Ortlieb darin, dass der Jugendtreff vielleicht attraktiver wäre.
«Wenn die Jugendlichen unbedingt wollen, dass Energydrinks verkauft werden, suchen wir nach einem gesunden und natürlichen Energydrink – das gibt es auch», sagt Thomas Ortlieb. Vorerst jedoch gibt es weiterhin keine Energydrinks im Jugendtreff zu kaufen. Nicht alle Jugendlichen sind für den Verkauf, und vielen ist es egal ob die Getränke verkauft werden oder nicht.
«Energydrinks nützen nur den Verkäufern»
Interview mit dem Kinder- und Jugendarzt Felix Suter, TeufenFelix Suter im Gespräch mit Nick Spörri. Fotos: Samuel LiuWas bewirken Energydrinks?
Koffein kennt man vom Kaffee, das macht einen wach und steigert die Herzfrequenz und den Blutdruck. Möglicherweise verstärkt Taurin die Wirkung von Koffein, was erklären könnte, warum Energydrinks stärker anregen als Kaffee.
Warum sind sie so ungesund?
Wenn man Koffein in grossen Mengen konsumiert, ist es ungesund. Es kann zu Nervosität, Schlafstörungen, Herzproblemen oder Magenbeschwerden, z.B. Magenbrennen oder sogar einer Magenschleimhautentzündung kommen. Man sollte sie auf keinen Fall mit Alkohol vermischen, weil Alkohol und Koffein die Wirkung steigern, der Grad der Betrunkenheit kann weniger gut wahrgenommen werden und es kann bis zum Todesfall kommen. Schädlich ist nicht nur das Koffein, sondern auch der viele Zucker, Taurin und die anderen Wirkstoffe weisen keine leistungssteigernde Wirkung auf. Daneben besteht die Gefahr, eine Abhängigkeit zu entwickeln.
Wie viele Energydrinks sind noch verträglich?
Für den Menschen wird es gefährlich, wenn man mehrmals am Tag Energydrinks, besonders die hochdosierten «energy shots» trinkt oder wenn man auf einmal mehr als 1 Liter trinkt (über 500mg Koffein).
Hatten Sie auch schon Patienten deswegen in ihrer Praxis?
Nein, das sind dann Notfälle und die kommen direkt in die Notfallstation des Spitals.
Sind die anregenden Getränke auch für jemanden nützlich?
Die Energydrinks nützen einzig den Verkäufern etwas – sonst niemandem.