Der Teufner Hackbrettvirtuose Roman Brülisauer beweist mit seiner neue CD „Warum nicht?“ einmal mehr seine Vielfältigkeit. Am Samstagabend war in Teufen Taufe mit prominenten Gästen, sowohl auf der Bühne des Lindensaals wie im Publikum.
Hier geht’s direkt zum Video CD-Taufe Roman Brülisauer auf Youtube 13min.
Der „Crazy Hackbrettler“, wie er sich gerne selber nennt, zeigt mit dem Repertoire, dass er immer wieder experimentiert und stilistisch auf keine Seite Berührungsängste kennt. Rein traditionelle Stücke, u.a. im Best of-Medley, gibt es auf der CD wenige.
Die Titelmelodie „Warum nicht?“ ist wie die meisten anderen Stücke im Studio abgemischt, mit Rhythmus und Elektronik auf gehörfälligen Sound getrimmt und lädt zum Träumen ein. Bei Ab an den Strand, Meeresbrise oder Wellentanz liess er sich inspirieren von der Heimat seiner Frau Tanja, Kroatien, wo er in den Ferien wieder zu komponieren begonnen hat.
Das Rock Medley, u.a. mit „Heaven“ von Gotthard, und das Trompetenecho geben Hinweise auf seine musikalischen Vorlieben, die – neben der Musik seiner Heimat – von Jazz über Rock bis Oberkrainermusik reichen.
Zwei Landammänner
Für die Taufe liess der Teufner sein Netzwerk spielen. Nicht nur was prominente Namen wie Breitenmoser oder Appenzeller Bier beim Sponsoring angeht.
Als Moderator konnte er alt Landammann Hans Höhener (Teufen) gewinnen, der auf ausdrücklichen Wunsch von Roman als Hommage an dessen verstorbenen Vater Hans Brülisauer zuerst das Landsgemeindelied anstimmte. Der Vater sei sein Vorbild und Animator gewesen, habe ihn jeweils an die Landsgemeinde mitgenommen und ihr für die Musik begeistert. „Musik ist Kommunikation, ist auch eine Botschaft, die Sprache von Gefühlen, eine Sprache, die alle verstehen, über Grenzen hinweg, so unterschiedlich sie auch ist, sie verbindet Kulturen, macht uns aufmerksam – und das heisst auch Zuhören“, sagte Hans Höhener.
Klingende Namen auch bei den musikalischen Gästen, welche in wechselnder Besetzung Kostproben ihres Könnens gaben: v.l. Walter Alder, Klavier, Levin Harte am Hackbrett, Willi Valotti – der für den verletzten Werner Nef an der Handorgel einsprang –
der Trompeter und Star-Schönheitschirurg Christoph Wolfensberger aus Zürich ebenso wie der Rorschacher Schlagzeuger Andy Leumann.
Dazwischen streute Hans Höhener Interviews.
So entlockte er dem amtierenden Ausserrhoder Landammann Matthias Weishaupt Persönliches. Etwa, dass er die Appenzeller Volksmusik erst spät kennen und schätzen lerrnte, da seine Eltern in seiner Speicherer Jugendzeit mehr an klassischer Musik interessiert waren. Das habe sich aber in den letzten Jahren geändert – auch aus familiären Gründen.
Seine Tochter Tonia ist verlobt mit dem jungen Hackbrettkünstler Levin Harte, der bei Roman Brülisauer die Grundausbildung absolvierte und mit ihm im Duo den Hauptteil des Programms bestritt. Dabei habe er auch mitbekommen, dass Roman ein „wahnsinnig guter Lehrer“ sei.
Roman Brülisauer und Hans Höhener kennen sich von Kindsbeinen an, als der junge Roman vor 35 Jahren als Mehrkämpfer bei Hans Höhener im TV Teufen turnte und bei Walter Alder sowie dem Vater Hans Brülisauer Hackbrett spielen lernte.
Seit 15 Jahren ist der ehemalige Briefträger als Berufsmusiker weltweit unterwegs und führt daneben eine eigene Hackbrettschule in Teufen.
Als Höhepunkt des Abends kündigte Hans Höhener eine zünftige Taufe an, was Roman Brülisauer durchaus wörtlich nahm: Alle Mitwirkenden, darunter auch die CD-Gotte Maggie Gähler (Teufen) und die Sponsoren Barbara Ehrbar-Sutter und Karl Locher durften den edlen Gerstensaft quöllfrisch über die CD giessen und mit dem Publikum anstossen.
Erich Gmünder
Hier geht’s direkt zur Homepage von Roman Brülisauer:
www.crazy-hackbrett.ch (Achtung: Lautstärke vorher regeln)