43 Mitglieder der Wandergruppe Tüüfe haben sich zu dieser letzten Wanderung 2025 angemeldet. Drei mussten sich kurzfristig wieder abmelden. Trotzdem ist es ein neuer Teilnahmerekord, nachdem dieses Jahr bereits 39 und 38 Wandernde miteinander unterwegs waren.
Verkorkster Start
Um 8.36 Uhr sollte die Gruppe mit der langen Wanderstrecke in Teufen abfahren. Bis Niederteufen beträgt der Rückstand der Bahn dann bereits sechs Minuten. Doch was sind schon sechs Minuten! Vielleicht holen wir es bis nach St. Gallen wieder auf? Doch Sie ahnen es. Der Zug auf Gleis 5 nach Herisau ist bereits abgefahren. Schnell entschlossen, schickt Wanderleiter Walter Bosshard alle Anwesenden zum Gleis 3. Dort fährt der Voralpen-Express um 9.05 Uhr via Herisau nach Luzern. Perfekt. 7 Minuten später sind wir bereits in Herisau.
Doch der Bus 171 nach Schwellbrunn steht nicht mehr an seinem Startplatz. Auf Gäste aus dem Voralpen Express-Express ist der enge Fahrplan nicht ausgelegt. Es fehlen gerade mal eine Hand voll Minuten. Der nächste Bus fährt eine knappe Stunde später um 10.08 Uhr. Noch einmal wird improvisiert. Die Einen nutzen die Zeit für einen zusätzlichen Morgenkaffee und ein anderes Grüppchen beschliesst kurz entschlossen eine Rundwanderung vor Ort zu unternehmen.












Schwarzes Haus
Und so kommen wir zufällig am «Schwarzen Haus» an der Cilanderstrasse 5 vorbei. Es ist ein etwas versteckter, aber mächtiger Holzbau. Er stammt es aus dem 17. Jahrhundert, als Herisau einer der am dichtest besiedelten Orte in Europa war.
Zahlreiche Mühlen siedelten sich entlang der Flüsse Glatt und Wissenbach an. Das «Schwarze Haus» steht wie eine Brücke quer zur Talrichtung am Glattbach. Der lange viergeschossige Holzbau wurde auf einem gemauerten Sockel mit dominantem Walmdach gebaut. Die Cilander AG, Spezialist für Textilveredelung (welche 2024 ihre Tore schliessen musste), ging auf die 1814 gegründete Firma Laurenz Meyers zurück. Letztere war ursprünglich im «Schwarzen Haus» angesiedelt. 1999 wurde die Restaurierung des Baudenkmals abgeschlossen. Heute wird darin gewohnt.
Treffpunkt Risi
Pünktlich um 10.08 Uhr sitzen in Herisau alle im Bus. Dazugestossen sind mittlerweile auch diejenigen, die sich für die kürzere Wanderstecke angemeldet hatten und eine Stunde später losgefahren sind. Die Überraschung bereits in Herisau auf ihre Gspänli zu stossen ist gross, die Wiedersehensfreude noch grösser.
Der volle Bus fährt hinauf nach Schwellbrunn Dorf. Dort hätte heute Morgen die lange Wanderung starten und hinauf zur Risi führen sollen. Heute kommen alle 40 Teilnehmende in den Genuss der Busfahrt bis nach Schwellbrunn Risi. Von hier startet nun «ganz planmässig» die Wanderung «kurz». Diesen Streckenabschnitt wandern alle gemeinsam bis zum Restaurant Fuchsacker.
Ab der Haltestelle Risi führt der Wanderweg ziemlich steil hinauf am (Restaurant) Sitz vorbei. Dort oben ist die Aussicht hinüber zum Säntis noch eindrücklicher als sie schon in der Risi unten war. Jetzt geht es «rasant die Skipiste hinunter» bis zum Restaurant Landscheidi und gleich wieder hinauf Richtung Gägelhof, wo uns Kühe und Ziegen von ihren Weiden aus bestaunen. Nebst dem majestätischen Säntis können schneebedeckte Glarner Berge, wie Vrenelisgärtli und Tödi bewundert werden. Weiter westlich sind die Rigi und der Pilatus gut sichtbar und über dem Zürichsee ist Nebel zu sehen.
Es ist frühlingshaft warm. Immer mehr Jacken werden ausgezogen. Auch die vielen Gespräche der einzelnen Grüppchen scheinen angeregt zu sein. Nach einer Trinkpause führt der Wiesenweg zuerst talwärts und dann hinauf zur Fuchshöchi. Am Wegrand beäugt uns eine weitere, bunte Ziegenherde. «Was wollen die wohl alle hier?», scheinen sie sich zu fragen. Bald überqueren wir die Kantonsgrenze zwischen Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen. Über den laubbedeckten Waldweg erreicht die Gruppe nach gut zwei Stunden das altehrwürdige Berggasthaus Fuchsacker um 12.30 Uhr. Chäshörnli mit gerösteten Zwiebeln, Siedwurst oder Apfelmus (vegetarisch) stehen auf dem Speiseplan.
Nach dem Kaffee führt der Weg direkt hinunter ins Dorf Degersheim; dem Zielort des heutigen Wandertages. Wanderleiter Walter Bosshard bedankt sich und gibt noch einige Informationen. Er erhält viel Applaus für die Organisation und Leitung der schönen «Frühlingswanderung».
























