Wandern auf Hörpfad kann Wahrnehmung verändern

11.06.2012 | Erich Gmünder
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Die Feier wurde durch Gemeindepräsident Walter Grob eröffnet. Fotos: EG

Mit einer kleinen Feier wurde am Sonntag der neue Hörpfad «Im Wandel der Zeit» eröffnet. Musikalisch umrahmt von den beiden Musikern, welche die Tonspur bereichern, erklärten Mitglieder der Kulturkommission und die Macherin Karin Bucher die Idee hinter dem neuen Angebot der Gemeinde Teufen.

Podiumsleiter Gottlieb F. Höpli mit Ueli Vogt, Karin Bucher und Martin Ruff (von links).

Gottlieb F. Höpli ist ehemaliger Chefredaktor des Tagblatts, Mitglied der Kulturkommission und fast täglich auf dem gleichen Pfad unterwegs, wenn er seine Tochter Sophie und ihre Gspänli in den Kindergarten begleitet. Warum er sich denn trotzdem noch die Kopfhörer aufsetzen solle, fragte er provokativ in die Runde.

Martin Ruff hatte als Präsident der Kulturkommission auf Anregung aus der Lehrerschaft den Auftrag für den Hörpfad erteilt, der auf dem bestehenden Kulturpfad aufbaut. Er argumentierte mit dem Erkenntnisgewinn: Der Hörpfad solle  zu verstehen helfen, wie das Dorf entstanden sei. Es gehe aber nicht nur um die historische Baukultur, sondern auch um die Auseinandersetzung mit der heutigen Baukultur, weshalb zum Beispiel auch das umstrittene Haus Lindengarten Teil des Hörpfades sei.

Karin Bucher, die Trogener Szenographin, erzählte den aufwendigen Weg, wie sie sich die nötigen Informationen in den Teufner Archiven beschafft hatte. Sie wurde dabei unterstützt durch den Historiker Thomas Fuchs, welcher die ortsgeschichtliche Sammlung der Gemeinde erschliesst. Ihr war es wichtig, möglichst viele Originaldokumente zu vertonen und zusammen mit Geräuschen und der Musik eine Tonspur zu erarbeiten, welche im Kopf ein Theater entwickelt, in dem das Dorf zur Bühne wird. Karin Bucher erhofft sich, dass die Begehung des Hörpfades nicht nur das Wissen über die  bauliche Entwicklung des Dorfes erweitert, sondern die Wahrnehmung verändert, sprich sensibilisiert für Fragen der heutigen Baukultur.

Ueli Vogt, Kurator des Zeughauses, ist grundsätzlich skeptisch gegenüber allen thematischen Wanderwegen und noch mehr Täfeliwald. Trotzdem konnte er dem Hörpfad Positives abgewinnen, da er das Zeughaus und dessen Inhalt mit demSchaffen der Grubenmanns verknüpft, endet er doch bei der Grubenmannbaute, der Dorfkirche und dem Gemeindehaus, ebenfalls ein Kubly-Bau.

Gemeindepräsident Walter Grob hatte vorgängig erzählt, wie er selber als Protagonist für den Videotrailer den Weg abgeschritten war und sich plötzlich um Jahrhunderte zurückversetzt fühlte.

Stefan Baumann, Cello und Thorsten Pabst, Klavier.

Der Teufner Musiker Stefan Baumann hat die Musik zur Tonspur komponiert, im Stil süffiger Filmmusik, bescheiden orchestriert mit Cello und Klavier. Zusammen mit seinem Kollegen Thorsten Pabst (Klavier) gab er einige Kostproben, welche zusammen mit den Hörbeispielen aus dem Hörpfad auf grossen Anklang stiessen.

Damit war der Hörpfad offiziell eröffnet, und die ersten Nutzerinnen und Nutzer setzten sich die Kopfhörer auf und machten sich auf den Weg durchs Dorf.

Erich Gmünder

Walter Grob ist der Protagonist im Video, das im Zeughaus die Handhabung des Hörpfades erklärt.

Hier geht’s zum Videotrailer:

Hier geht’s zum Download der einzelnen Etappen des Hörpfades

ARCHIV

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Mit dem Kopfhörer das Dorf neu erleben

Eine Zeitreise auf dem neuen Hörpfad durch Teufen. weiterlesen…

| 1. 06. 2012 |

 

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