Im Rahmen des jeden zweiten Monat stattfindenden Jungs-Treffs, wurde dieses Mal ein ganzes Weekend angeboten. Jugendarbeiter Severin Meli verbrachte die letzten Tage mit den Jugendlichen draussen im Wald. Hier erzählt er:
„Am Samstag 8. Juni trafen wir uns um 9 Uhr am Bahnhof in Teufen. Die Teilnehmer nahmen ihre Unterkunft für die Nacht entgegen, welche aus einer einfachen Plane bestand. In der Migros konnten die Jungs selbständig für das Weekend einkaufen und somit selbst bestimmen, was es zu essen und trinken gab. Mit der Appenzellerbahn fuhren wir bis zum Rietli bei Gais. Von da an trugen uns unsere Füsse talwärts durch den Wald, dem Widenbach entlang Richtung Altstätten. Auf Höhe Warmesberg, fanden wir einen geeigneten Platz um unser Lager aufzuschlagen. Mit einer Plane und Seilen, errichteten die Jungs ihre Unterkunft für die Nacht. Über das gesamte Wochenende, gab es lecker Speisen, welche über dem Feuer zubereitet wurden. Am Samstagabend gab es zum Beispiel ein Fondue, welches mit selber geschnitzten Fonduegabeln gegessen wurde. Zu trinken gab es Tee, Wasser zum Abkochen fanden wir an einem Quellbrunnen. Die Jungs kannten keine Langeweile und wussten immer was zu tun ist. Luxus in freier Wildnis hat nichts mit Status zu tun. Teure Marken und Geräte sind in der Natur oftmals nutzlos und unbedeutend. Draussen im Wald schätzt man ganz einfache Dinge wie ein Dach über dem Kopf, welches vor Regen schützt, oder ein Feuer, das Wärme spendet und nasse Kleider trocknet. Mittels Feuerstahl an Stelle vom Feuerzeug, übten die Teilnehmer fleissig an ihrer Technik, bis ein Feuer entfacht war. Nach einer kurzen Wanderung zur Haltestelle Alter Zoll, brachte uns die Appenzellerbahn am Sonntagabend wieder zurück nach Teufen. Dreckig, aber um einige Erfahrungen reicher, kehrten sie zurück in ihre vertraute Welt.
Wenig Inputs, viel Testen
Als Erlebnispädagoge setze ich auf praktische Erfahrungen. Die Natur nutze ich als Lern- und Erfahrungsraum. Outputs meinerseits gibt es nur wenige. Die Jugendlichen sollten ihre Erfahrungen meiner Meinung nach möglichst ohne Einschränkungen machen können. Ich beobachte und greife gezielt ein. Das Wochenende war in dieser Form das Erste mit Jungs aus Teufen. Mein Ziel ist, Angebote dieser Art öfters Anzubieten und Jugendliche egal ob Jungs oder Mädchen der Natur näher zu bringen. Zusammen mit den Jugendlichen, wurden schon fleissig weitere Abenteuer diskutiert. Ich bin gespannt und freu mich darauf was als nächstes kommen wird.“
Jugendarbeiter Severin Meli