Bildbericht: Erich Gmünder
Marion Schmidgall Mäder wurde am Sonntag, 4. Dezember einstimmig als Nachfolgerin von Yvonne Angehrn zur neuen Präsidentin der evangelischen Kirchgemeinde gewählt.
Das Budget 2017 mit gleichbleibendem Steuerfuss von 0,5 Einheiten wurde einstimmig und diskussionslos gutgeheissen. Es schliesst mit einem budgetierten Ertragsüberschuss von Fr. 31’200. Ab 2017 wird eine sozialdiakonische Person angestellt, vorerst mit einem Pensum von 25 Stellenprozenten, um den Diakoniebereich zu verstärken und die Pfarrerinnen zu unterstützen, wie Kassier Hansueli Sutter ausführte.
Rücktritt von Yvonne Angehrn
Yvonne Angehrn hatte ihr Amt per Ende Jahr niedergelegt, da sie als neue Mesmerin angestellt worden war. Angestellte der Kirchgemeinde dürfen nicht gleichzeitig der Behörde angehören. Für die kurze Übergangszeit bis Ende Jahr übt sie diese beiden Funktionen gleichzeitig aus, wozu eine Bewilligung der Kantonalkirche nötig war.
Nach längerer Suche war es der Kirchenvorsteherschaft gelungen, in der Person von Marion Schmidgall Mäder eine Nachfolgerin zu finden.
Marion Schmidgall: Lebendige Gemeinschaft
Marion Schmidgall ist in Teufen aufgewachsen und vielen Teufnerinnen und Teufnern noch aus der Zeit bekannt, als sie zusammen mit ihrem Mann Cornel Mäder die Blume zu gastronomischen Höhenflügen führte. Sie stellte sich persönlich vor und schilderte in bewegten Worten ihre Motivation. Der Entscheid für die Übernahme der grossen Verantwortung habe ihr einige schlaflose Nächte bereitet. Die Kirche hatte in ihrer Jugendzeit erste Spuren hinterlassen. Ihre sozialkritische Einstellung habe sie wohl im Konfirmationsunterricht bei Pfarrer Walser und dessen Frau entwickelt.
Später, als sie in die Entwicklungszusammenarbeit nach Südamerika ging, habe sie allerdings an der Religion zu zweifeln begonnen. Zurück in Teufen, habe letztlich die Familiengründung sie in die Kirche zurückgebracht, mit den zahlreichen Angeboten, die sie alle mitgemacht habe, von Krabbelfeiern über Familiengottesdienste bis zum Konfirmationsunterricht ihres Sohnes.
Entscheidend seien jedoch am Schluss die Erfahrungen gewesen, die sie bei ihrem Engagement für den von Stefan Staub initiierten Hilfskonvoi für die Flüchtlingslager in Kurdistan machte. „Ich durfte dabei erleben, wie Religion lebendig wird, wenn sie Gemeinschaft bildet, wenn man gemeinsam etwas macht und erreicht. Das ist eigentlich der Grundgedanke, den ich auch meiner Präsidialzeit voranstelle.“
An verschiedenen Sitzungen und an einer Retraite mit der Kirchenvorsteherschaft habe sie bereits erleben dürfen, wie tatkräftig alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Kivo am Strick ziehen.
Marion Schmidgall tritt ihr neues Amt per 1. Januar 2017 an.
Verabschiedung von Yvonne Angehrn
Im Anschluss an die Wahl wurde das grosse Engagement von Yvonne Angehrn von verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern der Kirchgemeinde gewürdigt.
„Mit deinem demokratischen Führungsstil hast du uns motiviert, selbständig und innovativ unsere Verantwortung wahrzunehmen. Du hast aber auch verstanden, den Teamgeist in uns zu wecken. Vor einem Entscheid hast du immer alle Beteiligten angehört, bist aber bereit gewesen, auch schwierige und unpopuläre Entscheide durchzusetzen und nach aussen zu vertreten. Das war eine Stärke von dir“, sagte Kassier Hansueli Sutter.
Yvonne Angehrn sei eine wunderbare Chefin gewesen, welche die Leute im Vertrauen auf ihre Kompetenzen habe machen lassen, sagte Pfarrerin Verena Hubmann. Falls nötig, habe sie sich aber auch nicht vor Entscheiden gescheut. Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kolleginnen und Kollegen in der Kivo habe sie grosse Wertschätzung entgegengebracht und ein ausgeprägtes Wir-Gefühl entwickelt.
Der Kirchgemeindeversammlung war ein adventlicher anKlang-Gottesdienst mit den beiden Pfarrerinnen Verena Hubmann (rechts) und Andrea Anker zum Thema „Wir ziehen vor die Tore der Stadt“ vorausgegangen.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom „Trio Anderlei“ mit Viola Ulreich (Gesang), Marianne Bänziger (Handorgel, Bajan) und Annemarie Knechtle (Kontrabass). Das Trio machte eine musikalische Weltreise von Spanien über Argentinien, Norwegen, Russland bis zurück in heimatliche Gefilde.
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