28 Jahre lang vermittelte Annelies Strübi Einsätze für die Haus- und Krankenpflege, die ersten zehn Jahre für die Hauspflege, danach für die Spitex. Nun wird sie Ende August pensioniert und gibt die Verantwortung an ihre Nachfolgerin Yvonne Brülisauer ab.
Annelies Strübi erinnert sich noch an die Zeit, bevor es die Spitex gab. Allein auf dem Platz Teufen waren drei verschiedene Organisationen im häuslichen Einsatz für Betagte und Kranke: Der Krankenverein, der Hauspflegeverein und die Betagtenhilfe des Frauenvereins.
Eine Geschäftsstelle gab es nicht, die Vermittlerinnen nahmen die Anliegen und Wünsche der Kunden zuhause am privaten Telefonanschluss entgegen. Dies meist neben der Familienarbeit und ohne externe Unterstützung.
Professionalisierung vorangetrieben
Weil diese Situation für die Kunden unübersichtlich war und zudem ab 1996 die Krankenkassen gesetzlich verpflichtet wurden, die spitalexternen Pflegeleistungen mitzufinanzieren, wurden die drei Organisationen per 1. Juli 1997 fusioniert und gingen in der Spitex Teufen auf. Erster Geschäftsleiter wurde Roman John, Annelies Strübi übernahm die Stellvertretung.
Damit einher ging eine eigentliche Professionalisierung, mit einer stetigen Verbesserung der Dienstleistungsangebote, klaren Strukturen, einem ausgebauten Weiterbildungsangebot und einer strengen Qualitätssicherung. Der jüngste Schritt war vor zwei Jahren die Fusion der beiden Spitexorganisationen Teufen und Gais-Bühler zur Spitex Rotbachtal, mit Sitz in Teufen.
Zentrale Aufgabe der Stellvertreterin ist neben der Administration die Koordination der rund 30 Mitarbeitenden in Krankenpflege und Haushalthilfe sowie der zehn Freiwilligen im Mahlzeitendienst – der eigentliche «Dreh- und Angelpunkt im Tagesbetrieb», wie Roman John sagt.
Ein Glücksfall für beide Seiten
Teufen habe sich weit über den Kanton hinaus einen Ruf als innovative Spitex erworben und nehme eine Vorreiterrolle ein. Dies sagt Yvonne Brülisauer aus Engelburg, welche sich selber seit 20 Jahren in der Spitex Gaiserwald engagiert und sich berufsbegleitend laufend weiter qualifizierte. «Dass ich nun als Nachfolgerin von Annelies Strübi gewählt wurde, ist für mich ein Glücksfall», freut sich die 55-jährige Mutter von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern.
Sie arbeitet sich ab 1. Juli an der Seite ihrer Vorgängerin in die neue Aufgabe ein und freut sich auf die neue Herausforderung. Geschäftsleiter Roman John gibt die Blumen zurück: «Dass wir jemanden mit einem solch prall gefüllten Rucksack gefunden haben, ist auch für uns ein Glücksfall. »
Erich Gmünder