Bildbericht: Alexandra Grüter-Axthammer
In Teufen steigt entgegen früherer Prognosen die Zahl der Kinder und damit auch der Bedarf und die Anforderungen an Schulraum. Wie gross der Platzbedarf künftig sein wird und wie Schule heute funktioniert, darüber weiss die Schulpräsidentin Ursula von Burg Bescheid.
Sie informierte am Morgenkafi von Seniorissimo über den neuen Lehrplan, die Digitalisierung im Klassenzimmer und natürlich auch über das Sekundarschulhaus Hörli.
Zwanzig Interessierte benutzten die Gelegenheit, sich in gemütlicher Runde über die heutige Schule zu informieren. Den Lehrplan 21, oder Lehrplan Volksschule, wie er in Kanton Appenzell Ausserhoden neu genannt wird, brachte Ursula von Burg gleich mit und reichte ihn in die Runde.
Spannend Einblicke in die Unterrichtsformen
Im Vorfeld hatte die Schulpräsidentin konkrete Beispiele aus dem Schulalltag gesammelt und stellte sie kurz vor, etwa die Förderung der Diskussionskultur in der Oberstufe, oder auch jenes, den Kindern die Fliessgeschwindigkeit des Wassers nicht im Schulzimmer zu erklären, sondern die Schüler im nahegelegenen Bach selber experimentieren zu lassen,
Im Moment besuchen 586 Kinder in Teufen die Schule, auch ein Erfolgsmodell sei die Sportschule und ziehe in der Oberstufe viele Jugendliche von auswärts an, sagte Ursula von Burg.
Die Anzahl Jugendlicher sei schneller gewachsen als vorausgesagt. Im Hörli werden aktuell 9 Klassen mit bis zu 24 Schülern unterrichtet, in absehbarer Zeit werde es bis zu 12 Klassen geben. «Schulhäuser werden heute immer mit Ganztagesstrukturen geplant, überall», sagte sie. Auch das ist Schule heute. Über die Details zum Sekundarschulhaus werde an der Gemeindeversammlung ausführlich berichtet.
Einige der Anwesenden helfen regelmässig oder gelegentlich mit in den Klassenzimmern und konnten sich bereits selbst von der modernen Unterrichtform überzeugen. «So würde ich doch gerne auch wieder in die Schule gehen», meinte Margareth Zahner, die regelmässig in Niederteufen ausgeholfen hatte und ermunterte die Anwesenden ebenfalls mitzuwirken.
Auch Ursula von Burg begrüsste die Unterstützung von Senioren in den Klassen. Natürlich erinnerten sich einige Anwesende an ihre eigene Schulzeit und die ihrer Kinder. Der Wandel ist offensichtlich gerade mit Blick auf die Nutzung von Handys und Computern.
«Kann ein Schüler heute noch eine Multiplikation mit hohen Zahlen auf einem Blatt Papier ausrechnen?» wollte jemand wissen. Und gleich darauf die Frage, wie sinnvoll es sei, dies zu können – und ehrlich, wer von den Anwesenden das noch im Kopf ausrechne?
«Die komplexen Probleme der Welt werden nicht gelöst mit Auswendiglernen. Die Anforderungen in der Zukunft sind wohl ganz andere», sagte Ursula von Burg.