Zum deutlichen Abstimmungsresultat zum Projektierungskredit von 360’000 Franken veröffentlichen wir nachstehend die laufend eingehenden Reaktionen:
Petitionskomitee „Stopp Doppelspur“: Sehr zufrieden
Als Mitglied des Petitionskomitees bin ich mit dem Abstimmungsresultat über den Projektierungskredit sehr zufrieden. Das Resultat zeigt auf, dass eine Fokussierung auf nur eine Lösung mit Doppelspur für die Einwohnerinnen und Einwohner von Teufen zu wenig ist. Sie wollen über die Linienführung der Bahn durch Teufen weiter aktiv mitbestimmen.
Ich hoffe, dass in den kommenden Wochen und Monaten bei der Ausarbeitung der Linienführungen durch Teufen, die Diskussion offen und konstruktiv bleibt, um für die Zukunft unseres Dorfes ein Lösung zu erarbeiten, auf welche die Einwohnerinnen und Einwohner in zwei oder drei Generationen stolz sein dürfen.
Urs Nef, Hauptstrasse 5, 9053 Teufen
SP-Präsidentin: Teufen erhält jetzt eine Chance
Ich freue mich, dass die Teufner Stimmbevölkerung mit hoher Stimmbeteiligung deutlich Ja zum Projektierungskredit gesagt hat. Auch wenn damit die Tunnellösung weiterverfolgt wird, die ich eher ablehne. Wichtig ist jetzt, die Neugestaltung Dorfzentrum zu thematisieren und zwar nicht nur punkto Bahn, sondern auch für die anderen Verkehrsteilnehmenden samt Anwohner/innen und Gewerbetreibenden.
Teufen erhält jetzt die Chance, etwas aus dem Dorf zu machen, und hier wird die SP aktiv und konstruktiv mitarbeiten. Ich begrüsse den Einbezug von Fachleuten und schlage weiter vor, andere, vergleichbare Gemeinden mit einer „Tram-Bahn“ zu besuchen. Dort wird die Arbeitsgruppe Ideen und Inspiration finden, welche in den Prozess einfliessen können. Ich erwarte jetzt eine offene und breite Diskussion um die bestmögliche Lösung. Für die Abstimmung im November erhoffe ich mir möglichst konkrete Aussagen über die beiden Projekte (Doppelspur und Tunnel), damit Vor- und Nachteile besser sichtbar werden und die Bürger/innen sich zu diesem Zeitpunkt für ein Projekt entscheiden können.
Bea Weiler, Präsidentin SP Rotbach, Speicherstrasse 54
SVP: Bedauern, aber Bereitschaft zur Mitarbeit
„Wir bedauern, dass wir mit dem Planungskredit nicht neue Varianten erhalten, sondern es geht um die Dorfgestaltung. Wenn man schon fast 400’000 Franken für eine Planung ausgibt, hätte man erwarten dürfen, dass alle möglichen Varianten nochmals aufskizziert werden und man nicht schon zum Vorneherein aus dem Bauch heraus sagt, es sei einfach zu teuer. Vermutlich ist die Langvariante zu teuer, das sehen wir auch so, aber es wäre seriöser gewesen, das im Rahmen der Projektierung finanziell zu erhärten, dann hätten wir eine grössere Auswahl gehabt.
Wenn nur zwei Varianten zur Diskussion stehen, hätte man direkt entscheiden können, welche der beiden vertieft angeschaut wird. So wird nun die Hälfte der Planungsgelder vernichtet, weil schliesslich nur eines realisiert wird. Aber bei uns fällt keine Welt zusammen, und wir werden uns, wenn wir zu einer Arbeitsgruppe eingeladen sind, konstruktiv mitarbeiten und dann am 30. November entscheiden.
Fraglich ist, ob die Tunnelvariante aus finanzpolitischer Sicht überhaupt realistisch ist. Ich nehme nicht an, dass dieses Projekt im Kanton eine Chance hat. Gemeinden wie Hundwil oder Bühler, die selber Verkehrsprobleme haben, werden sicher nicht bereit sein, ein Luxusprojekt in Teufen mitzufinanzieren, insbesondere da es kein zwingendes Projekt ist, wie das früher mit der Umfahrungsstrasse der Fall war. Das einzig Gute an diesem Prozess ist, dass man finanziell aufzeigen muss, auf was Teufen in den nächsten Jahren alles verzichten muss, wenn man die Luxusvariante Tunnel will.“
Edgar Bischof, Kantonalpräsident SVP, Kantonsrat, Stofelrain 6
FDP: Grundstein für realistische Varianten gelegt
Die FDP Teufen ist erfreut über den Ausgang der Abstimmung über den Projektierungskredit zur Ortsdurchfahrt Teufen / Neugestaltung Dorfzentrum. Die im Abstimmungskampf aufgeworfenen Ideen zur Streckenführung der Bahn von der Linde bis nach Niederteufen oder utopisch lange Tunnelprojekte ohne Anbindung der Wohngebiete werden jetzt nicht weiter bearbeitet. Dafür ist der Grundstein gelegt, um realistische Varianten für die zukünftige Gestaltung des Dorfkerns zu erarbeiten.
Nach Abschluss der intensiven Planungsphase muss aber genügend Zeit für die Meinungsbildung bleiben. Die Stimmbürger werden am 30. November 2014 über die zukünftige Streckenführung der Appenzeller Bahn im Dorfzentrum entscheiden. Die FDP ist der Meinung, dass für die Meinungsbildung in der Bevölkerung dann mehr als zehn Wochen Zeit zur Verfügung stehen müssten. Allenfalls sollte die entscheidende Abstimmung entsprechend später angesetzt werden.
Paul Studach, Präsident FDP Teufen, Bühlerstrasse